Samstag, 12. Oktober 2024

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Antiziganismus-Veranstaltung im MehrGenerationenHaus Celle

Der Verein Frauenräume e.V. führt in diesem Jahr im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, welches gefördert wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt „Wir – Engagement für Miteinander – gegen Diskriminierung“ durch. Im Rahmen der Vortragsreihe fand am 13.05.2024 der Workshop „Antiziganismus“ statt.

Maik Claasen, Kulturvermittler und Mitglied im Jungen Forum gegen Antiziganismus führte ins Thema ein durch Aufstellen einiger Thesen, die die Teilnehmer als richtig oder falsch einteilen sollten. Anschließend führte er in die Geschichte der Sinti und Roma ein. Groß war das Erstaunen der Zuschauer zu hören, dass es sich bei diesen um Minderheiten mit einer mehrtausendjährigen Geschichte handelt, die aus dem Norden Indiens stammen und im Rahmen der Völkerwanderung im Mittelalter nach Europa kamen.

In Deutschland sind Sintis seit 600 Jahren heimisch, Roma kamen sehr viel später hinzu. Allerdings waren ihnen häufig ein fester Wohnsitz und viele Berufe oder Zugehörigkeit zu Zünften verwehrt. So bauten sich Vorurteile auf und verselbständigten sich. Nach der NS-Diktatur, in der 90% der Angehörigen umgebracht wurden, brauchten die Ethnien viel länger als andere, um vom Staat als Opfer des NS-Regimes anerkannt zu werden. Noch heute werden Sinti und Roma diskriminiert.

Zum Ende der Veranstaltung wurden in mehreren Gruppen Texte aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts bearbeitet, teilweise mit direktem Bezug zu Celle, und darin enthaltene Diskriminierung aufgedeckt. Ein hoch interessanter Abend, der wieder einmal zeigte, wie wichtig Kommunikation ist zum Vermeiden und Auslöschen von Vorurteilen.

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