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„Coronahilfen“ – Neue Kolumne von Bergens Stadtschreiberin Ariëlla Kornmehl

  • Bergen

BERGEN. Die Pandemie trifft auch die Beziehung der Stadt Bergen zu ihrer Stadtschreiberin Ariëlla Kornmehl aus den Niederlanden. Seit sechs Monaten konnte Ariëlla nicht mehr in Deutschland präsent sein. Bergen liegt ihr am Herzen und daher hält sie den Kontakt zu Menschen in der Stadt Bergen. So auch zum Schüler Scott, mit dem sie in Kontakt via E-Mail steht. In ihrer aktuellen Kolumne „Coronahilfen“ bringt sie zum Ausdruck, wie sie mit dieser Distanz und der Pandemie allgemein umgeht. Hier ist der Bericht von Ariëlla Kornmehl in einer Übersetzung von Ottfried Franke:

„Coronahilfen:

In den letzten sechs Monaten konnte ich Deutschland nicht besuchen. Ich vermisse die Reisen dorthin, die Stadt Bergen und ihre beeindruckende Umgebung. Ich bin immer sehr gern dort.

Die Schulkinder, mit denen ich so oft gesprochen habe, vermisse ich. Ich freue mich aber über den Kontakt zu einem Schüler der Anne-Frank-Oberschule, der mich schon bei unserer ersten Begegnung im Mai 2019 im Unterricht beeindruckte, weil er so konzentrierte Fragen stellte. Scott ist 13 Jahre alt und wir mailen uns gegenseitig und tauschen uns über viele alltägliche Dinge aus.

Wir haben gerade so schöne Herbsttage! Wenn ich durch die Natur radle, fühle ich immer noch die Freiheit, die uns allen so sehr am Herzen liegt. Scott fragte mich, was Radfahren für mich bedeute. Ich habe darüber in meinem gerade neu veröffentlichten Buch „Samenspel – Über Motivationen, Kunst und Führungskraft” (gemeinsam mit Marius Touwen) geschrieben, das im nächsten Jahr auch in deutscher Sprache erscheinen wird.

Scott, das sind schon beinahe intime Gespräche, die wir in diesen Corona-Zeiten miteinander haben, über die kleinen und auch großen Dinge im Leben. Radfahren bedeutet für mich in Bewegung bleiben – im Takt treten, mal lautlos, mal kraftvoll, immer elegant in die Pedale treten. Vorankommen! Du trittst nicht einfach in diese Tretkurbel, um das Gleichgewicht zu halten, aus Angst umzufallen. Du trittst in die Pedale, um wirklich vorwärts zu kommen. Denn alles wird gut, solange wir in Bewegung sind. „Stillstand gibt es nicht”, hat der Schweizer Maler und Bildhauer Jean Tinguely gesagt, einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst, bekannt durch seine beweglichen, maschinenähnlichen Skulpturen. Scott will auch immer Action, Neues entdecken, sich selbst immer wieder fragen, ob das, was du gerade tust, wirklich das Richtige ist oder ob nicht doch auch einmal Veränderung angebracht wäre. Ich meine, das ist die größte Herausforderung unseres Lebens.

Ein kleiner Vorteil all der Einschränkungen unseres Lebens in Corona-Zeiten, dieses uns auferlegten Herunterschaltens, besteht darin, dass wir auch über Dinge reden, die uns normalerweise gar nicht so wichtig sind. So kamen Scott und ich auf unsere Vornamen zu sprechen. Scott ist der Schotte. Das ist keltisch oder auch altenglisch, ein beliebter Vorname auch in Irland, in den Niederlanden und in den USA. Ich glaube, jede Identität beginnt mit einem Namen. Auch berühmte Sänger, Schriftsteller und Schauspieler hießen oder heißen Scott! Der erste Eindruck, den ein Name hervorruft, ist oft entscheidend. Ich bin dreifache Löwin, hat mir meine Mutter schon erzählt, als ich noch Kind war. Ich mache keine Witze, ich meine das todernst. Und ich kann es echt nicht ändern. Mein hebräischer Name bedeutet Löwin. Ich wurde im August im Sternzeichen des Löwen geboren. Und sieh dir mal meine Haarfarbe an! Nein, natürlich glauben wir nicht wirklich an die Namen nach Sternzeichen, aber wenn du mich nach der Bedeutung von Ariëlla fragst, dann ist das die Löwin Gottes. Ich habe auch meinen Kindern Namen mit klaren Bedeutungen gegeben, oder zumindest mit Geschichten, damit sie wissen, wie ihre Namen entstanden sind. Ich liebe Geschichten. Wir brauchen Geschichten, um zu versuchen, das Leben und unsere Existenz zu verstehen. Ich betrachte auch Scott, der so faszinierende Fragen mit seinem besonderen Gesichts- und Gefühlsausdruck stellen kann, als eine besondere Geschichte. Ich bin sehr gespannt, was aus ihm werden wird, wenn er erwachsen ist.

Ich wünsche Scott und allen Bergenern vor allem Gesundheit in diesen bizarren Zeiten. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen, dass die Pandemie die Welt verlassen wird und das Leben in bester Gesundheit weiter geht.“

PR

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