Julis Celle fordern Entlastung für Auszubildende

Landkreis CELLE. Als Interessenvertretung Jugendlicher und junger Erwachsener sehen die JuLis Celle die aktuellen Energiekosten nicht nur für Familien und Berufstätige, sondern auch für Auszubildende, Schüler und Studenten als Belastung. Aufgrund mangelnder Entlastungsmöglichkeiten bringen sie ein Erlassen der KFZ-Steuer für Auszubildende in diesem Jahr ins Spiel.

„Ebenso wie viele Erwachsene sind auch Auszubildende auf das Auto für die Fahrt zur Arbeit angewiesen, gerade in einem Flächenlandkreis wie dem Landkreis Celle“, erläutert der Kreisvorsitzende Moritz Hagelstein die Problematik. „Allerdings ist gerade diese Gruppe von den gängigen Vergünstigungsmöglichkeiten ausgeschlossen. So können Auszubildende, Schüler und Studenten Fahrtkosten nicht in dem Rahmen geltend machen, wie es normale Arbeitnehmer tun können, denn im Normalfall fallen sie aus allen Optionen wie Pendlerpauschale oder dem Geltendmachen von Reisekosten heraus. Wer als Auszubildender mit dem Auto zur Arbeitsstätte oder Berufsschule fährt, muss die Kosten vollständig mittragen.“

Auch für Schüler und Studenten sei die Situation ähnlich. Wer beispielsweise mit dem Auto von Wathlingen oder Nienhagen zur S-Bahn nach Hannover fahren würde, bekäme die Preissteigerungen zu hundert Prozent ab. Die aktuell neugeregelte Heizkostenpauschale als Entlastung für junge Leute helfe aber nur einem geringen Teil. „So muss die Voraussetzung gegeben sein, dass man in einer eigenen Wohnung wohnt, aber dennoch nur über geringe Vermögenswerte verfügt“, erläutert Niklas Hüneburg. „Da ein Auto bei der Bafög-Bewertung aber als Vermögenswert gezählt wird, können sich selbst hier, gerade in Hinblick auf die aktuellen hohen Preise am Gebrauchtwagenmarkt, Probleme ergeben.“, beschreiben die JuLis die Situation. Hüneburg ergänzt: „Diese Entlastung ist auf keinen Fall ungerechtfertigt, sie betrifft aber nur eine eingeschränkte Zielgruppe und entzieht dem Sparen den Anreiz.“

Der Vorschlag der Jungen Liberalen, in diesem Jahr die KFZ-Steuer für Auszubildende, Schüler und Studenten zu erlassen, fußt dabei auf mehreren, auch praktischen Gründen. „Bei den Überlegungen zu einem adäquaten Entlastungsmittel kamen wir schnell zu dieser Idee“, erzählt der stellvertretende Kreisvorsitzende Paul Thunich. „Das Erlassen der KFZ-Steuer ist einfacher zu regeln als ein Erlassen der Mehrwert- oder Energiesteuer. Da die KFZ-Steuer pauschal anfällt, konterkarieren wir auch nicht den Reiz, das Auto dennoch stehen zu lassen, außerdem würden die Kommunen im Gegensatz zum anteiligen Prinzip der Umsatzsteuer nicht belastet. Auch könnte die Maßnahme als Reaktion auf ein temporäres Problem einfach zurückgefahren werden.“

Die JuLis Celle hoffen nun, dass ihre Idee Anklang findet. So hofft der Kreisvorsitzende Hagelstein nicht nur auf die Unterstützung der FDP, sondern dass sich auch andere Jugendorganisationen der Idee anschließen.

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