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IHK-Blitzumfrage: Zu wenig Soforthilfe kommt bei den Unternehmen an – 62 Prozent für baldige Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit

LÜNEBURG. Die finanziellen Soforthilfeprogramme von Bund und Land sind vor allem bei den kleinen Unternehmen in der Region sehr gefragt, bei vielen ist jedoch trotz Antragstellung noch kein Geld angekommen. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW), an der sich 1.600 Unternehmen beteiligten. Die Umfrage lief vom 6. bis zum 8. April. „Das ist die mit großem Abstand stärkste Beteiligung an einer Mitgliederbefragung, die unsere IHKLW in so kurzer Zeit bisher registriert hat. Das zeigt, wie sehr den Unternehmen das Thema unter den Nägeln brennt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert.

77 Prozent der Befragten gaben an, bereits Finanzierungshilfen aufgrund der Corona-Krise beantragt zu haben, zehn Prozent beabsichtigen dies noch zu tun. „82 Prozent der Antragsteller geben jedoch an, noch kein Geld erhalten zu haben, das ist eine alarmierende Anzahl“, sagt Zeinert. „Wenn nicht bald Gelder fließen, sind die Folgen für die zum großen Teil Kleinst- bis Kleinunternehmen existenzbedrohend.“

So beantragten rund 66 Prozent der befragten Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern Soforthilfe des Bundes, bei Unternehmen bis zehn Mitarbeitern waren es 27 Prozent. Gerade mal neun Prozent der Unternehmen mit 11 bis 30 Mitarbeitern gaben an, Soforthilfen des Landes beantragt zu haben. Kredite der NBank wurden von rund 14 Prozent der Umfrageteilnehmer angefragt. Mehrfachnennungen waren hier möglich.

Insgesamt liegen der NBank nach eigenen Angaben 145.000 Anträge vor, rund 40.000 seien unvollständig. „Uns ist bewusst, dass das Arbeitsaufkommen aktuell enorm ist, deshalb unterstützen wir als Kammern die NBank bereits, wo wir können. Dennoch hängen an der schnellen Auszahlung der Soforthilfe zahlreiche Existenzen. Hier muss jetzt endlich schnell etwas geschehen, bevor es zu spät ist“, fordert Zeinert. „Und Unternehmen, die fehlerhafte Anträge gestellt haben, brauchen jetzt schleunigst eine Rückmeldung.“

Auch die Unternehmen, die bislang gar keine Hilfen beantragt haben, sind keineswegs aus dem Schneider. Immerhin 17 Prozent aus dieser Gruppe gaben an, ohne Förderung lediglich bis Ende April durchhalten zu können. Bis Ende Mai schaffen nach eigenen Angaben 20 Prozent und bis Ende Juni weitere 20 Prozent.

Die Hauptforderung der Unternehmen an die Politik ist die schnellstmögliche Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit (62 Prozent). Weitere finanzielle Erleichterungen (43 Prozent) und die Ausdehnung des Zuschussprogramms (41 Prozent) sind weitere dringende Wünsche. Auch hier waren Mehrfachnennungen möglich.

„Wir befürworten ein schrittweises Wiederanfahren der zurzeit brachliegenden Wirtschaftsbereiche“, erklärt Zeinert. „Denn je kürzer der gegenwärtige Shutdown andauert, desto geringer werden auch seine wirtschaftlichen und sozialen Kosten sein. Selbstverständlich muss die Politik bei ihrer Entscheidung eine Abwägung vornehmen. So muss ein erneut starker Anstieg der Infektionszahlen mit der Gefahr einer Überforderung unseres Gesundheitssystems unbedingt vermieden werden. Für das schrittweise Hochfahren wird sich die Wirtschaft daher auf weitere klare Regeln zur Hygiene und zur Betriebspraxis einstellen müssen.“

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