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Artenvielfalt: Vom Sollen über Können hin zum Machen? – Große Veränderungen brauchen viele kleine Schritte

NIEDERSACHSEN. Viel Diskussion um den Schutz der Natur hat es bereits gegeben. Mehrere Beteiligte waren sich einig, dass etwas getan werden muss. Auch welche Änderungen konkret notwendig wären, wurde bereits festgelegt. Doch anstelle ins Handeln zu kommen, verschwenden die Menschen Zeit.

Inwiefern?

Es haben sich zwei Strömungen herauskristallisiert. Das Bündnis Volksbegehren Artenvielfalt mit Unterstützern NABU, Bündnis 90 / Die Grünen; verschiedene Professoren, Imker und Bürger wollen eine feste Gesetzesvorlage, die genau regelt, was die Landwirte und Imker beachten sollen und welche Folgen und Konsequenzen ein Verstoß dagegen hat. Die Landesregierung Niedersachsen, das Landvolk, die Landwirtschaftskammer sowie einige Natur- und Umweltverbände wollen die  Vereinbarung „Der niedersächsische Weg“, die ihre Absichten festhält. Denn alle Änderungen auf einmal umzusetzen, sei nicht realisierbar.

Doch was passiert in der Zwischenzeit?

Rein auf die Natur bezogen nichts. Die Fronten verhärten sich, und anstelle einen Kompromiss in Form von konkreten einzelnen Projekten anzupacken, wird sich über Papiere gestritten. Eine Vereinbarung ist der einen Gruppe zu wenig, denn dann müsste sich die andere Gruppe ja nicht zwingend daran halten. Die andere Gruppe möchte aber ein wenig Spielraum haben, um selber auszuloten, was denn jetzt konkret für den Einzelnen umsetzbar ist. Ein Gespräch zwischen den beiden Gruppen ist gescheitert und wird nun über Presse und Öffentlichkeit ausgetragen.

Was wäre eine Lösung, die die Ziele von den beiden Gruppen wieder eint?

Beiden Gruppen ging es um den Naturschutz und um das Abbremsen des Klimawandels. Wird auf diesem Wege jetzt zeitnah etwas erreicht? Sehr wahrscheinlich nicht. Ein Fortsetzen des Gesprächs wäre dringend nötig. Aber nicht, um den anderen von seinem Ansinnen zu überzeugen, sondern um gemeinsam einen Kompromiss zu finden und endlich ins Handeln zu kommen. Denn die Uhr macht unaufhörlich TickTack und bleibt nicht stehen, bis sich Menschen einig sind. Und so schreitet der Klimawandel derzeit unaufhörlich weiter. Ein guter Kompromiss wären konkrete Handlung im Sinne von einzelnen Projekten in der Landwirtschaft für die Natur und gegen den fortschreitenden Klimawandel. Große, weitreichende und nachhaltige Veränderungen gehen nur in kleinen konkreten Schritten, die konsequent fortgeführt werden. Jeder Schritt, jedes Projekt, welches angegangen werden würde, trägt mit zu der großen Veränderung bei.

Nehmen wir ein pragmatisches Beispiel: das hohe Maß an Grundwasserverbrauch beim Beregnen der Felder muss reduziert werden, damit genügend Grundwasser in der Erde verbleibt. Was wäre hier ein brauchbare Alternative? Gäbe es auch die Möglichkeit andere Wasserquellen zu nutzen? Wie viel Wasser braucht konkret eine Pflanze? Gibt es Pflanzen, die weniger Wasser verbrauchen und könnte damit trotzdem die Ernährung von Tier und Mensch gesichert werden? Das wäre ein konkretes Projekt, dass zum Schutz der Natur und das Begrenzen des Klimawandels beitragen könnte.

So ließen sich relativ zügig auch andere Projekte finden, die konkret realisierbar wären und tatsächlich etwas verändern könnten. Wohin solche vereinzelten Projekte führen könnten, soll dieses prominente Beispiel aufzeigen: In Burkina Faso geschah ein Wunder. Yacouba pflanzte jahrelang Bäume in der Wüste mit dem Ziel, das Land urbar zu machen. Die anderen aus dem Volk hielten ihn für einen Spinner, in der Wüste kann nichts gedeihen und spotteten über sein Handeln. Doch er ließ sich nicht davon beirren. Er pflanzte hartnäckig Bäume, auch als die ersten Bäume eingingen, weil sie entwurzelt wurden, gab er nicht nach. Nach knapp 40 Jahren dauerhaftem, konsequentem Anpflanzen von Bäumen, hat er das Land urbar gemacht. Nun können auch andere Pflanzen gedeihen und die Bevölkerung ernähren. Wie schön wäre es doch, wenn auch andere daran ein Beispiel nehmen könnten. Jeden Tag eine kleine, aber konsequente Veränderung und in einigen Jahrzehnten blicken wir zurück und würden erkennen, dass wir die Welt gerettet haben…….

Gemeinsame Projekte bringen übrigens noch einiges mehr mit. So können die Gesetzesbekunder die Herausforderungen für den einfachen Landwirt besser nachvollziehen. Sie lernen die Natur und ihre Abläufe besser kennen und wissen daher eher, wie etwas konkret umgesetzt werden kann. Für die Landwirte wäre es eine willkommene Unterstützung, die vieles eher möglich macht. Ebenso erfüllt es den Beteiligten mit Stolz, wenn das Projekt konkret umgesetzt wird, weil Mensch Teil einer Bewegung war. Theorien sind immer wertvoll, aber wenn es nicht umgesetzt und mit Leben gefüllt wird, ändert es nichts.

Also mögen die beiden Gruppen noch einmal in sich gehen und gemeinsam überlegen, was jetzt konkret getan werden kann und umgesetzt werden muss. So mögen sie aufhören, sich um Theorien zu streiten und die Dinge endlich bewegen und anpacken.

Redaktion
Celler Presse

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