Samstag, 5. Oktober 2024

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Dringender Appell an die Gesundheitspolitik: KBV, Apothekerkammer und Ärztekammer fordern Reformen

Die Vertrauenskrise im deutschen Gesundheitssystem spitzt sich zu, wie jüngste Umfragen und Stellungnahmen belegen. Führende Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Apothekerkammer Niedersachsen und der Ärztekammer Niedersachsen äußern ernsthafte Bedenken hinsichtlich der aktuellen Gesundheitspolitik und fordern umfassende Reformen zur Sicherstellung der Versorgungsqualität.

KBV fordert Kehrtwende in der Gesundheitspolitik

Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage ist das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem in den letzten zwei Jahren erheblich gesunken. Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sieht in diesen Ergebnissen eine dringende Notwendigkeit für politische Kursänderungen. Dr. Andreas Gassen, Vorsitzender der KBV, warnt: „Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die mit dem Gesundheitssystem zufrieden sind, ist von 81 auf 67 Prozent gesunken. Das sollte die Bundesregierung alarmieren.“ Er fordert konkrete Maßnahmen zur Rettung der Praxen und betont, dass die geplanten Gesetze von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Abwärtstrend noch verstärken könnten.

Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorsitzender der KBV, kritisiert die geplanten Änderungen, die Patienten vermehrt in Gesundheitskioske und Krankenhäuser lenken sollen, was auf breite Ablehnung stoße. Dr. Sibylle Steiner ergänzt, dass die KBV bereits umfassende Vorschläge zur Entlastung von Ärzten und zur Verbesserung der Versorgung in ländlichen Regionen vorgelegt habe.

Apothekerkammer Niedersachsen kritisiert Apothekenreform

Die Apothekerkammer Niedersachsen warnt vor massiven Qualitätseinbußen in der Arzneimittelversorgung durch den Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für ein Apotheken-Reformgesetz (ApoRG). Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, erklärt: „Die Reform zerstört die Versorgungsqualität unwiederbringlich.“ Besonders kritisch sieht sie den Vorschlag, auf Apothekerinnen und Apotheker in Apotheken zu verzichten, was zu erheblichen Versorgungslücken führen würde.

Burs betont die Bedeutung der pharmazeutischen Beratung und die hohen Qualifikationen von Apothekerinnen und Apothekern. Der demographische Wandel und der steigende Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen erfordern ihre Expertise mehr denn je. Die Apothekerkammer fordert eine nachhaltige finanzielle Stabilisierung des Systems und warnt vor den Folgen der Reform für die Arzneimittelversorgung und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten.

Ärztekammer Niedersachsen fordert effiziente Reformen

Auch die Ärztekammer Niedersachsen sieht dringenden Handlungsbedarf. Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, stellvertretende Präsidentin der ÄKN, hebt die alarmierenden Umfrageergebnisse hervor, die einen drastischen Vertrauensverlust in das Gesundheitssystem zeigen. Sie fordert eine Effizienzsteigerung in den Abläufen des Gesundheitssystems, um Engpässe in der Patientenversorgung zu überwinden.

Renneberg kritisiert die zunehmende Bürokratie, die wertvolle Zeit für die Patientenbehandlung raube, und fordert eine gesetzliche Verpflichtung zur Folgenabschätzung neuer bürokratischer Vorgänge. Zudem müsse die Digitalisierung der notwendigen Prozesse beschleunigt werden, um das Potenzial neuer Dienstleistungen wie E-Rezept und elektronische Patientenakte voll auszuschöpfen. Sie betont auch die Notwendigkeit, die Zahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen, um den zukünftigen Bedarf an Ärztinnen und Ärzten zu decken.

Gemeinsamer Appell an die Gesundheitspolitik

KBV, Apothekerkammer Niedersachsen und Ärztekammer Niedersachsen fordern gemeinsam umfassende Reformen und eine stärkere Berücksichtigung der vor Ort tätigen Gesundheitsdienstleister. Nur durch entschlossene Maßnahmen könne die Versorgungsqualität sichergestellt und das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem wiederhergestellt werden. Die politischen Entscheidungsträger sind aufgefordert, die Expertise der Ärzte und Apotheker stärker einzubeziehen und bürokratische Hürden abzubauen, um eine effiziente und patientennahe Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Redaktion
Celler Presse
Foto: 12019 / Pixabay

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