Samstag, 12. Oktober 2024

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Vorsicht beim Sonnenbad: Mehr Hautkrebs-Diagnosen in Niedersachsen und Bremen

Immer mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen erhalten die Diagnose heller Hautkrebs. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 erhöhte sich die Betroffenenzahl in Niedersachsen um 36 Prozent von rund 155.000 auf 211.000. In Bremen waren im Jahr 2020 rund 14.500 Menschen betroffen, der Anstieg lag dort gegenüber 2010 (rund 12.000 Betroffene) bei 21 Prozent. Das zeigt eine Auswertung im aktuellen BARMER-Arztreport. „Angesichts der Tatsache, dass sich das Risiko für hellen Hautkrebs durch einen angemessenen Sonnenschutz erheblich reduzieren lässt, sind die Betroffenenzahlen viel zu hoch. Im Unterschied zu vielen anderen Krebsarten ist relativ klar, was Hautkrebs verursacht, nämlich übermäßige UV-Strahlung durch Sonne oder Solarium“, sagt Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Niedersachsen und Bremen.

Im Hinblick auf die zu erwartenden Sonnenstunden in den nächsten Tagen empfehle sie dringend, dass niemand ohne entsprechenden Schutz länger in der Sonne bleibe. „Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenstrahl, deshalb sollten Sonnenbäder auf ein Minimum reduziert werden“, so Heike Sander. Wer sich dennoch in der Sonne aufhalte, zum Beispiel beim Baden, solle bestenfalls eine Kopfbedeckung sowie UV-Kleidung tragen und auf freie Körperstellen eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor auftragen.

Ältere Menschen häufiger betroffen

Laut Auswertung seien in Niedersachsen und Bremen Frauen und Männer in etwa gleich stark von hellem Hautkrebs betroffen; Frauen mit einer Diagnoserate von 2,7 Prozent (Bremen: 2,2 Prozent) und Männer mit 2,6 Prozent (Bremen: 2,1 Prozent). Mit dem Alter steige die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken erheblich an: So gebe es die höchste Betroffenenrate in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen in Niedersachsen mit 12,7 Prozent und in Bremen mit 11,2 Prozent. In der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen liege sie nur bei 5,7 Prozent (Bremen: 4,9 Prozent). Bei den 20- bis 59-Jährigen seien im Unterschied dazu in Niedersachsen lediglich 0,9 Prozent betroffen, in Bremen sogar nur 0,6 Prozent.

Regelmäßige Hautkrebs-Screenings können Leben retten

Im Unterschied zu hellem Hautkrebs seien die Fallzahlen für schwarzen Hautkrebs in Niedersachsen und Bremen weniger stark angestiegen. So habe sich im Beobachtungszeitraum von 2010 bis 2020 die Diagnose malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) in Niedersachsen um 17,3 Prozent von rund 52.000 auf 61.000 erhöht. In Bremen sei über den gleichen Zeitraum die Zahl mit um rund 3.600 Betroffenen fast gleich geblieben. „Schwarzer Hautkrebs ist zwar weniger verbreitet als heller, jedoch handelt es sich hierbei um die gefährlichste Form. Ein malignes Melanom kann sehr schnell Metastasen bilden und zum Tode führen“, sagt Heike Sander. Sie rate deshalb, dass regelmäßige Hautkrebs-Screenings bei Hausärztin oder Hausarzt wahrgenommen werden. Diese Früherkennungsuntersuchungen seien für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren kostenlos und alle zwei Jahre möglich. BARMER-Versicherte aus Niedersachsen könnten sogar bereits ab Geburt den Haut-Check beim Dermatologen machen lassen, in Bremen sei dies für BARMER-Versicherte ab dem 19. Lebensjahr möglich.

PR

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