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Mit wehender Mähne bei vollem Galopp wieder zurück in die Ehrenrunde

BEEDENBOSTEL. Bei allerbestem Turnierwetter rollten die Pferdeanhänger aus Hannover, Dannenberg und natürlich der näheren Umgebung am Juliwochenende auf das Gelände des Reit- und Fahrverein (RFV) Beedenbostel. Spannende Ritte konnten in insgesamt zwölf Dressur- und Springprüfungen in der Schwierigkeitsklasse E- bis M verfolgt werden.

Goldiges Fell, ein glitzerndes Stirnband, dreimal weiß gestiefelte Beine, bei einem imposanten Stockmaß von 1,74m: so wirft die Hannoveraner-Stute ‚Lotusblume‘ mit Larissa Deecke in der warmen Nachmittagssonne große Schatten ins Dressurviereck. Mit Leichtigkeit setzen die zwei zielsicher in der M-Dressur einen Huf vor dem anderen, vorbei an dem schönen Blumenarrangement. „Der größte Schwierigkeitsgrad in dieser Prüfung sind die fliegenden Galoppwechsel“, bewertet Deecke ihren Ritt. „Die Seitwärtsgänge sind sicherlich auch anspruchsvoll genug, diese trainiert man jedoch bereits in der L*-Dressur ausgiebig,“ fügt Deecke, mit einem Lächeln im Gesicht und der Schleife für den dritten Platz in dieser Prüfung in der Hand, hinzu.

Dabei meinte es Petrus vor den Wettkampftagen noch einmal gut und überflutete den Dressurabreiteplatz nahezu mit Wasser. Trotz bester technischer Unterstützung beim Abpumpen der Wassermengen, glich dieser Platz am Samstagmorgen beim ambitionierten Reiten der ‚Young-Stars‘ anfangs einer Schlammschlacht. Enya Lyke und ihr Pferd ‚Fairplay‘ nahmen diese Gegebenheit gelassen und erritten sich in der ersten E-Dressurprüfung früh morgens den 8. Platz.

Noch etwas vom Coronamantel geprägt, wurde die Dressur und das Springen auf jeweils einen Tag aufgeteilt und die einzelnen Prüfungen mit ausreichend Pausen versehen, so dass große Besucherströme vermieden werden konnten. „Ich freue mich, dass wir trotz reglementierter Zuschauerzahlen einigen Gästen guten Sport bieten konnten. Für mich ist es das absolute Highlight wieder eine Ehrenrunde mit Pferd bei musikalischer Untermalung erleben zu können“, resümierte Vereinsvorsitzender Hermann Ernst. „Das hat die Reiter- wie auch Zuschauerwelt sehr vermisst.“ In den vergangenen Monaten durften die Reiter pandemiebedingt ihre Glückwünsche lediglich zu Fuß entgegennehmen.

Faszinierende Eindrücke hatte Melina Gehrmann auf dem Springplatz mit den Oldenburger-Pferden ‚Carlson‘ (im Besitz von Jens Lyke) und ‚Cryptonite‘ hinterlassen. „Bevor ich in den Parcours ritt, bin ich nochmal in Gedanken den Weg durchgegangen und habe überlegt, wieviel Galoppsprünge ich zuvor zu Fuß abgeschritten bin. Entscheidend ist für mich hierbei, für welches Pferd ich jeweils den perfekten Kurs finden kann“, ließ Gehrmann an ihren Gedanken teilhaben. Diesen ‚perfekten Kurs‘ hat sie offensichtlich mit beiden gefunden: Im M-Springen glänzte der 9-jährige Wallach ‚Carlson‘ mit einer goldenen Schleife sowie ihre Stute ‚Cryptonite‘, passend zu ihrer Fellfarbe, eine weiße Schleife zierte.

Geschickt stilvoll lenkte Gehrmann ihre Vierbeiner ebenfalls durch die L-Stilspringprüfung und wurde hier ebenfalls mit Platz eins und drei belohnt. Auf die Frage, ob sie einen gewissen ‚Heimvorteil‘ verspüre, sagte sie: „Heimvorteil würde ich das nicht nennen. Für die Pferde ist es doch eher aufregender ein Turnier vor heimischer Kulisse zu gehen. Die Rahmenbedingungen, wie der mit Werbebannern geschmückte Springplatz, die Zuschauer und die laute Musik sind gänzlich andere als im Training. Auch für mich ist es aufregender ‚Zuhause‘ zu reiten, weil man die meisten Leute kennt, sich entsprechend gut präsentieren möchte und die Nervosität doch etwas größer ist, als wenn ich auf fremden Turnieren reite.“

Eine gewisse Anspannung verspürte auch Rico-Bruno Ernst auf seinem erst 6-jährigen Hannoveraner-Wallach ‚Asti Gold‘ vom RFV St. Georg Burgdorf. „Anders als in Springpferdeprüfungen, in denen man verhältnismäßig lange Wege von Hindernis zu Hindernis reitet, kam die Sprungreihenfolge in dieser Prüfung recht schnell und ist somit für ein junges Pferd mal etwas anderes“, bewerte Ernst die L-Stilspringprüfung. Insbesondere das Hindernis vier, ein Hindernis mit Niedersachsenpferden versehen, welches wie ein Fächer aufbereitet war, indem die linke Hindernisseite einem Oxer – und die rechte einem Steilsprung glich, ließ die Pferde zweimal hinschauen. „Das war auch für uns eine ganz anspruchsvolle Situation“, erinnerte sich Ernst zurück. „Mit so einem jungen Pferd muss man einfach los und viele Kurse reiten, auch wenn es manchmal hakt. Dafür sind solche Prüfungen da, dass man immer ein Stück vorwärts kommt.“ Gehakt hat es bei diesem Paar keineswegs, denn mit einer Wertnote von 7,50 konnten sie sich auf den achten Platz springen.

„Für dieses Wochenende freuen wir uns über die vielen fabelhaften Ritte aus unseren Reihen. Insbesondere von Larissa Deecke, Stella Hobohm, Miriam Hörning und Enya und Lara Lyke aus der Dressur sowie Melina Gehrmann, Merle Mie Ahlwarth und Lara Lyke aus dem Springsattel. Mit ihren Leistungen fanden 13 fantastische Platzierungen zu Gunsten unseres Vereins statt“, fasste Andrea Kobbe als Sportwartin die erfolgreichen Pferdesporttage zusammen. „Es war ein rundweg harmonisches Turnier, welches wir ausgerichtet haben“, so Kobbe. „Aus meinem Blickwinkel als Sportreiterin gesprochen, hoffe ich, dass bald wieder mehr ‚reiterlicher Sport‘ geboten werden kann. Dabei liegt es mir am Herzen, Prüfungen bis zur Klasse ‚S’ anzubieten.“

In der warmen Abendsonne ließen die ‚Pferdemenschen‘ den Turniertag bei einem kühlen Alster Revue passieren. Beflügelt durch die musikalische Untermalung von Johannes Oerding und Wincent Weiss ‚Die guten Zeiten, die sind jetzt‘ setzt im Reitsport gefühlt wieder so etwas wie schöne Normalität ein. So verwundert es nicht, dass Beedenbostel noch ein weiteres pferdisches Highlight in 2021 anstrebt.

Kristina Gerach
Anhang: Ergebnisliste

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