Dämmerschoppen für die Wirtschaft – OB wirft Schlaglichter auf Standort Celle

Dass der städtische Dämmerschoppen für die Wirtschaft ein perfekter Ort zum Netzwerken und Gedankenaustausch ist, ist hinlänglich bekannt. So fanden sich diesmal über 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Verbänden am und im Prinzenpalais, dem neuen Domizil der NiedersachsenMetall, ein, wo die Verwaltung an diesem Abend mit ihrer Veranstaltung gastierte. 

Man ist in der Sache verbunden, die Stadt Celle weiter nach vorn zu bringen und zukunftsfähig aufzustellen. Entsprechend warm gestalteten sich die Begrüßungsworte von Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, und Oberbürgermeister Dr. Jörg Nigge. Und wie es sich für einen solchen Anlass gehört, ließ Nigge neben dem Dank an die Gastgeber auch die Ereignisse rund um den Wirtschaftsstandort Celle Revue passieren und warf einen Blick auf das, was noch im Entstehen ist.

Prinzenpalais passender Rahmen

Los ging es dann gleich mit eben jenem Prinzenpalais, das dem Dämmerschoppen den stimmungsvollen Rahmen verlieh. „Durch das Engagement der NiedersachsenMetall ist das Prinzenpalais endlich wieder zu dem geworden ist, was es einmal war und damit ein Sinnbild dafür, dass man mit städtischer Umtriebigkeit Projekte, die jahrelang brachliegen, vorantreiben kann“, so Nigge. „Mit der Präsenz eines der größten Arbeitgeberverbände Deutschlands an diesem Ort spiegeln wir nicht nur wider, dass in Celle bedeutende Wirtschaft zuhause ist. Damit sind wir auf der deutschen Unternehmens-Landkarte noch präsenter und haben ein Pfund, mit dem wir wuchern und auf das wir stolz sein können.“ Wie gut man gemeinsam arbeite, und welchen Stellenwert Celle auf eben jener Landkarte einnehme, zeige auch der frisch gegründete Verband „Unternehmer Celle“ der NiedersachsenMetall.

Celler Wirtschaft in Zahlen

Ein Oberbürgermeister wäre nicht in seinem Element, wenn er nicht mit Zahlen jonglieren würde, um daran den Erfolg des Wirtschaftsstandortes zu messen. „Trotz aller Widrigkeiten im aktuellen Wirtschaftsleben ist der Standort Celle stabil unterwegs“, bekräftigt der OB.  „Einige Kennzahlen haben sich zu den Vorjahren nicht wesentlich verändert: Die Anzahl der Beschäftigten lag Mitte 2022 bei 35.000 Menschen und damit in der Größenordnung der vorherigen Jahre. Wir haben nach wie vor einen hohen Einpendlerüberschuss und die Arbeitslosenquote war im Mai 2023 mit 5,5 Prozent relativ niedrig. Zahlen, die sowohl für Sie als Unternehmerinnen und Unternehmer als auch den Standort sprechen.“ Die im vorletzten Jahr vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln veröffentlichte Studie zum Standort Celle gebe der Stadt zudem ein herausragendes Zeugnis. Nigge: „Darin wird insbesondere die unbürokratische Verbindung zwischen Verwaltung und Wirtschaft hervorgehoben, an der es vielen Konkurrenzstädten mangele. Das bestätigte uns in diesem Jahr auch das Standortranking des Netzwerks „Die Deutsche Wirtschaft“. Von 3835 Städten liegt Celle derzeit auf Platz 131. Maßgeblich dabei ist, dass wir zu den besten mittelgroßen Städten gehören.“

Vom Gewerbegebiet bis in die Altstadt

Weiter ging es mit vielen Schlaglichtern auf das hiesige Wirtschafts- und Stadtgeschehen. Begonnen beim Gewerbegebiet „Auf der Grafft“, bei dem rund Dreiviertel der Flächen verkauft oder reserviert sind und die ersten Bauvorbereitungen stattfinden. Über die Eröffnung des ersten Start-up-Centers „Fachwork“, wo sich in Kürze zum ersten dort heimischen Existenzgründer ein weiterer hinzugesellen wird, bis hin zur stetig steigenden Aufenthaltsqualität der Innenstadt, von welcher der Brandplatz und der jüngst wiedereröffnete Robert-Meyer-Platz Zeugnis ablegen.

„Auch die Stadtentwicklung schreitet voran“, sagte Nigge und zählte dazu das Hampton by Hilton auf, welches jüngst Richtfest feierte, die begonnene Wohnbebauung an der 77er-/Wehlstraße sowie die sich in Vollendung befindliche am Hafenbecken der Allerinsel. Besonderes Highlight für den OB: „Die Tiny House-Siedlung erwacht langsam zum Leben. Im Übrigen ein beispielloses Projekt, welches bereits im Hamburger Abendblatt und anderen Medien groß aufgemacht wurde und nach welchem wir von vielen anderen Kommunen gefragt werden. Denn in der Form ist es ein Novum!“

Kernkompetenz Tourismus

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Fokus des OB: der Tourismus. „Davon lebt auch unsere Wirtschaft, das ist eine unserer Kernkompetenzen, die wir noch stärker herausheben wollen.“ Celle habe nicht nur das größte und dichteste Fachwerkensemble weltweit, Celle sei Einkaufsstadt, Bauhausstadt, Hochzeitsstadt und noch viel mehr. „Deswegen geben wir im Tourismusmarketing Gas“, versprach Nigge und untermauerte das sogleich mit Fakten. „Nach der Verschmelzung der CTM mit der Verwaltung, ist das Team von Tourismusexperten nun endlich neu formiert. Es gibt viele neue Packages wie die historische Stadtführung mit VR-Brillen. Marco Polo hat einen Reiseführer über Celle veröffentlicht, viele Erlebnismagazine und mediale Beiträge berichten über Celle und auch unsere Großveranstaltungen wie Weinmarkt, Weihnachtsmarkt, das Kulturprogramm SamStage und ab dem nächsten Jahr auch wieder die beliebte Street-Parade sind auf den Weg gebracht. In Celle ist immer was los!“

Allein zum Thema, was denn nun mit der leerstehenden Karstadt-Immobilie geschehe, konnte der OB noch nicht konkreter werden: „Hier bieten sich Chancen für Neues. Es gibt Mietinteressenten, aber die Immobilie ist in die Jahre gekommen. Wir haben auch alternative Lösungsansätze und führen vertrauliche Gespräche, aber das braucht Zeit. Ich bitte um Verständnis, dass ich in dieser frühen Phase noch keine Perspektiven kommunizieren möchte.“

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