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Entschleunigung hat auch den Landwirten gutgetan

NIEDERSACHSEN. Während viele Heimwerker in der Corona-Krise die Baumärkte stürmten, um Haus und Garten aufzumöbeln, war Jochen Oestmann dankbar, dass er arbeiten durfte. Der Landwirt aus dem Heidekreis und seine vier Mitarbeiter haben die Entschleunigung zwar auch genutzt, um Ecken aufzuräumen, die sonst liegen geblieben sind, hauptsächlich haben sie sich jedoch auf die Frühjahrsbestellung gestürzt. „Das ist das Schöne an der Landwirtschaft, es gibt immer was tun“, schmunzelt Oestmann. Er ist froh, dass er das Frühjahr aufgrund der trockenen Witterung effektiv nutzen konnte. „Wir waren enorm leistungsfähig, die Straßen waren frei, und es gab keine Termine“, sagt der Landwirt.

Oestmanns Bauernhof liegt zentral im Herzen der Lüneburger Heide und hält 4.000 Mastschweine. In der Krise haben er und seine Berufskollegen langjährige Geschäftsbeziehungen zu schätzen gelernt. Ob in der Landmaschinenwerkstatt oder beim Futtermitteleinkauf, alle hätten sich gut auf die Einschränkungen eingestellt, sagt er. „Die Ferkel bekommen wir direkt von einem Bauern aus dem Nachbardorf und holen sie selbst ab“, erläutert Oestmann. Die schlachtreifen Schweine werden an einen Schlachthof in Cuxhaven verkauft.

Auf der 380 Hektar großen Ackerfläche baut er Weizen, Gerste, Roggen, Zuckerrüben und Mais an. Die beiden Letzteren vor allem, um die Biogasanlage des Hofes zu füttern. Zusätzlich wird diese mit der Schweinegülle vom eigenen Hof und mit Hühnermist aus den Ställen benachbarter Berufskollegen befüllt. Die Wärme aus der Biogasanlage heizt dann das Rathaus und die Schule vor Ort. „Die Wärmeabnahme war natürlich gering, als keiner zur Schule gegangen ist“, bedauert Oestmann. Zudem war der Strompreis in der Zeit stark gesunken. Durch den hohen Eigenverbrauch hat dies jedoch auch Vorteile für den Bauernhof.

Auch im Ehrenamt könnten einige Errungenschaften aus der Krise bestehen bleiben, findet der Vorsitzende im Landvolkkreisverband Lüneburger Heide. Immerhin haben die Landwirte in Niedersachsen weite Strecken zu fahren, wenn sie sich treffen wollen. „Jede zweite Sitzung könnte ruhig weiterhin per Videokonferenz stattfinden“, meint er. Die Zusammenarbeit mit dem Landvolkkreisverband oder anderen Institutionen per Internet war sehr effizient, hat Oestmann festgestellt. Der Landwirtschaft habe es zudem gutgetan, als systemrelevant eingestuft zu werden. „Wir wussten das ja schon vorher, es war aber heilsam, dass andere das nun auch mal mitbekommen haben“, zeigt er sich zufrieden. Und wenn doch mal Schwierigkeiten auftraten, wie bei einem fehlenden Teil für die Beregnung aus Italien, dann haben sich die Landwirte gegenseitig geholfen und improvisiert. Denn Niedersachsens Bauern machen weiter!

LPD
Foto: Landvolk Niedersachsen

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