Dienstag, 24. Juni 2025

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„Halt stopp! – Ich will das nicht!“ – „!Respekt“ bietet Sozialtraining in Grundschulen

Das Training in der Sporthalle der Grundschule Eicklingen/Bröckel ist zwar für Kinder, aber auch für manchen Erwachsenen ist der eine oder andere Tipp dabei. Denn wer hat sich nicht schon einmal gefragt, wie mit einer Situation, in der aggressives Verhalten an den Tag gelegt wird, umzugehen ist. Wie wehrt man sich? Skateboard-Stand, Reißverschluss, Laserblick, Bärenstimme können helfen. Trainer Leon Nolte macht es einmal vor, und schon wird klar, was hinter den bildlichen Begriffen steckt: Gerader Rücken, konzentrierter Blick und alles andere als eine ängstliche, verwaschene Sprache.

Es kommt nicht nur drauf an, mit welchen Worten man sich verteidigt, sondern auch in welcher Körperhaltung, mit welchem Gesichtsausdruck und in welcher Stimmlage. Leon Nolte vermittelt unter anderem diese Botschaft spielerisch, mit viel Bewegung und Spaß in Grundschulen. „Hier bilden sich die Werte und Normen aus“, erläutert der Sozialpädagoge, der im Auftrag des gemeinnützigen Vereins !Respekt e.V. unterwegs ist. Dieser wurde im Jahr 2016 in Hannover ins Leben gerufen und hat sich Selbstbehauptung, Team- und Konfliktfähigkeit sowie einen respektvollen Umgang miteinander auf die Fahnen geschrieben. Kinder sollen in einem gewaltfreien Umfeld lernen, ist ein Motiv, weshalb Pädagogen sich der Kompetenz von !Respekt bedienen und in die Schulen einladen. Ein Elternabend begleitet die Projektwoche, auch die Fortbildung von Lehrkräften gehört dazu. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden. „Ein solches Projekt bedeutet für uns einen großen finanziellen Aufwand“, berichtet die Schulleiterin Jennifer Nieschmidt. Ohne die Unterstützung der Sparkasse, der Bürgerstiftung und des Lion Clubs wäre das Sozialtraining für die Grundschüler nicht möglich gewesen.

„Was macht Ihr denn, wenn eine Person einfach nicht aufhört mit dem, was Ihr nicht möchtet?“, fragt Leon in die Runde der Erstklässler? Diese zeigen auf, reden nicht durcheinander: „Eine Warnung aussprechen“, antwortet der siebenjährige Vin und präzisiert: „Wir sagen: Halt stopp! – Ich will das nicht!“ „Und welche Körperhaltung nehmt Ihr dabei ein?“, schickt Leon hinterher. Skateboard-Stand, Reißverschluss, Laserblick und Bärenstimme haben die Kinder verinnerlicht. „Aber was unternehmt Ihr, wenn auch das nichts bewirkt?“ „Wir holen eine Lehrerin“, ist aus dem Sitzkreis zu hören. „Ja, genau wie wir Erwachsenen es machen, wenn wir es alleine nicht schaffen, dann brauchen wir Hilfe“, erklärt der Pädagoge, und dann geht es zum nächsten Spiel. Fairness und der Schiedsrichter, den jeder in sich hat, stehen auf dem Programm bei „Cola, Fanta, Sprite“. Die Kleinen folgen bestimmten Kommandos, wer Fehler macht und falsch springt, setzt sich auf die Bank. In der ersten Runde lässt Leon alles laufen, ermahnt niemanden, die Kinder machen, was sie wollen. Alle bleiben im Spiel. „Macht das denn wirklich Spaß?“, fragt der Pädagoge und startet eine zweite Runde. Es dauert nicht lange und ein kleines Mädchen geht als erste raus, sie hat das Kommando falsch umgesetzt, nach wenigen Sekunden folgen ihr Klassenkameraden. Sie haben verstanden, was Leon Nolte noch einmal in Worte fasst: „Spiele machen nur Spaß, wenn sich alle an die Regeln halten.“

Wichtig ist dem Trainer, dass die Kinder ihre Selbstwirksamkeit erleben, sich nicht im ersten Schritt an Erwachsene wenden, um einen Konflikt zu lösen, sondern es zunächst eigenständig probieren.

Über viele Jahre wurden die Inhalte des Projekts „!Respekt“ an etlichen Kölner Schulen entwickelt. Spielerisch und mit viel Körpereinsatz lernen Kinder, wie man Konfliktsituationen begegnet, sich selbstbewusst und fair verhält. Nachhaltigkeit bildet ein Kernelement. Die Grundschule Eicklingen/Bröckel hat bereits zum zweiten Mal auf die Kompetenz von !Respekt gebaut. Leon Nolte musste nur wenige Schlüsselwörter fallen lassen, und schon wussten die Zweit- bis Viertklässler, wovon die Rede war. „Sie haben sich erinnert“.

Anke Schlicht
Redaktion Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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