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Kommt Alpha E zum Zuge? – Offensichtlich drei Streckenvarianten im Gespräch

CELLE. Im November 2015 wurde im Dialogforum Schiene Nord nach neun Zusammenkünften in der Celler Congress Union mit einem einhelligen Votum die Alpha-Variante verabschiedet. Nur über zu ertüchtigende Bestandsstrecken sollte demnach in Zukunft der Hafenhinterlandverkehr von Hamburg und Bremen nach Süden abgeleitet werden. Anliegen der meisten Forumsteilnehmer war von vornherein, einen Streckenneubau zu verhindern. Der Sieg wurde zwar euphorisch gefeiert, jedoch gab es am Rande auch Kritik.

Nun droht sogar „Trassengefahr für Alpha E“. Das Aktionsbündnis gegen Trassenneubau (AGT) und andere Bürgerinitiativen sind alarmiert und befürchten, dass der Widerstand gegen die Zerstörung der mühsam errungenen Einigung sich bereits formiert. Darin wird eine gefährliche Entwicklung gesehen und ein entschlossenes Eingreifen der Bevölkerung gefordert. Unterstützer für die Alpha E-Trasse sollen sich unter der E-Mail-Adresse Trassenabsage@t-online.de melden. In einem Rundschreiben an alle Haushalte heißt es gar sehr pessimistisch, dass Alpha E vor dem Aus stehe „und die Planung einer Neubaustrecke durch die Büros und über die Schreibtische einiger Leute“ geistere.

Das Aktionsbündnis gegen Trassenneubau sieht sich in der Defensive und erinnert daran, dass es nach dem Dialogforum während der vergangenen fünf Jahre einen Planungsprozess seitens der Deutschen Bahn gegeben habe, der die Umsetzung der Ergebnisse des Dialogforums zum Ziel haben sollte – also Apha E. Dieser Prozess wird von Anfang an von einem Projektbeirat begleitet, in dem Vertreter von Bürgerinitiativen und Kommunen das Fortschreiten der Planungen kritisch verfolgen. So zeigt sich das Aktionsbündnis überrascht von der Bekanntgabe von Enak Ferlemann, Staatssekretät im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), dass es insgesamt drei Varianten gebe, die in Betracht kämen.

  1. Ausbau bestehender Strecken (Alpha E)
  2. Bestandsnaher Ausbau: Was das heißt sei unklar nach Einschätzung des Aktionsbündnisses. Es seien wohl Neubaumaßnahmen vorgesehen, z. B. eine gut 50 km lange Strecke von Radbruch bis Suderburg, deren Vorgänger (Variante 3b) der Beirat schon im vergangenen Jahr abgelehnt hatte.
  3. Neubau entlang der A 7: Das ist die eigentlich durch das Dialogforum abgelehnte und seither als verworfen geltende Variante – bekannt als Y-Trasse – die als massive Bedrohung für die Region gesehen werde, da sie nicht einfach entlang der Autobahn verlaufen würde, sondern quer durch die Heide.

Während für die Alpha E-Variante in einem Gutachten von 2015 zunächst von einem Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 1,0 gesprochen worden sei, gehe der gleiche Gutachter nur noch von 0,46 aus, was Unwirtschaftlichkeit bedeute. Offiziell heißt es von der Bahn, so das Aktionsbündnis, „ohne Auftrag aus dem BMVI werde sie Alpha E nicht weiter planen.“ Die Verteter der Bürgerinitiativen hegen den Verdacht, dass die Bahn das BMVI steuert und ihm vorgibt, welche Aufträge zu erteilen sind.

Der Austausch zwischen DB und den Bürgerinitiativen und Kommunen erfolgte im Bedarfsfall in der „gläsernen“ Werkstatt. Diese scheint nach Ansicht der Bürgerminitiativen in Wahrheit ein „Schneewittchensarg“ zu werden, der den Eindruck erwecken soll: „Seht her, Alpha E ist tot! Wir haben ja getan, was wir konnten, aber sie ist tot.“

Noch gibt das Aktionsbündnis nicht auf und sucht Verstärkung, um dem Anliegen Alpha E noch mehr Nachdruck verleihen zu können.

Redaktion
Celler Presse

Foto: Celler-Presse.de (Archiv Nov. 2015)

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