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Direktsaat fördert das Bodenleben – Ohne Pflug: Landwirte setzen auf NoTill-Verfahren, um den Boden zu schützen

NIEDERSACHSEN. Das nasse Frühjahr hat den Pflanzen gutgetan. Besonders denen, die die Feuchtigkeit zum Keimen brauchten. „In diesem Jahr ist unsere Maisaussaat dank des Regens besonders gut geglückt“, bestätigt Lutz Decker. Der Landwirt aus dem Landkreis Peine verfolgt das Ziel einer klimaneutralen Landwirtschaft ohne Pflug und freut sich, dass die Wurzeln der mehr als zehn verschiedenen Zwischenfrüchte den Boden im Winter vor der Witterung geschützt und das Bodenleben gefördert haben. Nun stehen gut entwickelte Mais-Pflanzen direkt zwischen den trockenen Resten, ohne dass der Boden vor der Aussaat bearbeitet worden wäre.

Die Maisaussaat ist gut gelungen

„Dieser Bestand und die Mulchauflage auf dem Boden schützen die Maispflanzen und den Boden vor Verschlämmung sowie direkter Sonneneinstrahlung und bieten den Sommerfuttervorrat für unsere fleißigen Helfer – die Regenwürmer, die dann im Zeitverlauf die Nährstoffe daraus für den wachsenden Mais freigeben und von den beigemischten Stangenbohnen unterstützt werden“, erläutert der experimentierfreudige Landwirt. Bis zu 20 Regenwürmer habe er pro Spatenstich gefunden: „Und sehr viel anderes Leben mit vielen Beinpaaren“. Weithin sichtbares Kennzeichen des Lebens am und im Boden sind die Vogelschwärme, die die unbearbeiteten Flächen abweiden – manchmal jedoch auch Schaden an den Keimlingen verursachen.

Neben den positiven Aspekten des Zwischenfruchtanbaus zum Grundwasser-, Verschlämmungs- und Erosionsschutz, zur Arbeitsgang- und damit CO2-Einsparung sowie zur Verringerung unproduktiver Wasserverluste, gehört dies zu den Nachteilen des zukunftsweisenden Verfahrens. Zudem stellt der verstärkte Unkraut- und Krankheitsdruck höhere Anforderungen an das Management. Daher ist es üblich, die Altverunkrautung und die Ausfallpflanzen der Vorfrucht vor der Wiederbestellung durch Breitbandherbizide abzutöten. „Eine permanente Bedeckung des Bodens durch Zwischenfrüchte wirkt ebenfalls unkrautunterdrückend“, sagt Decker und hofft, in Zukunft auf die Maßnahme verzichten zu können. Eine warme und feuchte Witterung ist für diese Art des Pflanzenbaus förderlich. Denn durch die verzögerte Erwärmung des Bodens kommt es oft zu Startschwierigkeiten im Frühjahr. „Diesen Nachteil holen die Bestände später wieder auf, da ihnen in der Vegetationsperiode mehr Wasser zur Verfügung steht“, hebt Decker die bessere Speicherfähigkeit des Bodens hervor. Der größte Nachteil der Direktsaat ist jedoch die Wohlfühlatmosphäre für Feldmäuse und Schnecken. Sie können Kulturen bis hin zum völligen Ausfall schädigen und nur sehr aufwändig bekämpft werden.

LPD
Foto: Landvolk Niedersachsen

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