Sonntag, 1. Dezember 2024

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BARMER-Zahnreport Niedersachsen und Bremen: Über 30 Prozent nicht beim Zahnarzt – Bremer mit wenigsten Kariesfüllungen

HANNOVER. Karies verschleißt die Zahnsubstanz, laut BARMER Zahnreport 2019 erhielten 27,3 Prozent der Zahnarztbesucher deutschlandweit im Jahr 2017 mindestens eine Füllung. “In Niedersachsen waren es 26,5 Prozent, in Bremen nur 22,7 Prozent. Die niedrigste Quote in Deutschland“, sagt Landesgeschäftsführerin Heike Sander über die aktuelle Auswertung für die beiden Bundesländer. Ob Bremer und Niedersachsen nun besser erhaltene Gebisse haben als der Rest der Republik lässt sich aus der Studie nicht ableiten. Denn in beiden Bundesländern wird der Zahnarzt beispielsweise etwas weniger konsultiert als im Bund. Während sich im Bund 71,5 Prozent der Versicherten beim Zahnarzt behandeln ließen, waren es in Niedersachsen 69,9 Prozent und in Bremen 66,2 Prozent.

Am wenigsten Zahnsteinentfernungen in Bremen:
Mindestens ein Zahn wurden 8,5 Prozent der Zahnarztpatienten im Bund gezogen. In Niedersachsen lag die Quote mit 8,3 Prozent wie in Bremen mit 8,1 Prozent etwas unter dem Deutschlandniveau. Auch bei der Zahnsteinentfernung liegen die Niedersachsen mit 41,9 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 48,2 Prozent. Mit 40,6 Prozent war die Behandlungsrate in Bremen erneut die niedrigste in ganz Deutschland. Zum Vergleich: Die höchste Rate ergab sich in Thüringen mit 55 Prozent.

Bremen weiterhin führend bei Panoramaschichtaufnahmen:
Die Panoramaschichtaufnahme, von den Experten auch als „Orthopantomogramm“ bezeichnet, stellt eine der teuersten von Vertragszahnärzten abgerechneten Röntgenleistungen dar. Hierbei handelt es sich um eine Rundum-Röntgenaufnahme der Ober- und Unterkiefer mit sämtlichen Zähnen, die gewonnen wird, indem die Aufnahmeeinheit um den Kopf des Patienten halbkreisförmig herumfährt. Sie wird beispielsweise im Rahmen der Versorgung mit Implantaten oder Brücken eingesetzt. Ein steigender Anteil von 9,4 Prozent der deutschen Bevölkerung hat sie mindestens einmal im Jahr in Anspruch genommen. Das regionale Muster der Inanspruchnahme dieser Leistung nach Ländern unterscheidet sich deutlich vom Muster der anderen untersuchten Leistungen. Sind bei der Leistungsinanspruchnahme sonst eher Ost/West-Unterschiede beobachtbar, fallen hier eher Nord/Süd-Unterschiede mit höheren Behandlungsraten im Norden auf. Hier führt Bremen die bundesweite Statistik wie in den Vorjahren mit 12,7 Prozent vor Niedersachsen mit zwölf Prozent an. Übrigens: Seit dem 1. Juli übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen schon ab dem sechsten Lebensmonat zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen. Bisher waren diese überwiegend erst ab dem dritten Lebensjahr Kassenleistung. Zur Vermeidung frühkindlicher Karies wird damit eine Versorgungslücke geschlossen, da die erste Früherkennungs-untersuchung bereits mit Durchbruch der ersten Milchzähne erfolgen sollte. Weitere Informationen zum BARMER Zahnreport 2019 sind online abrufbar unter www.barmer.de/p011788

Hintergrund: Der BARMER Zahnreport 2019, erstellt von den Wissenschaftlern der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Datenanalyse der AGENON Gesellschaft für Unternehmensentwicklung im Gesundheitswesen mbH Berlin, liefert einen aktuellen Einblick in die vertragszahnärztliche Versorgung in Deutschland. Die Datenbasis für die Analysen des Standard- und des Schwerpunktteils bilden anonymisierte, versichertenbezogene Routinedaten rund neun Millionen BARMER-Versicherter.

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