Donnerstag, 13. Februar 2025

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Nachruf: Ernst-August Lüdemann – Ein Leben für die Mission und die Gemeinschaft

Am 28.12.2024 ist Ernst-August Lüdemann nach kurzer, aber schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren in Hermannsburg verstorben. Bei der Trauerfeier in seiner geliebten St. Peter-Paul Kirche stand sein Sarg unter dem Modell des Missionsschiffs Candace – und damit schloss sich ein Kreis, der sein Leben und Wirken bestimmt hat. Prägende Erlebnisse im CVJM und auch wohl das Vorbild seines Onkels August Lüdemann führten schon früh zur Entscheidung für den Missionsdienst. Nach Absolvierung einer Tischlerlehre wurde er 1957 ins Missionsseminar aufgenommen. Dem erfolgreichen Abschluss des Studiums folgte eine Zeit an der Missionsakademie in Hamburg, die mit der Magisterprüfung und dem zweiten theologischen Examen endete.

1967 erfolgte die Aussendung nach Durban an der Ostküste Südafrikas, um unter der indischen Bevölkerung dort eine Gemeindearbeit zu beginnen; keine leichte Aufgabe unter den weitgehend vom Hinduismus geprägten Menschen. Ihm und seiner Frau Annemarie (Heirat 1968) gelang es, Interesse für das Evangelium zu wecken, so dass innerhalb weniger Jahre eine lebendige Gemeinde entstand, die auch versuchte, die Rassentrennung der damaligen Apartheidspolitik aufzubrechen und zu unterlaufen. Vier weitere lutherische Missionen arbeiteten damals im Großraum Durban – eine Gelegenheit zu ökumenischer Zusammenarbeit, die für E.-A. Lüdemann ein Herzensanliegen war. Seine Gabe, den Menschen mit Empathie zu begegnen und auch unterschiedliche Standpunkte in Geduld und mit Liebe zu verbinden, kam hier voll zur Entfaltung und trug zum Wachstum der Missionsarbeit bei.

1983 wurde ihm das Leitungsamt für die Betreuung der großen Hermannsburger Mitarbeiterschaft in den Ländern des Südlichen Afrikas übertragen, das ihm Einblicke in die Diversität der dortigen lutherischen Kirchen gab und sein Verständnis für die globale Kirche erweiterte. Für mich war damals faszinierend, wie er bei Missionskonferenzen mit mehr als 120 Teilnehmenden die unterschiedlichen und eigenwilligen Charactere der Missionare zusammenhielt – eine integrative Kraft sondergleichen, die gepaart war mit unbedingter Verlässlichkeit und auch mit Humor! Hinzu kam seine Beharrlichkeit, mit der er seine ihm wichtigen Anliegen vortragen konnte, dies aber nie in aggressiver Konfrontation, sondern so, dass das Gegenüber sich angenommen fühlte. Seine im Gebet und im Bibelstudium gegründete Frömmigkeit strahlte Glaubenszuversicht aus und schaffte Raum für Gemeinschaft.

Dies muss auch dem Missionsausschuss aufgefallen sein, der ihn 1989 berief, das Amt des Missions-direktors in Hermannsburg zu übernehmen. Diese Aufgabe hat er mit Treue, großer Sorgfalt und hingebungsvollen Einsatz bis 2003 ausgeführt und dabei auch neue Aspekte hinzugefügt, u.a. der Beginn der Arbeit in Russland und den angrenzenden Staaten, Ausarbeitung von Glaubenskursen, eine Abteilung für „ökumenisches Lernen“. Auch die Öffnung des Studiums für Frauen am Missionsseminar fällt in diese Zeit. „Missionarische Gemeinden in ökumenischer Verantwortung“ – für dieses Anliegen trat er mit aller Kraft ein, auch noch in der Zeit seines Ruhestandes, und auf die Frage, ob Mission angesichts bestehender Kirchen in aller Welt nicht überflüssig sei, antwortete er: „Der Auftrag Jesu für alle Völker ist nicht ein im geographischen Sinn zu erfüllendes Programm, sondern jeder Generationswechsel bringt diese Herausforderung neu mit sich. Von daher bleibt Mission ein immerwährendes Werk Gottes „bis dass Er kommt´`.“

Erich Hertel

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