Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

Sonja Gründemann bricht in Kunst & Bühne mit Klischees – auf zu gewohnten Ufern

  • Celle

CELLE. Zu Beginn werden die Männer aus dem Publikum liebkost. Sonja Gründemann singt „Männer“ von Herbert Grönemeyer mit ihrer beeindruckend klaren Stimme, die mal sanft haucht und hart Männlichkeiten betont. Wie jede Frau liebt auch sie das Shoppen und dichtet kurz Nenas 99 Luftballons zu 99 Handtaschen um. Danach steigt sie auch gleich in das Thema Frauentypen ein: graue Maus, Drachenfrau, Diva, Glucke und Einhorn werden von der Website www.männlichkeit-stärken.de zitiert. Am beeindruckensten war die Einhornfrau, aber diese ist aus dem Märchenland entsprungen.

Frauen kennen den leidlichen Mann, der beim kleinsten Schnitt sofort versorgt werden will. Frau klebt sich ein Pflaster drauf, aber der Mann fordert gleich: Kümmer dich um mich! So bekommt der Titel Fever von Peggy Lee eine ganz neue Bedeutung: Fieber – die Krankheit, die Männer dahinrafft. Auch das Klischee Frauen und Heimwerken wird aufgegriffen. Frauen mit Hammer und Nagel – kann das gut ausgehen? Sie sagt selbstverständlich ja, solange die Männer das schwere Schleppen übernehmen. Sich selbst und Frauenklischees aufs Korn nehmend singt sie „Hammer“ von Culcha Candela und besingt dabei die Ungeschicklichkeit der Frau und ihren eigen „prominenten“ Umzug. Wieso prominent? Die Hamburger Bildzeitung berichtete von ihrem Umzug mit einer ¾ Seite „Liebling, heute wird gebohrt!“

Lange Zeit war die Farbe Pink für die Sängerin ein NoGo, bis ihr die innere Stimme einflüsterte: Trag doch mal Pink! Nun hat sie sich damit abgefunden. Der Hang zur Schokolade wird in dem abgeänderten Song: Schokolade soll man essen, denn zum Essen ist sie da … in Anlehnung an „Rote Lippen soll man küssen“ von Cliff Richard. Den Themensong zum Disneyklassiker „Die Schöne und das Biest“ hat sie kurzerhand umgeschrieben und besingt ein Biest, das sich an dem Reichtum der Männer labt bis zur nächsten Staffel von „Der Bachelor“.

In einer drittklassigen Las Vegas-Show erfuhr sie eine neue Bedeutung von „Hot stuff“ (Donna Summer) – die Wechseljahre. Dabei wird ihr auf einmal ganz heiß und sie gerät in Panik, denn die 40 ist ja schon recht nah. Bei dem Besuch in Amerika trifft sie Armut dort hart, in dem Song „Dear, Mr. President“ gibt sie sehr eindrücklich wieder, wie sie darüber denkt – mit Gänsehaut lauschen ihr die Besucher. Denn ihre Stimme braucht sich nicht hinter dem Original zu verstecken.

Nachdem sie kurz Wikipedia über die Vielzahl von Damenunterwäsche zitiert hat, treffen die Zuschauer auf Karl Lagerfeld: „Wer Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!“ In Jogginghose läßt sie dem Zuschauer daran teilhaben, welche inneren Konflikte Frau mit sich ausfechten muss: Fit gleich Sport gegen Chillen und Futtern. Wozu geht Step Aerobic besser als zu dem Song „Atemlos durch den Tag“ … Ähem … „die Nacht“ von Helene Fischer.

Etwas rührseliger der Abschluss des Abends: In einer Zugabe singt die Künstlerin „Wie schön du bist“ von Sarah Connor aus dem letzten Programm „Plötzlich Mama!“ Das frisch geschriebene Programm „Alltagswahnsinn“ feiert in 4 Wochen Premiere und wird im April in Kunst und Bühne gezeigt. Auch junges Publikum geht an diesem Abend amüsiert nach Hause.

PR
Foto: Markus Schell

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige