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Immaterielles Kulturerbe – Auszeichnung für Celler Stadtfriedhof

  • Celle

CELLE. Der Stadtfriedhof steht jetzt im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Jens Hanssen, Fachbereichsleiter Verkehr und Technische Dienste, brachte am kommenden Freitag ein entsprechendes Schild  am Haupteingang des Friedhofs in der Lüneburger Heerstraße 20 an, um so auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur für unsere Stadt aufmerksam zu machen. Celle ist damit teil eines bundesweiten Netzwerks von über 120 Städten, die den diesjährigen Tag des Friedhofs an diesem Sonntag der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen.

Bereits im März hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Allerdings ging die Auszeichnung im Corona-Lockdown völlig unter, weshalb man jetzt mit der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ auch in Celle auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam macht. „Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden“, erläutert Jens Hanssen, „sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun.“ Dazu gehöre das Trauern, Erinnern und Würdigen genauso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln.

„Der Friedhof ist vor allem auch ein Ort der Lebenden“, sagte Hanssen weiter, „der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat.“ Hervorzuheben ist zum Beispiel die historische Dimension der Denkmäler. Der Kulturraum Friedhof bildet zudem den größten Skulpturenpark unserer Stadt und ist zugleich Inspirationsfläche für viele Kunstformen. Besonders bedeutsam ist seine soziale Funktion: Der Friedhof erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirkt auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel auch als Ort der Biodiversität.

Grundvoraussetzung für die Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe war für die UNESCO „die Lebendigkeit der kulturellen Ausdrucksform“. Es gehe nicht um ein Mumifizieren unserer Friedhöfe, sagte Hanssen, sondern um deren zeitgerechte Weiterentwicklung. So werde man auch in Zukunft Bestattungsformen anbieten, die den Wünschen der Menschen entsprechen wie zum Beispiel naturnah gestaltete oder pflegeleichte beziehungsweise pflegefreie Grabformen.

Die Auszeichnung des Stadtfriedhofes hat das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ initiiert, das sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Auf seiner Seite www.kulturerbe-friedhof.de finden sich umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft.

PR

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