Donnerstag, 12. Dezember 2024

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Orte & Wege der Erinnerung im Kulturraum Oberes Örtzetal – Kommunen tun sich schwer bei der Umsetzung

Die Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg (GeweFa) hatte am 23. Oktober zu einer Veranstaltung zum Stand des Projektes „Orte & Wege der Erinnerung im Kulturraum Oberes Örtzetal“ in das Evangelische Bildungszentrum Hermannsburg (EBH) eingeladen. An der Info- und Austausch-Veranstaltung  nahmen teil: Bürgermeister aus Faßberg und Wietzendorf, ein Vertreter für die Stadt Bergen und der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten (SNG), der Stellvertretende Vorsitzende der AG BergenBelsen, der Leiter des EBH, eine Vertreterin der Evangelischen lutherischen Missionswerkes Niedersachsen (ELM) und ehrenamtlich tätige Personen aus der Region. Aus den nicht anwesenden Kommunen und aus dem ehrenamtlichen Bereich gab es aus terminlichen Gründen einige Absagen.

Durch die Geschichtswerkstatt wurde den Anwesenden die Entstehung und die Geschichte der Projekt IDEE in Erinnerung gerufen, die auf den 27.11.2021 datiert ist. An diesem Tag wurde in einer öffentlichen Veranstaltung die Informationstafel zur Hakenkreuzglocke in Faßberg vor der Michaelkirche enthüllt. An dieser Veranstaltung nahmen damals u. a. alle Spitzen der Kommunen aus dem Oberen Örtztal, wichtige Kirchenvertreter und viele ehrenamtlich mit der Geschichtsaufarbeitung befasste Personen teil. Vom Ministerpräsidenten Niedersachsen – Stephan Weil – wurde eine Grußbotschaft verlesen. Auf dieser Veranstaltung wurde den Anwesenden die IDEE unterbreitet, im Oberen Örtzetal Wege zu kennzeichnen, die vergleichbare geschichtsträchtige Orte mit einander verbinden und Interessierten die Möglichkeit bieten, sich an Hand konkreter Beispiele selbst ein Bild über die Zeit vor 1945 zu machen. Diese IDEE wurde von den Anwesenden zustimmend aufgenommen und es entwickelte sich zwischen der Geschichtswerkstatt, den Kommunen im Oberen Örtztal und der SNG ein intensiver Meinungsaustausch.

Im Februar 22 wurde die IDEE durch die Geschichtswerkstatt als Projektvorschlag beim digitalen Örtzetalforum in das LEADER-Verfahren und die Förderperiode 2022/23  eingebracht. Im April 22 gab es eine Besprechung im Rathaus der Gemeinde Südheide mit allen Spitzen der Kommunen und die Bürgermeister:innen erklärten das Projekt „Orte & Wege der Erinnerung im Kulturraum Oberes Örtzetal“ zur „Chefsache“. Es wurde diskutiert, dass die kommunalen Verwaltungen für dies Projekt die Verantwortung und die Trägerfunktion übernehmen müssten. Durch einen Workshops im Juni 23, Einladende und Veranstalter waren die SNG und die Stadt Bergen, gab es weitere Klarheit, denn als Ergebnis wurde festgehalten, dass dieses Projekt einer professionellen Gesamtplanung bedarf, die durch die SNG nicht übernommen werden kann.

Weiter wurde der aktuelle Sachstand erläutert, der wie folgt aussieht: Seit dem Sommer 2023 hat es zu dem Projekt diverse Besprechungen unter den Kommunen im Oberen Örtzetal untereinander aber auch mit der SNG gegeben. Details dieser Beratungen wurden der Geschichtswerkstatt nicht mitgeteilt. Die Geschichtswerkstatt hat im Februar 24 beim Örtzetalforum erneut die Projektbeschreibung in das LEADER-Verfahren für die Förderperiode 2024/2025 eingebracht. Als Reaktion auf die Veranstaltungseinladung zum 23. Oktober wurde der Geschichtswerkstatt mitgeteilt, dass zurzeit eine gemeinsame Beschlussvorlage für alle Stadt- und Gemeindeparlamente im Oberen Örtztal vorbereitet wird, in der es um die Zustimmung bzw. Ablehnung einer Machbarkeitsstudie geht. Die Kosten der  Machbarkeitsstudie können durch LEADER Fördermittel bis zu einem Anteil von max. 80 % getragen werden. Das bedeutet, bei angesetzten Kosten z. B. in Höhe von ca. 100.000 € liegen die Eigenkosten der einzelnen Kommunen in der Größenordnung von 4.000 bis 5.000 €.

Nach dieser ausführlichen Information gab es eine breite und interessante Diskussion, die auch die Frage nicht ausklammerte, warum ist alles so kompliziert und langatmig. Beispiele von vergleichbaren Projekten aus dem ganzen Bundesgebiet, die schon lange realisiert sind, wurden vorgestellt. Diese vielen Projekte wurden und werden durch diverse Fördertöpfe bis zur EU finanziert und haben die verschiedensten Träger. Viele Details, wie könnte das Projekt „Orte & Wege der Erinnerung im Kulturraum Oberes Örtzetal“ weitergehen, welche Orte sind bekannt und dokumentiert, wo muss noch weiter geforscht und wie können auch Schulen eingebunden werden, wurden lebhaft und ausführlich besprochen. Die kommunalen Vertreter machten deutlich, dass in den einzelnen Gemeinden die Finanzlage sehr unterschiedlich ist und dass sie deshalb keine Prognose über eine positive Entscheidung in ihren Räten abgeben können. 

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern positiv bewertet und es wurde vereinbart, dass die Geschichtswerkstatt Gemeinde Faßberg im Februar 2025 erneut so ein Treffen organisiert. 

HDSp

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