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Feuerwehr Winsen/Aller übt den Ernstfall

WINSEN/Aller. Am 25. Oktober erklangen um 18.24 Uhr die Feuerwehrsirenen in Winsen/Aller. Zeitgleich wurden alle Funkmeldeempfänger der Feuerwehrkameraden ausgelöst. Die Einsatzmeldung ließ nichts Gutes erwarten. Gemeldet war ein Küchenbrand in Stedden, im Gebäude sollten sich noch mehrere Personen aufhalten. Wie es üblich ist, ließen alle Kameraden ihre Familien mit dem Abendbrot sitzen und machten sich sofort auf dem Weg zum Gerätehaus. Eine Situation, mit der die betreffenden Familien ca. 40-60mal im Jahr vertraut sind.

Noch während die Einsatzkräfte mit den ersten Löschfahrzeugen auf dem Weg nach Stedden waren, erfolgte durch den Einsatzleiter, der bereits an der Einsatzstelle angekommen war, eine erste Rückmeldung: Starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude zu sehen, 5 Personen im Gebäude, ohne Möglichkeit, dieses zu verlassen. Er veranlasste sofort eine Alarmstufenerhöhung. Nun wurden alle 6 Ortswehren der Gemeinde alarmiert und machten sich ebenfalls auf den Weg nach Stedden.

Vor Ort wies der Einsatzleiter die ersten Gruppenführer in die Lage ein. In der Küche war es zu einem Feuer gekommen. Mehrere Personen waren im Gebäude, der Rauch versperrte den Fluchtweg. Die ersten Einsatzkräfte wurden für die Menschenrettung eingesetzt. Ein Trupp rettete über die Steckleiter eine Person, die am Fenster im Obergeschoß stand. Weitere Trupps machten sich mit schwerem Atemschutz auf den Weg in das mit Kunstnebel verrauchte Gebäude um die Personen zu suchen und zu retten. Weitere Einsatzkräfte wurden zur Brandbekämpfung außerhalb des Gebäudes, sowie auch im Gebäude eingesetzt. Da es sich um ein Gebäude handelt, dass in der nächsten Zeit abgerissen werden soll, konnte die Feuerwehr hier unter sehr realistischen Bedingungen üben. Türen wurden aufgebrochen, um die dahinter liegenden Räume nach Personen zu durchsuchen. Im Gebäude wurde real Wasser abgegeben, somit waren alle Schläuche mit Wasser gefüllt, was das Gewicht eines Schlauch auf 20 Meter um ca. 30kg erschwert. Eine wichtige Erfahrung um zu lernen, wie man so etwas in einem großen Gebäude am besten handelt.

Parallel zu den Rettungs- und Löschmaßnahmen im und am Gebäude waren auch darum herum viele Aufgaben zu bewältigen. Diverse Feuerwehrkameraden waren eingeteilt, eine Löschwasserversorgung aufzubauen. Als Wasserquelle diente ein Brunnen am Dorfgemeinschaftshaus, das sich in einiger Entfernung befindet. Um die Wassermenge fördern zu können, wurde in die Schlauchleitung eine Pumpe eingesetzt. Außerdem bezogen die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuz neben dem Gebäude Aufstellung. Sie richteten eine sogenannte Verletztensammelstelle ein, an der die Geretteten zunächst behandelt und dann von Rettungswagen abtransportiert werden. Nach ca. 1,5 Stunden wurde das Ende der Übung verkündet. Nun begann das gemeinsame Aufräumen. Unzählige Meter Schlauch wurden aufgerollt, Verteiler und Standrohre eingesammelt und verladen. Ca. 20 benutzte Atemschutzgeräte wurden wieder einsatzbereit gemacht.

Gemeindebrandmeister Oliver Hemann und sein Stellvertreter Simon von Hörsten dankten anschließend allen Einsatzkräften für die gute Leistung und ihre stetige Einsatzbereitschaft bei allen Einsätzen der Feuerwehr. Die Erfahrungen der Übung werden nun in den einzelnen Wehren nach besprochen und notwendige Verbesserungen in den nächsten Gruppendiensten geübt.Solche Großübungen finden in allen Gemeinden einmal jährlich statt. Hierbei werden Abläufe überwacht und analysiert. Von der Alarmierung der Einsatzkräfte und der Zeit die benötigt wird, bis die Einsatzstelle erreicht ist. Wie erfolgt die Aufgabenverteilung vor Ort? Werden die Entscheidungen mit den richtigen Prioritäten gewertet? Wie gut funktioniert das eingesetzte Material? Wie gut werden die einzelnen Maßnahmen beherrscht?

Nur in solchen Übungen lassen sich unter realistischen Bedingungen Erfahrungen sammeln, um die Ortswehren für einen realen Einsatz vorzubereiten. Damit alle Kameraden immer unversehrt heim kehren und im Ernstfall optimal helfen können. Ein besonderer Dank geht auch an den Eigentümer, dem Architektenbüro Jan von Hörsten, der das Gebäude für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat, sowie dem DRK, das sich um die anschließende Verpflegung der Einsatzkräfte gekümmert hat. So kam doch noch jeder zu seinem Abendessen.

Uli Marquardt und Simon von Hörsten

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