Montag, 9. September 2024

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TÜV NORD-Frühlingstipps 2022 – Achtung Frühling: wo lauern Gefahren?

CELLE. Die Tage werden länger, die Sonne lässt sich blicken: Doch der Frühling bringt auch verstärkt Probleme mit Mardern am Fahrzeug und strapazierende Zeiten für Pollenallergiker mit sich. Worauf bei diesen Themen vor allem zu achten ist, erklärt
Marc Schnoor, Leiter der TÜV NORD-Station Celle.

Marder im Motorraum

Zerbissene Schläuche und Zündkabel: Ab April beginnt die Marderzeit. Besonders
Mardermännchen werden nun beißwütig. Nehmen sie den Geruch eines anderen
Marders wahr, legen sie alles daran, den fremden Bau zu zerstören.
Unglücklicherweise ist der Motorraum der ideale Platz für ein warmes, sicheres Nest.
Am häufigsten sind Bauteile wie Kühlwasser- und Scheibenwasserschläuche,
Stromleitungen und deren Isolierung sowie Unterdruckschläuche für die
Motorsteuerung von den Bissattacken betroffen. Wesentlich gravierender wirken
jedoch die Folgeschäden, die durch die Marderbisse entstehen können. Diese werden
oft nicht sofort bemerkt, können aber zu gefährlichen Situationen führen. Durch
angebissene Zündkabel funktionieren die Zündkerzen nicht mehr richtig. „Sobald sich
die Motorkontrollleuchte meldet, sollte umgehend die nächste Werkstatt angefahren
werden, um Katalysatorschäden zu vermeiden“, rät Marc Schnoor. Bei beschädigten
Kühlwasserschläuchen verliert das Fahrzeug schnell an Kühlflüssigkeit, was zu einer
Überhitzung des Motors führen kann. Eine Beschädigung der Unterdruckschläuche
verringert die Leistung des Motors. Dadurch kann der Bremskraftverstärker ausfallen,
sodass die gewünschte Bremswirkung gegebenenfalls nicht erreicht und wesentlich
mehr Kraft für das Bremsmanöver benötigt wird.

Wie man Marderschäden erkennt und vorbeugen kann

Tagsüber lassen sich die nachtaktiven Einzelgänger nur schwer beobachten. Dennoch
hinterlassen sie Hinweise in ihrem Nest: „Meistens lassen sich Pfotenabdrücke, Haare
oder Fäkalien des Marders auf der Karosserie oder im Motorraum entdecken. Auch
ein strenger Geruch, Bissspuren, das Anspringen von Kontrollleuchten sowie ein
Abfall der Motorleistung können ein Anzeichen für den unerwünschten Mitbewohner
sein“, weiß Schnoor. Aber wie schützt man sich gegen die Marderattacken?
Beispielsweise lässt sich mit engmaschigem Drahtgeflecht der Motorraum abdichten.
Manschetten aus hartem Kunststoff isolieren und schützen freiliegende Kabel und
Schläuche. Um den Geruch anderer Marder zu entfernen, kann eine Motorwäsche
durchgeführt werden. Scheinwerfer oder starke Lichtquellen auf privaten oder
öffentlichen Parkplätzen stören die nachtaktiven Tiere. Auch Ultraschallgeräte, die
regelmäßig verschiedene Frequenzen ausstrahlen, verscheuchen die heimischen
Raubtiere. Eine der erfolgreichsten Methoden ist jedoch die Anwendung eines
Elektroschockers: „Hier werden kleine Elektroplättchen mit der Autobatterie
verbunden. Sie verbrauchen wenig Strom und die erzeugte Spannung ist für Mensch
und Tier ungefährlich. Allerdings sollten die speziellen Plättchen nur von einem
Fachbetrieb verbaut werden“, sagt der Stationsleiter. Direkte, durch Marder
verursachte, Schäden sind meist durch eine Teilkasko- und Vollkaskoversicherung
abgedeckt. Folgeschäden hingegen können nicht immer berücksichtigt werden. Am
besten erkundigt man sich im Voraus über mögliche spezielle Zusatzversicherungen,
vor allem wenn das Wohngebiet ein beliebtes Ziel für Marder ist.

Achtung Pollenflug

Mit dem Beginn der wärmeren Monate startet für viele Menschen die Heuschnupfen-
Saison. Müdigkeit, juckende Augen, eine verstopfte Nase oder plötzliche Niesanfälle
zählen zu den typischen Symptomen. Besonders eine längere Autofahrt kann für
Betroffene zur Tortur werden. Ein nützlicher Helfer für Allergiker steckt bereits in
vielen Klimaanlagen in Form eines Aktivkohlefilters: „Der Filter entfernt bis zu 100
Prozent der Pollen und hält Feinstaub und Ozon aus dem Auto heraus. Damit dieser
funktionstüchtig bleibt, sollte ein regelmäßiger Filterwechsel im Jahresturnus
durchgeführt werden“, rät Schnoor. Am besten tauscht man den Aktivkohlefilter
direkt im Frühling aus, sodass Bakterien und Schmutz aus den dunkleren
Jahreszeiten nicht weiter in der Luft verteilt werden. Neben der Klimaanlage gibt es
auch noch weitere Tipps, um längere Autofahrten angenehm zu absolvieren: „Eine
regelmäßige Reinigung des Fahrzeuginnenraums verhindert eine größere
Ansammlung von Staub. Auch sollte während der Fahrt das Fenster geschlossen sein,
damit keine herumfliegenden Pollen in das Auto gelangen“, empfiehlt der TÜV-

Experte: Für heuschnupfengeplagte Autofahrerinnen und Autofahrer ist es umso
wichtiger, häufige Pausen einzulegen und sich im Falle von Niesattacken an eine
angemessene Geschwindigkeit zu halten.

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