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Anja Schulz (FDP): „Der höchste Berg der Welt steht in Deutschland“

CELLE/UELZEN. Die Renten sind sicher, ist einer der Evergreens der politischen Kommunikation in Deutschland und es stimmt ja auch. Nur wie hoch die Renten am Ende sind, das hat nie einer gesagt. Dabei gibt es kaum ein Thema, dass für viele Menschen zeitgleich so wichtig und so lästig ist. Rente ist immer etwas, das ganz am Ende kommt, etwas worum man sich ja später noch kümmern kann, und immer öfter hört man bei jungen Menschen den Satz, „ist doch egal, ich bekomme doch eh keine Rente mehr“. Parallel dazu hat sich das Bild des Rentners, der im Müll nach Pfandflaschen sucht, fest in das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft eingebrannt.

Mehr als Grund genug für die junge FDP-Bundestagskandidatin Anja Schulz, sich des Themas noch einmal genauer anzunehmen und für den 28.08 zum Rentengipfel nach Uelzen in den Atlantis Bowlingtempel zu laden. Zusammen mit Johannes Vogel, dem Rentenpolitischen Sprecher und stellvertretendem Bundesvorsitzenden der FDP, stand die Frage im Vordergrund, wie das deutsche Rentensystem wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden kann. Vor rund 40, coronakonform platzierten, Gästen wurde zunächst noch einmal deutlich gemacht, wo die Probleme im bisherigen Rentensystem liegen. Vor allem die Summe von 100 Milliarden Euro, die der Bund jedes Jahr für die Rente aufbringen muss – immerhin ein Viertel des Bundeshaushalts – ließ Anja Schulz nicht los. „Würde man diesen Betrag mit 100€-Scheinen stapeln, wäre der Stapel ein Berg von mehr als 10.000 Metern Höhe. Höher als der Mount Everest. Der deutsche Rentenberg ist also der höchste Berg der Welt!“ Ein Bild das nicht nur im Gedächtnis bleibt, sondern auch für Erheiterung im Publikum sorgte. Das Prinzip „linke Tasche – rechte Tasche“, wie Frau Schulz das umlagefinanzierte Rentenkonzept nennt, hat ausgedient ist sie sich sicher. Eine logische Schlussfolgerung denn immer weniger Arbeitnehmer müssen das Geld für immer mehr Rentner aufbringen. Waren in den 60ern noch sechs Arbeitnehmer für einen Rentner zuständig sind es heute bloß noch zwei. Dabei stößt ihr übel auf, dass aus den anderen Parteien wenig bis nichts Konkretes kommt, um die Rente wieder generationengerecht zu gestalten.

Für die FDP ist das Thema hingegen klar. Eine Rente ist ein Baukastensystem aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge. Die wohl kreativste Idee ist dabei in Import aus Schweden. Eine gesetzliche Aktienrente klingt für viele erst einmal fremd, hat mit Börsenzockerei und Ähnlichem jedoch nichts zu tun. Der Plan sieht vor, einen kleinen Teil der Rentenversicherungsbeiträge in einen langfristigen Fonds zu investieren, der sichere Renditen generiert. Aktiensparen gilt im sozialdemokratisch regierten Schweden als Erfolgsmodell. Sicherlich ein komplexes Thema, doch hier konnte Johannes Vogel mit seinem Fachwissen glänzen. „Das Konzept entstand nicht im luftleeren Raum, sondern Expertenanalysen haben gezeigt, dass dieses Modell nicht nur erfolgsversprechend, sondern auch gut umsetzbar ist“. Bei der anschließenden Fragerunde gab es keinen Einwand, auf den Vogel nicht eine zufriedenstellende Antwort parat hatte.

Ein Thema gab es dann aber doch noch, dass die junge Bundestagskandidatin nicht losließ. „Faire Renten haben ja nicht nur etwas mit Wohnen oder der Versorgung von Grundbedürfnissen zu tun, es geht auch um die Frage von Respekt und Anstand und der Würdigung von lebenslanger Leistung“. Als besonders entwürdigend empfinden es Frau Schulz dabei, wenn alte Menschen, nachdem sie 40 Jahre lang geschuftet haben, den Gang zum Amt antreten müssen, um Leistungen zu beantragen, da die Rente nicht reicht. „Eine automatische Aufstockung durch eine Basisrente ist das mindeste, das die Menschen in so einer Situation verdient haben, das hat auch was mit Fairness zu tun“: Ist die Rente sicher, die Frage bleibt bestehen. „Sicher ist nur, dass die Rente uns auch in Zukunft beschäftigen wird“, ist das Fazit der Bundestagskandidatin.

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