Mittwoch, 14. Mai 2025

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ADAC Test Bike+Ride Anlagen: Fahrradparkplätze an Bahnhöfen im Umland von Hannover schneiden insgesamt am besten ab

Radfahren – das ist umweltfreundlich, sportlich und macht Spaß. Viele Menschen, die im Umland von Großstädten wohnen, fahren mit dem Rad zum nächsten Bahnhof, steigen dort in die Regional- oder S-Bahn und pendeln in die jeweilige Stadt. Zudem werden Fahrräder und Pedelecs immer hochpreisiger, gleichzeitig steigen die pendelbaren Reichweiten. Aber wo lassen Pendler ihr Fahrrad? Gibt es an Bahnhöfen genügend gute und sichere Abstellplätze? Fragen, die mit Blick auf die Verkehrswende immer drängender werden, sodass der ADAC nun „Bike+Ride-Anlagen“ an Bahnhöfen im Umland deutscher Großstädte getestet hat.  

Das Ergebnis für die Landeshauptstadt Hannover: Zweimal sehr gut, fünfmal gut – die Bahnhöfe um Hannover wurden im ADAC Test insgesamt am besten bewertet. Rund um Hannover ist es überwiegend möglich, das Fahrrad sicher, komfortabel und trocken an Bahnhöfen abzustellen. Der Bahnhof Sarstedt erreichte sogar in allen Kategorien Top-Noten und ist damit deutschlandweiter Testsieger.  

Der ADAC hat von April bis Juni 2024 die Fahrradparkplätze an 80 Bahnhöfen im Umfeld von zehn deutschen Großstädten untersucht. Dabei ging es um die Kapazitäten, kurze Wege zum Gleis, Abstellmöglichkeiten, abschließbare Anlagen, Überdachung und Sonderausstattung wie Schließfächer, Lademöglichkeiten oder Wartungsstationen. All dies sind Merkmale, die Pendler davon überzeugen können, multimodal zu reisen, also den Weg zum Bahnhof mit dem Rad zurückzulegen und dort umzusteigen. Von den getesteten Bahnhöfen überzeugten rund zwei Drittel mit einer sehr guten oder guten Bewertung, die übrigen erhielten die Note „ausreichend“, fünf sogar ein „sehr mangelhaft“.  

Das erfreulichste Gesamtbild erreichten die untersuchten Bahnhöfe rund um die Landeshauptstadt Hannover. Neben Sarstedt bekam der Bahnhof Schwarmstedt die Gesamtnote „sehr gut“, eine gute Bewertung gab es für die Bahnhöfe Bad Münder, Ronnenberg, Algermissen, Bad Nenndorf und Ehlershausen.  

Eine Überfüllung der Abstellanlagen scheint aktuell kein Problem zu sein, denn fast alle getesteten Bike+Ride-Anlagen wiesen noch freie Kapazitäten auf. Auch kurze Gehwege zu den Bahngleisen waren größtenteils gegeben und viele Stellplätze sind überdacht. Bei der Ausstattung gab es u. a. Abzüge, wenn das Rad nicht am Rahmen angeschlossen werden konnte und stattdessen auf Vorderradhalter, die sogenannten „Felgen-Killer“, zurückgegriffen werden musste. Schlecht sah es im Test häufig bei Extra-Wünschen aus: Schließfächer, Lademöglichkeiten für Pedelecs und Wartungsstationen waren die Ausnahme. Auch abschließbare Boxen oder Fahrradgaragen waren längst nicht die Regel. Nur der Bahnhof in Sarstedt konnte bundesweit in allen Kategorien voll punkten.  

Hintergrund: Umstieg auf die Bahn nur mit attraktiven Angeboten für den Weg zum Bahnhof 

Berufstätige pendeln in Deutschland immer noch überwiegend mit dem Auto: Laut aktuellen Erhebungen von „Statista Consumer Insights“ sind es, trotz Deutschlandticket für den ÖPNV, 63 Prozent der Pendler, die morgens mit dem Auto auf häufig verstopften Straßen fahren. Für den Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen werden attraktive Angebote für die ersten Kilometer, also den Weg zum nächsten Bahnhof, benötigt. Großes Potenzial wird dabei dem Fahrrad zugeschrieben. Darum hat der ADAC Radfahrende befragt, ob sie eine „perfekte“ Bike+Ride-Anlage für den Weg zur Arbeit nutzen würden. Die Hälfte der Befragten kann sich das zumindest ab und zu vorstellen, für die Freizeit sogar 63 Prozent der Befragten.  

Die Einzelkritiken der Bahnhöfe im Umland Hannovers im Überblick:  

Die beste Anlage für radelnde Umsteiger? Sarstedt! 

