Freitag, 18. Juli 2025

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„Wenn man die Menschlichkeit verliert, braucht man lange, bis man sie wiederfindet“

Die Gedenkveranstaltung beginnt mit dem Hinweis auf Menachem Z. Rosensaft, dessen Vater zur Gründung Israels beigetragen hat. Die Musikergruppe Mizwa begleitet die Veranstaltung mit jüdischer Musik, während Andreas Sitnor, Kantor der jüdischen Gemeinde Hannover, und Nathalie Reznikova, Geigerin aus der Ukraine, zusammen mit Alexander ihre Stimmen und Instrumente erklingen lassen. Elke von Meding moderiert die Veranstaltung und betont, dass wir hier als Menschen zusammenkommen, um an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 78 Jahren zu erinnern.

Doch obwohl die Befreiung als eine Erlösung empfunden wurde, war nichts gut. Das Sterben ging weiter, und das Leid und die Trauer der Überlebenden sollten noch viele Jahre andauern. Ein Brief eines britischen Offiziers, Oberstleutnant Gonin, wird verlesen, der von den Schülerinnen und Schülern vorbereitet wurde. Der Offizier berichtet von seiner Sanitätseinheit, die nach ihrer Arbeit in Quarantäne in der Nähe von Oslo gebracht werden musste, da Typhus ausgebrochen war.

Elke von Meding liest den Brief vor und erzählt von dem neutralen Gebiet, das inmitten des fortwährenden Krieges zum Schutz der Kranken und Verwundeten eingerichtet wurde. Doch auch dort waren sie nicht sicher und wurden beschossen. Nach nur vier Tagen Marsch nach Bergen-Belsen sahen sie SS-Soldaten, die nur eine saubere Offiziersunterkunft sahen. Der Schein trügte. Im eigentlichen Lager lagen überall Leichen zwischen all dem Elend und täglich starben 500 Menschen – noch wochenlang nach der Befreiung.

Die Szene wechselt zur Hospitalbaracke, die durch jüdische Mädchen sauber gehalten wurde. Dr. Bimko, eine polnische Jüdin, leitete die Baracke ohne Medikamente, und oft lagen Tote und Lebende in einem Bett. Die Leichen waren nackt. Eine deutsche Krankenschwester kam herein und starrte auf die kranken Menschen, die hier reinkamen. Zuerst lachte sie, doch in den nächsten Wochen wurde sie selbst an Typhus krank, und viele starben.

Die Überlebenden wurden von britischen Sanitätsoffizieren ausgewählt und sortiert, ohne eine Diagnose zu bekommen. Diejenigen, die überleben konnten, wurden nackt in Decken gehüllt und ins Sanitätshaus gebracht. Das Gift DDT wurde zur Entlausung verwendet, aber es gab nicht genügend Decken. Ein Offizier befahl, dass jeder Haushalt in Bergen und Celle eine Decke abgeben mussten. 1800 Decken wurden gebracht, obwohl nur 1500 benötigt wurden.

Lippenstift wurde für die Überlebenden bereitgestellt, um ihnen ein Gefühl von Würde und Menschlichkeit zurückzugeben, auch wenn sie krank, blass oder verstorben waren. Menachem Z. Rosensaft spricht deutsch und lobt die Arbeit der AG Bergen-Belsen. Er spürt die Gegenwart der Menschen, die hier an der Rampe den Waggon entstiegen.

Die Rede thematisiert den Holocaust und Antisemitismus, einschließlich der aktuellen Zunahme antisemitischer Vorfälle. Es wird betont, dass der Holocaust das Ergebnis von jahrelanger Diskriminierung und antijüdischen Ressentiments war und dass der Antisemitismus immer noch existiert. Die Bedeutung von Erinnerungskultur und die Rolle von Gedenkstätten wird betont. Auch wird darauf hingewiesen, dass Kritik an Israel in Ordnung ist, solange das Existenzrecht des Landes nicht angegriffen wird.

Elke von Meding zitierte: „Wenn man die Menschlichkeit verliert, braucht man lange, bis man sie wiederfindet.“ Diese Worte drücken aus, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Situationen empathisch und mitfühlend zu bleiben. Denn wenn wir einmal unsere Menschlichkeit verlieren, kann es schwierig sein, sie wiederzufinden. Stattdessen sollten wir uns trauen, unsere Mitmenschlichkeit und Liebe zu zeigen, denn wie Elke von Meding betont hat: „Mit Liebe können wir mehr erreichen.“ Diese Aussage erinnert uns daran, dass Liebe und Mitgefühl die Welt verändern können und dass es sich lohnt, den Mut zu haben, diese Werte zu leben und zu teilen. Darum fordert Elke von Meding uns auf: „Traut euch.“

Redaktion
Celler Presse

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