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Farbenprächtige Obstblüte: Fleißige Bestäuber emsig unterwegs – Insekten sind unersetzlich für Erntemenge und -qualität

NIEDERSACHSEN. Ein überdurchschnittlich warmer Winter liegt hinter uns. Anfang März hatte die Vegetation einen Vorsprung von etwa drei Wochen. Ab dem 20. März folgten kalte Nächte, in denen die Obstbauern ihre Obstanlagen circa zehnmal gegen Frost beregnen mussten. Die Natur wurde sozusagen eingefroren und der Vorsprung der Vegetation aufgebraucht. Jetzt genügen wenige warme Frühjahrstage – und die Natur erwacht. Mit dem Beginn der Obstbaumblüte beginnt auch die arbeitsintensive Zeit der Honigbienen, Hummeln und Wildbienen. Sie alle tragen zu einer erfolgreichen Obsternte bei. Viele unserer heimischen Kulturpflanzen seien auf den Transport des Blütenstaubs von Blüte zu Blüte durch Insekten angewiesen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Insekten sind hierbei nicht nur Garanten der Erntemenge, sondern auch der Qualität des Ernteprodukts. So fördert zum Beispiel eine gute Befruchtung im April oder Mai bereits die Haltbarkeit von Äpfeln bei der späteren Lagerung im Winter.

Fleißige Insekten im Alten Land: Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10.000 Blütenbesuche.

Ohne die Arbeit der Honigbiene wären Kirschen und Äpfel aus dem Alten Land an der Niederelbe Mangelware. Mit ihrer Bestäubungsleistung sorgen die Bienen für gute Erträge im Obstbau und in der Landwirtschaft. Etwa 80 Prozent der gesamten einheimischen Blütenpflanzen werden allein durch die Honigbienen bestäubt. Dabei leisten die Bienen ein ungeheuerliches Arbeitspensum. Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10.000 Blütenbesuche. Um 500 Gramm einzutragen, müssen die Bienen eine Wegstrecke von circa dem Dreifachen des Erdumfanges zurücklegen. Die dabei durch die Bestäubung garantierten Samen und Früchte gehen in die Milliarden. Während Honigbienen übrigens ab 12°C ihrem eifrigen Treiben nachgehen und zu viel Wind und zu viel Regen gar nicht mögen, sind die weniger temperaturanfälligen Wildbienen schon ab 8°C putzmunter.

Im Alten Land werden die Imker jedes Frühjahr darüber informiert, wann sie ihre Bienenvölker aufstellen können. Dieses Jahr fand die Einwanderung der Bienen am Oster-Wochenende statt. Die Kirsche steht jetzt in Vollblüte, der Apfel folgt sieben bis zehn Tage später. Zunächst wird der Boskop seine Blüten öffnen, danach die Sorte Jonagold. Momentan befinden sich die meisten Apfelblüten noch im Stadium grüne Knospe und Mausohr. Die bestäubenden Insekten genießen während der Blüte im Alten Land einen besonderen Schutz, der über die gesetzlichen Anforderungen der Bienenschutzverordnung hinausgeht. Während des täglichen Bienenfluges werden selbst bienenverträgliche Präparate, zum Beispiel zur Pilzbekämpfung, aber auch Blattdünger nicht in die offene Blüte gesprüht. Die Obstbauern des Alten Landes verzichten also freiwillig auf Pflanzenschutz- und Blattdüngemaßnahmen am Tage und behandeln blühende Kulturen erst nach dem täglichen Bienenflug. Auch Haus- und Kleingärtner sollten sich diesem Vorgehen anschließen.

In Niedersachsen sind nach Angaben des Landesverbands Hannoverscher Imker rund 12.200 Imkerinnen und Imker tätig. Sie halten etwa 83.000 Bienenvölker, die im Sommer jeweils zwischen 20.000 und 40.000 Bienen stark sind. Der Honigertrag pro Bienenvolk schwankt zwischen 15 und 20 Kilogramm. Insgesamt werden 20.000 bis 25.000 Tonnen Honig pro Jahr in Deutschland geerntet. Das entspricht nur etwa 20 bis 25 Prozent des deutschen Verbrauchs. Denn im Honigessen sind die Deutschen Spitze: Jeder verzehrt durchschnittlich 1,3 Kilogramm im Jahr.

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Foto: Dr. Matthias Görgens/Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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