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Celler Wirtschaft fordert Tempo

Landkreis CELLE. Wie zufrieden sind die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) mit ihrem Landkreis als Wirtschaftsstandort? Die IHKLW wollte es genau wissen und hat jetzt die Antworten einer hauseigenen Umfrage unter 1.234 Unternehmen ausgewertet, 191 davon aus dem Landkreis Celle. Ergebnis: Die Standortattraktivität des Landkreises Celle bewerten die Unternehmen mit der Note 2,9 – das entspricht exakt dem Durchschnittswert für alle Landkreise im IHKLW-Bezirk und die Stadt Wolfsburg.

„Bemerkenswert ist im Landkreis Celle die Verbesserung gegenüber der Vergleichs-Umfrage aus 2018, als die Unternehmen dem Landkreis mit einer 3,5 bewerteten. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch an vielen Stellschrauben zu drehen gilt“, sagt IHKLW-Vizepräsident Thomas Treude, Geschäftsführer der Treude GmbH aus Celle. Laut Umfrage kritisieren die Unternehmen unter anderem das schleppende Tempo von Bau-, Planungs- und Genehmigungsverfahren, den Facharbeitermangel, das Verständnis für betriebliche Angelegenheiten seitens der Politik sowie die immer noch unzureichende Breitbandversorgung.

Im letzten Punkt bestätigen die Umfrageergebnisse einmal mehr die langjährige Forderung der IHKLW nach flächendeckenden schnellen Internetverbindungen. „Es geht hier um nicht weniger als die digitale Transformation und damit die Zukunft der regionalen Wirtschaft“, bringt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann es auf den Punkt. „Gigabitanbindungen sind eine elementare Voraussetzung für langfristige Wettbewerbsfähigkeit.“ Zwar fördern Bund und Land den Breitbandausbau seit Jahren massiv, doch die Kommunen müssten neben der erforderlichen personellen Besetzung immer auch einen in Teilen erheblichen Eigenanteil tragen, so Kirschenmann weiter: „Als IHKLW fordern wir daher das Land Niedersachsen zum Handeln auf. Im Zuge der ,Graue Flecken‘-Förderung sollte das Land einen höheren Förderanteil als die bisherigen 25 Prozent übernehmen und benachteiligte Regionen zusätzlich mit einer Sonderförderung unterstützen.“ Schnelle Internetanschlüsse seien auch eine Voraussetzung dafür, Verwaltungsleistungen für Unternehmen konsequent zu vereinfachen und zu digitalisieren, sodass Prozesse serviceorientierter und schneller gestaltet werden können.

Beim Thema Gigabitanbindung sieht Thomas Treude allerdings auch die Unternehmerinnen und Unternehmer selbst gefragt: „Um die erforderliche Vorvermarktungsquote für die Anschlüsse in den einzelnen Gewerbegebieten zu erfüllen, brauchen wir mehr Unternehmen, die finanziell ihren Beitrag leisten. Dieses Engagement wäre nicht nur eine technologisch wichtige Investition in die Zukunft, schnelle Internetanbindungen sind auch Voraussetzungen für mobiles Arbeiten und Homeoffice – Angebote, die direkt auf die Attraktivität als Arbeitgeber einzahlen und insofern auch bei der Fachkräftesicherung ein relevanter Faktor sind.“

Überrascht zeigte sich Treude, dass nur 54 Prozent der Befragten die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität als bedeutendes Handlungsfeld eingestuft haben. „Mag sein, dass E-Mobilität für viele Unternehmen noch nicht auf der aktuellen Agenda steht, aber in wenigen Jahren wird das anders sein, denn der Wandel der Mobilität ist bereits in vollem Gange. Um diesen Wandel mitzugestalten, brauchen wir ein modernes Netz an E-Ladesäulen.“ Mit dem aktuellen Angebot im Landkreis Celle sind nur 14,4 Prozent der Befragten zufrieden.

Die Umfrageergebnisse der IHKLW zeigen aber nicht nur Handlungsbedarfe, sondern auch die Stärken der einzelnen Regionen auf. Punkten kann der Landkreis Celle vor allem mit der guten Nahversorgung, Naherholungsgebieten, dem Sport- und Freizeitangebot sowie der medizinischen Versorgung.

Insgesamt haben die Unternehmen 38 Faktoren aus den fünf Themenfeldern „Infrastruktur“, „Lebensqualität“, „Arbeitsmarkt/Beschäftigung“, „Standortkosten“ und „Wirtschaftspolitisches Umfeld“ bewertet. „Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise auf Rahmenbedingungen, die für die regionale Wirtschaft auch beim Neustart aus der Corona-Krise relevant sind“, sagt IHKLW-Präsident Kirschenmann. „Getreu unserem IHKLW-Claim #GemeinsamWirtschaftStärken freue ich mich darauf, dazu mit Vertretern aus Politik und Verwaltung ins Gespräch zu kommen und gemeinsam die nötigen Schritte einzuleiten.“

Die Ergebnisse der IHKLW-Standortumfrage 2020/21 mit einer detaillierten regionalen Auswertung für die sieben Landkreise im IHKLW-Bezirk und die Stadt Wolfsburg stehen unter www.ihk-lueneburg.de/standortumfrage bereit.

PR

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