Zeitzeugengespräch im MGH

Kürzlich fand im MehrGenerationenHaus Celle, das Zeitzeugengespräch statt, welches im Rahmen des Bundeprogrammes „Demokratie leben!“ gefördert  wird. Das Ehepaar Manuela und Gerd Keil, beide sind in der DDR aufgewachsen, erzählten dennoch über sehr unterschiedliche DDR-Erfahrungen.

Gerd Keil, Referent für politische Bildung, führte durch den Nachmittag und traf auf ein sehr interessiertes Publikum mit Fragen, die mit Fakten und Zahlenmaterial über SED, Stasi und staatlicher Kindererziehung beantwortet wurden. Während Manuela Keil von der sogenannten DDR-Demokratie aus ihrer Sicht erzählte, sprach Gerd Keil klare Worte über sein Erleben mit der DDR-Diktatur.

Manuela Keil berichtet: „Bis zu den revolutionären Umbrüchen in der DDR war ich sehr systemkonform, bedingt durch mein Aufwachsen und der frühkindlichen Erziehung in einer sozialistischen Kinderwochenkrippe, sowie durch meine Eltern, die beide im Staatsdienst der DDR beschäftigt waren.“ Gerd Keil hingegen war schon sehr früh kritisch gegenüber dem Staat DDR, den er als Diktatur erlebte und somit ins Fadenkreuz der Stasi geriet.

Alle Teilnehmenden waren sich nach der Diskussionsrunde einig, dass es gerade heute wichtiger denn je ist, sich für die Demokratie einzusetzen. „Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt, sie nochmal zu erleben“, war eine der Aussagen. Gerd Keil ergänzte noch: „Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.“ Für alle war klar, dass niemand von den Anwesenden jemals in einer Diktatur erwachen möchte.

Ein Ehepaar mit sehr konträren Zeitzeugnissen, das erst über den Weg gemeinsamen Aufarbeitens ihrer Lebensgeschichten zueinander gefunden hat. 2011 begann bei Manuela Keil die Selbstreflektion, und nachdem sie 2013 das Buch von Gerd Keil, in dem er seine Biografie niederschrieb, gelesen hatte, stand sie vor vielen Fragen, die ihr in dem damaligen Umfeld niemand beantworten wollte.

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