Montag, 19. Mai 2025

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Vor dem Vergessen bewahrt – Hölty-Schüler schaffen Erinnerungsort

Neubauten, eine Bäckerei, eine Gärtnerei, eine Bushaltestelle – alles in dieser Gegend rund um die Wiesenstraße in Ovelgönne/Hambühren ist so, wie man es tausendfach kennt. Bis gestern erinnerte nichts daran, dass dieses nicht immer so war, vor mehr als 80 Jahren an diesem Ort Menschen Gewalt, Hunger, Kälte, Strapazen und Schikanen ausgesetzt waren.

Eine Gruppe von Schülern des Hölty-Gymnasiums hat das hier erlittene Leid nun durch eine Projektarbeit unter Leitung des Jugendbildungsreferenten der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover Tim Jonas Beisel vor dem Vergessen bewahrt und durch die Gestaltung einer Gedenktafel einen Erinnerungsort geschaffen, der gestern eingeweiht wurde. Von 1944 bis zum Frühjahr 1945 befand sich an dieser Stelle in Ovelgönne ein Außenlager des Konzentrationslagers Bergen-Belsen mit dem zynischen Namen „Waldeslust“. 400 jüdische Frauen waren in Baracken untergebracht. „Täglich wurden wir zur Arbeit gebracht, räumten in der Nähe von Hannover den Schutt nach den Bombenangriffen weg“, berichtete Esther Reiss in einem Text, der von den Schülern verlesen wird. Zuvor hatte Bürgermeister Carsten Kranz in der Feierstunde erzählt, dass das Areal des heutigen Hölty-Gymnasiums zu einer Munitionsfabrik gehörte, wo ebenfalls Zwangsarbeit verrichtet wurde. Er zeigte sich in seiner Ansprache vor zahlreichen Gästen, darunter etliche Unterstützer des Projekts wie Mitarbeiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen, die Heimatpflegerin Irmlinde Florian sowie der Geschäftsführer der Einrichtung „Arbeit und Leben Niedersachsen e.V.“ Maximilian Schmidt, sehr angetan von dem Engagement der Zehntklässler und dankte ausdrücklich. „Mich hat berührt, was Ihr gemacht habt, es ist der perfekte Umgang mit Geschichte“, wandte sich Maximilian Schmidt an die Projektgruppe, die auf der Bühne von drei Schülerinnen repräsentiert wurde. Sie berichteten über die Herangehensweise und informierten über die Zustände im Lager, die den Insassinnen Extremes abverlangten.

Im Anschluss an die Feierstunde begaben sich alle Teilnehmer gemeinsam zum neuen Erinnerungsort, wo die Gedenktafel enthüllt und in einer Schweigeminute den Opfern gedacht wurde. Fotos, ein Zitat von Esther Reiss, Grafiken sowie Texte informieren über das, was geschehen ist rund um die Wiesenstraße in Ovelgönne.

Anke Schlicht
Redaktion Celler Presse
Fotos: Anke Schlicht

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