WAHRNEHMUNGEN – Kunstausstellung mit Werken von Rita Dahlem im Oberlandesgericht Celle

Die Kunstausstellung unter dem Titel „Wahrnehmungen“ mit Werken von Rita Dahlem wurde heute im Oberlandesgericht eröffnet. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann hielt die Laudatio. Die Werke werden bis zum 22. Dezember 2023 im Oberlandesgericht Celle ausgestellt.

Vor über 30 Jahren hat sich die Künstlerin der Malerei verschrieben. „Ziel meiner Malerei ist meine ganz persönliche Darstellung des Motives, dirigiert von meiner mir eigenen Spontanität, Intuition und dem Malrhythmus. Meine Motive entnehme ich der Natur, abstrahiere in Form von Reduktion“, so beschreibt Rita Dahlem ihre Herangehensweise. So ist sie mit ihren Werken nicht mehr aus der Celler Kunstszene wegzudenken, obwohl sie in Celle gar nicht (oder noch nicht) wohnt, wie Laudatorin augenzwinkernd feststellte. Dr. Rainer Derks, Vizepräsident des Oberlandesgerichts bezeichnete in seiner Einführungsrede Rita Dahlem als eines der Kulturgesichter Celles. Sie hat, so Rainer Derks, das Oberlandesgericht und das Umfeld unter dem Thema „Wahrnehmungen“ in vielerlei Mehrdeutigkeiten dargestellt und damit ihre ganz persönlich inszenierten Motive aus der Residenzstadt geschaffen.

Und diese Mehrdeutigkeiten griff auch Kirsten Lühmann auf. Die Künstlerin hatte zunehmend die Fotografie in die Malerei integriert und dadurch das ursprüngliche Foto verfremdet und eine neue Sicht auf die Objekte ermöglicht. So hatte sie gar von Celles Altem Rathaus 70 Varianten der Verfremdung geschaffen, die jede für sich ein Original darstellt. Aber auch die Installation „Mamas Koffer“ spielte in der Laudatio eine Rolle. In einem Koffer könne man Dinge aufbewahren – nicht sichtbar machen. Ein Koffer mit geschredderten amtlichen Schreiben, die nicht weg sind aber bearbeitet – verarbeitet. Das helfe, Dinge aufzuarbeiten. Die Aussage der Künstlerin: „Durch meine Biographie musste ich Künstlerin werden.“ habe ihr über die Kunst die Möglichkeit der Aufarbeitung geboten. Kirsten Lühmann kommt in der Würdigung der Werke „Wahrnehmungen“ zu der Bedeutung für die Gesellschaft, die aufgerufen ist, hinzusehen, dahinter zu blicken, andere Perspektiven einzunehmen und generell zur Kenntnis zu nehmen. 

Wechselnde Kunstausstellungen, die in aller Regel etwa drei Monate dauern, finden im Oberlandesgericht Celle schon seit vielen Jahren statt. Aktuelle Informationen sind dem Internetauftritt des Oberlandesgerichts (www.oberlandesgericht–celle.de) zu entnehmen.

Die Hälfte des eventuellen Erlöses von Exponaten soll dem Kinderschutzbund Celle e. V. und dem Brennessel e.V. zu Gute kommen

Die Ausstellung ist für Besucherinnen und Besucher des Oberlandesgerichts montags bis donnerstags von 08:30 bis 15:30 Uhr sowie freitags von 08:30 bis 12:30 Uhr geöffnet. 

Redaktion
Celler Presse

Fotos: Celler-Presse.de

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