Donnerstag, 12. Dezember 2024

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„Wir sind die Reserve“ – Benefizveranstaltung zu Gunsten Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V.

Viel los war am Samstag auf dem Großen Plan in Celle. Nach zwei Jahren Coronapause hat die Kreisgruppe Celle des Reservistenverbandes wieder zum Tag der Reservisten eingeladen. „Lernen Sie Ihre Reservisten kennen“ lautete das Motto, das bei ca. 2000 Besucherinnen und Besuchern auf großes Interesse stieß. Hauptanliegen war, so Kreisvorsitzender Oberstabsfeldwebel d. R.Tim Steinmetz, Aufgabe und Bedeutung der Einsatzverteranen herauszustellen, die Familien von Soldaten mit Einsatzbeschädigung begleiten. So kommt dem Verein auch der Reinerlös aus dieser Veranstltung zu zu Gute.

Ca. eine Million Reservisten gibt es in Deutschland, die sich in dem Verband engagieren. Das sind sowohl ehemalige Berufssoldaten oder auch ehemalige Zeitsoldaten. Die Kreisgruppe Celle hat ca. 900 Mitglieder in 11 Reservistenkameradschaften. Die Reservisten sind zum Teil beordert, d.h. sie nehmen ständig an Reserveübungen teil, so dass sie mit ihrem Engagement aktive Soldaten ersetzen bzw. vertreten können. Das bedeute natürlich, so Tim Steinmetz, dass der Arbeitgeber von der Notwendigkeit überzeugt sein muss. Dies könne auch zu Konfliktsituationen führen.

Als Schirmherren für die Veranstaltung konnte der Staatssekretät a. D. Peter Tauber, Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge und Oberst Jörn Rohmann, Kommandeur des Ausbildungs- und Übungszentrums Luftbeweglichkeit Celle-Wietzenbruch gewonnen werden. Peter Tauber erläuterte ins seinem Grußwort: „Für mich als Reserveoffizier sowie als ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung ist es eine gute Gelegenheit, weiter zu hören, wo der Reserve der Schuh drückt. Aber natürlich freue ich mich auch, dass die Reserve vor Ort auf diese Weise sichtbar wird. Ein ganzer Tag im Zeichen der Reserve! Da ich selbst als Reservist noch in einem Heimatschutzbataillon beordert war, weiß ich um die Chancen, aber auch um die Größe der Aufgabe. Denn was für die aktive Truppe gilt, gilt auch für die Reserve. Man kann nur üben, wenn man das Gerät und Material zur Verfügung hat, das man im Ernstfall auch benutzen soll.“

Oberst Jörn Rohmann äußerte sich wie folgt: „Für Ihren „Tag der Reservisten“ habe ich als Kommandeur des Ausbildungs- und Übungszentrums Luftbeweglichkeit sowie als Standortältester der Celler Garnison gerne erneut die Schirmherrschaft übernommen. Als Soldat und Vorgesetzter weiß ich um die Bedeutung der Reserve als unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr. Als Angehöriger der Fallschirmjägertruppe, die in jüngerer Vergangenheit viele Einsätze mit Gefechten und Gefallenen beklagen musste, schätze ich es umso mehr, dass der diesjährige Erlös dem „Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V.“ zu Gute kommt.“

Oberbürgermeister Jörg Nigge: „Der Reinerlös geht diesmal zugunsten des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen. Und das aus gutem Grund. Haben diese doch – und damit schlagen wir den Bogen zurück zur Pandemie – in dieser Zeit einmal mehr dem Gemeinwohl gute Dienste geleistet. Bekanntlich haben Soldaten unserer Bundeswehr unter anderem Kommunen bei Datenerfassung und Kontaktnachverfolgung verstärkt – so auch hier in Celle. Die dadurch in den Kasernen entstandenen personellen Vakanzen, wurden von den Reservisten fachkundig gefüllt.“ Weiterhin hob der OB die Funktion der Reservisten als Bindeglied zwischen den Streitkräften und der Zivil-Bevölkerung hervor. Ein probates Mittel, das Tun und die Wahrnehmung von Reserve und Bundeswehr sichtbar zu machen, seien Aktionen in der Öffentlichkeit.

Der Bund deutscher EinsatzVeteranen versteht sich als breite Verankerung in der Zivilgesellschaft und bringe die Anerkennung für den Dienst der Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck, aber auch die Tatsache, dass sie der Gesellschaft nicht fremd gegenüberstehen, sondern zu ihr gehören. Neben der Hauptaufgabe, der
Beratung und Betreuung von EinsatzVeteranen und deren Familien veranstaltet der Verein viele Aktionen, um diese Problematik „in die Mitte der Gesellschaft“ zu rücken. Er steht im ständigen Dialog mit der Bundeswehr und der Politik, schafft Gedenkorte und veranstaltet Gedenkfeiern für die gefallenen Soldatinnen und Soldaten. Hinzu kommt das Sammeln von Spenden, um Hilfe zu ermöglichen. Alle, die sich mit den Grundlagen und Zielen des Vereins identifizieren, können Mitglied werden.

Aber auch in der aktuellen Literatur findet das Engagement deutscher Soldatinnen und Soldaten seinen Niederschlag. Wolf Gregis erzählt in seinmem Buch Sandseele, das er bei der Veranstaltung vorstellte, die Geschichten der Frauen und Männer, die für die Bundesrepublik Deutschland dorthin gehen, von wo es keine Urlaubsprospekte in den Reisebüros gibt. Als Autor und Podcaster kommt er mit ihnen ins Gespräch, fragt nach, erinnert, arbeitet auf und gestaltet mit.
Mit dem Afghanistan-Roman Sandseele (2021) hat Wolf Gregis den einzigen deutschen Afghanistan-Roman vorgelegt, der aus der Feder eines Einsatzveteranen stammt. Sein Credo lautet: „Erinnern. Aufarbeiten. Gestalten.“ Wie lang ist eine „lange“ Zeit? Vor gut siebzig Jahren wurde die Bundeswehr gegründet. Seit über dreißig Jahren dienen deutsche Soldatinnen und Soldaten in internationalen Auslandsmissionen. Nach zwanzig Jahren scheiterte der Afghanistan-Einsatz endgültig 2021. Ist das lange her? Lang genug zu vergessen? Siebzig Jahre, dreißig Jahre, ein einziger langer Tag – Wimpernschläge im kulturellen Gedächtnis.

Der Musiker Jesse Cole hat passend zu dem Buch von Wolf Gregis ein neues Album herausgegeben „SAND -Some Are Never Done“. Das Album ist in Kooperation mit Wolf Gregis entstanden. Es handelt sich um ein Herzensprojekt des Musikers. Sowohl Buch als auch CD befassen sich mit der Wahrnehmung und dem Verständnis für die Kampfveteranen.

Auch auf der Veranstaltung vertreten war Keith Orton, Vorsitzender „The Royal British Legion“ des Zweiges Bergen-Hohne. Anliegen des Vereins ist die Beratung und Hilfe bei Anträgen auf Wehrbeschädigtenrenten oder Schadenersatzansprüchen mit Kontaktaufnahme für Rentenanträge in Deutschland und Großbritannien.

Redaktion
Celler Presse

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