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Frauen verdienen 21 Prozent weniger: Montag ver.di-Aktion zum Equal-Pay-Day

HANNOVER/CELLE. Im 21. Jahrhundert verdienen Frauen im Schnitt immer noch 21 Prozent weniger als Männer. Rechnerisch arbeiten Frauen damit 77 Tage kostenlos – also bis zum 18. März. „Das ist ungeheuerlich. Das muss und lässt sich ändern“, fordert Susanne Kremer, die stellvertretende Landesleiterin der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachsen-Bremen, aus Anlass des an diesem Tag stattfindenden Equal-Pay-Days. Von 14.15 bis etwa 16.30 Uhr wird ver.di deshalb eine Aktion auf dem Platz vor dem hannoverschen Hauptbahnhof organisieren.

Frauen verdienen im Schnitt 16,59 Euro die Stunden – während Männer auf rund 21 Euro kommen. Das liege zum einen daran, dass tatsächliche Unterschiede in der Bezahlung stattfinden, aber auch Frauenberufe häufig wesentlich schlechter bezahlt werden, Frauen weniger in Führungsposition sind und häufiger Erwerbsunterbrechungen durchlaufen als Männer. „Wir feiern in diesem Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht und 70 Jahre Gleichstellung im Grundgesetz. Von echter Gleichstellung zwischen den Geschlechtern sind wir angesichts der ungleichen Bezahlung und großer weiblicher Altersarmut aber noch weit entfernt!“ kritisiert Kremer.

Kremer weiter: „Ein niedriges Einkommen bedeutet eine niedrige Rente im Alter: Momentan bekommen Frauen 53 Prozent weniger Rente als Männer! Deshalb fordern wir Gewerkschaften die Bundesregierung auf, im Interesse von Millionen Menschen schnell den Weg für die Grundrente frei zu machen – ohne Bedürftigkeitsprüfung, denn Lebensleistung verdient Respekt“. Darauf komme es jetzt an, statt der alljährlich immer gleichen Bekundungen aus der Politik. Packe die Politik das nicht an, werde es immer mehr Niedrigrenten geben, von denen im Alter niemand würdig leben kann. Davon seien hauptsächlich Frauen betroffen, die besonders oft zu Dumpinglöhnen arbeiten müssen.

Der massiven Rentenlücke müsse mit guter Bezahlung, sozial abgesicherten Arbeitsplätzen und flexibler Arbeitszeit von vornherein entgegengewirkt werden. Der Auskunftsanspruch über vergleichbare Gehälter und ein Rückkehrrecht von Teilzeit in die Vollzeit seien zwar wichtige Schritte. Gesetze zur Entgelt-transparenz oder zur Brückenteilzeit helfen aber wenig, wenn zwei Drittel der Frauen davon ausgeschlossen sind, gibt Kremer zu bedenken. Denn diese arbeiten oft in kleinen und mittleren Unternehmen, in denen diese Regelungen gar nicht erst gelten. „Hier muss die Politik nachschärfen: Ansprüche ausweiten auf alle Beschäftigten – unabhängig von der Betriebsgröße, mehr Verbindlichkeit und Sanktionen, wo Unternehmen noch nicht erkannt haben, dass mehr Lohngerechtigkeit allen nutzt!“

Die Aktion auf dem hannoverschen Bahnhofsvorplatz findet am 18. März von 14.15 bis ca. 16.30 Uhr statt.

PR

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