Das Schlosstheater ruft zusammen mit dem Bündnis #rettdreintheater zur Demo für eine auskömmliche Finanzierung der Theater am 7.11. vor dem Landtag auf.

Das Land Niedersachsen hält sich nicht an den Koalitionsvertrag, der versprach, die tarifbedingten Kostensteigerungen für die kommunalen Theatern in Niedersachsen anteilig zu übernehmen. Deshalb stehen alle niedersächsischen Kommunaltheater vor existenzbedrohenden Herausforderungen. Von den Häusern wurde hierfür ein Mehrbedarf von 6 Mio. Euro für das Haushaltsjahr 2025 angemeldet. Davon hat die Regierung aber nur 3,5 Mio. Euro in den Haushaltsplan aufgenommen, über den das Parlament nun bis zum 19.11. zu entscheiden hat. Für das Schlosstheater bedeutet diese Minderung einen Zuschussverlust von über 200.000 Euro gegenüber dem angemeldeten Bedarf.

Doch für das Schlosstheater Celle kam es noch schlimmer, denn die dringend benötigten zusätzlichen Landesmittel (3,5 Mio.) hat Minister Mohrs unter den Theatern des Landes zu Ungunsten des Celler Schlosstheaters verteilt, so dass das Schlosstheater sogar über 50.000 Euro weniger Landeszuschüsse als im Vorjahr erhält, als nur 2,9 Mio. auf die Theater verteilt wurden.

Diese Minderung geht an die Substanz. Das Schlosstheater muss nun ausgerechnet in seiner Jubiläumsspielzeit zwei Wiederaufnahmen im Kinder- und Jugendbereich streichen, und auch die Neuproduktion „In meiner Verfassung“ wird in dieser Spielzeit nicht gespielt werden können. Das Schlosstheater ist seit Jahr künstlerisch wie wirtschaftlich erfolgreich und geht äußerst effizient mit seinen finanziellen Möglichkeiten um, es weist einen überdurchschnittlich hohen Eigeneinnahmeanteil aus.

Damit gefährdet diese Unterfinanzierung Strukturen, Arbeitsplätze und in Folge das Angebot Theater „für Alle zu machen“ sowie die Qualität. Deutschland ist ein Kulturstaat, so steht es im Artikel 35 des Einigungsvertrags. Dieses Bekenntnis ist eine Verpflichtung. Warum liegen auch in diesem Jahr die Prokopfausgaben für die Kultur in Niedersachsen bundesweit immer noch auf dem vorletzten Platz? Belegschaft und Theaterleitung des Schlosstheaters appellieren an die Landesregierung und den Landtag: Die Orchester und Theater dürfen nicht in ihrer Substanz beschädigt werden.

Wir fordern im Verbund mit allen Theatern unsers Landes  eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung!
Das Land Niedersachsen muss
1. die Tarifsteigerungen anteilig übernehmen
2. sich an den inflationsbedingt stark gestiegenen Sachkosten beteiligen

THEATER BEREICHERT UNSER LEBEN

Das Schlosstheaterteam tut alles dafür, damit die drohende Unterfinanzierung abgewendet wird und dass sie nicht zu folgenschweren Schäden führt. Unser künstlerisches Angebot und unser Kinder- und Jugendtheater – Angebot soll erhalten bleiben. Denn wir tun das, wozu wir beauftragt wurden.

Das Schlosstheater ruft zusammen mit dem Bündnis #rettedeintheater zur Beteiligung an der Demo vor dem Niedersächsischen Landtag am 07.11.2024 (Beginn 11:30) auf.

Was kann das Publikum tun?

Alle niedersächsischen Kommunaltheater werden als Bündnis #rettedeintheater dort gegen die Unterfinanzierung der kommunalen Theater demonstrieren.

Das Schlosstheater-Team fährt mit dem Zug am 07.11.2024 um 10:47 vom Celler Hauptbahnhof ab.

Besucherinnen und Besucher, die mitfahren möchten, können sich an unter: demo@schlosstheater-celle.de informieren und anmelden für einen Besucherservice für diese Demo.

Neben Theaterleitungen, Theaterbelegschaftsvertretern sollen auch Vertreter der Besuchergruppen auf der Demo zu Wort kommen.

Alle niedersächsischen Theater sammeln kurze Besucher-Statements, die auf der Demo am 7.11. den Abgeordneten übergeben werden.

Wer dem Schlosstheater seine Statements schicken möchte, warum IHNEN das Schlosstheater Celle wichtig ist, was bedeutet eine eventuelle Angebotskürzung für SIE ganz persönlich? Bitte an statements@schlosstheater-celle.de.

Das Schlosstheater hofft, dass die kommunalen Spitzen und Abgeordneten im Landtag uns auch auf der Demo unterstützen werden. Denn die Zuwendungen des Landes Niedersachsen für die Theater und Orchester sind Investitionen in eine wichtige nachhaltige Arbeit, die ein fester Bestandteil unserer Demokratie und ihrer Zukunft darstellt.

Mit jeder Tarifsteigerung, die der Landtag als Haushaltsentscheider anteilig nicht übernimmt, und die den Kolleginnen und Kollegen aus allen Abteilungen der Theater und Orchester zusteht, und deren anteilige Übernahme die Landesregierung versprochen haben, werden die Strukturen der Theater und das Angebot an Kultur im Land Niedersachsen gefährdet.

PR
Foto: Marie Liebig