Der Bahnhof Sarstedt verfügt über 340 Abstellplätze, die alle die Möglichkeit bieten, das Rad am Rahmen anzuschließen; 318 von ihnen sind überdacht. Wer sein Fahrrad zusätzlich sichern möchte, findet in Sarstedt 54 Plätze in einer Fahrradgarage oder separaten Fahrradboxen. Diese kann man direkt bei der Stadt Sarstedt mieten. Zum Testzeitpunkt waren 219 Abstellplätze belegt. Besonders positiv ist dieser Bahnhof bei der Sonderausstattung aufgefallen: Im Angebot sind teilweise Schließfächer für Fahrradhelme oder Regenkleidung sowie Lademöglichkeiten für Pedelecs enthalten. Außerdem ist eine Radservicestation inklusive Luftpumpe vorhanden.  

Schwarmstedt: Bis auf Sonderausstattung top 

In Schwarmstedt am Bahnhof gibt es 126 Abstellplätze für Fahrräder, allesamt überdacht und mit der Möglichkeit, das Rad am Rahmen anzuschließen. Ausgelastet waren zum Testzeitpunkt 46 Plätze. In einer Fahrradgarage sind 50 gesicherte Plätze vorhanden. Abzüge gab es lediglich für die fehlende Sonderausstattung: Schließfächer oder Lademöglichkeiten sind dort nicht vorhanden.  

Bad Münder: Klein und überwiegend fein 

In Bad Münder befindet sich die kleinste Bike+Ride-Anlage der getesteten Bahnhöfe rund um Hannover: 49 Abstellplätze sind es insgesamt direkt am Bahnhofszugang. 37 davon sind überdacht und bieten die Möglichkeit, das Rad am Rahmen anzuschließen: Das heißt, es sind auch 12 sogenannte „Felgenkiller“ vorhanden, also Halter, an denen nur das Vorderrad angeschlossen werden kann. Abschließbar sind fünf Plätze. Belegt waren zum Testzeitpunkt 29 Abstellplätze. Sonderausstattung wie Schließfächer oder Lademöglichkeiten gibt es nicht.  

Ronnenberg: Viel Platz, aber keine zusätzlich gesicherten Abstellplätze 

Von den insgesamt 52 Abstellplätzen am Bahnhof Ronnenberg bieten alle die Möglichkeit, das Rad mit dem Rahmen anzuschließen und befinden sich am Bahnhofszugang, aber nur 22 sind überdacht. Gesicherte Plätze, z. B. in einer Fahrradgarage, gibt es gar nicht. Ebenso wenig sind Sonderausstattung wie Schließfächer oder Lademöglichkeiten vorhanden. Elf Abstellplätze waren zum Testzeitpunkt ausgelastet.  

Algermissen: Keine direkte Bahnhofsnähe, dafür Lademöglichkeiten 

In Algermissen gibt es am Bahnhof insgesamt 95 Abstellplätze, von denen 89 die Möglichkeit bieten, das Rad am Rahmen anzuschließen, 80 sind überdacht. Zum Testzeitpunkt waren 51 Plätze belegt. Es sind 14 abschließbare Stellplätze vorhanden. Während es hier leichte Abzüge gab, weil die Bahnhofsnähe nicht unmittelbar gegeben ist, gab es Pluspunkte für die Lademöglichkeiten für Pedelecs. Weitere Sonderausstattung ist nicht vorhanden. 

Bad Nenndorf: Viel Platz, keine zusätzliche Sicherung 

Der Bahnhof in Bad Nenndorf bietet, neben Sarstedt, die meisten Abstellplätze: 198 sind es insgesamt. Davon sind lediglich 100 überdacht und an 164 kann man das Rad am Rahmen anschließen. Die Anzahl an Vorderradhaltern ist mit 34 also recht hoch. Die Plätze befinden sich direkt am Bahnhofszugang. Zum Testzeitpunkt waren 60 Stellplätze ausgelastet. Gesicherte Plätze und Sonderausstattung sind hier nicht vorhanden.  

Ehlershausen: Gute Fahrradhalter, aber weitere Wege zum Bahnhof 

Von den 112 Abstellplätzen am Bahnhof von Ehlershausen bieten alle die Möglichkeit, das Rad am Rahmen anzuschließen, 76 von ihnen sind überdacht. Abschließbare Plätze sind 24 vorhanden und ausreichend Kapazitäten gibt es auch, denn zum Testzeitpunkt waren lediglich 42 Stellplätze belegt. Negativ ist hier aufgefallen, dass man von der Abstellanlage zum Teil mehr als 50 Meter zum Bahnhof zurücklegen muss. Außerdem finden Radfahrende keinerlei Sonderausstattung wie Schließfächer oder Lademöglichkeiten vor. 

PR
Foto: KIMDAEJEUNG / Pixabay

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