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Hass und Kriminalität schafft Opfer: “Tag der Kriminalitätsopfer”

  • Celle

CELLE. Der Weisse Ring warnt vor zunehmender Verrohung der Gesellschaft. Hass schafft Opfer. Er beleidigt Menschen, bedroht und verletzt sie. Im schlimmsten Fall tötet Hass Menschen, wie Halle, Hanau und der Fall Lübke gezeigt hat. Hass ist eine schleichende Gefahr für die Gesellschaft, er greift Säulen unserer Demokratie an. Schon jetzt belegen Studien, dass zunehmende Beleidigungen und Bedrohungen im Netz die Meinungsfreiheit beschädigen. Wer sich gegen Hass und Hetze stellt, betreibt aktiven Opferschutz. Er beschützt Menschen – und er beschützt die Demokratie. Daraufmacht der Weisse Ring, Deutschlands größte Opferorganisation für Kriminalitätsopferjedes Jahr zum “Tag der Kriminalitätsopfer” am 22.März aufmerksam.

„Wir müssen die zunehmende Verrohung der Gesellschaft stoppen“, sagt Anne Wycisk, Außenstellenleiterin der Weissen Rings in Celle, „und beginnen müssen wir damit hier vor Ort. “Hass und Hetze greifen die Grundlagen unseres Zusammenlebens an”, so Anne Wycisk weiter, “das geschieht vor allem im Internet, immer öfter aber auch im Alltagauf der Straße. Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen.” Der Hass im Internet richtet sich oft gegen Minderheiten, zum Beispiel gegen Menschen mit Migrationshintergrund, Homosexuelle oder Behinderte. Aber auch Frauen sind Hass und digitaler Gewalt ausgesetzt, einfach weil sie Frauen sind: Bei einer Umfrage des Kinderhilfswerk Plan International gaben in 70 Prozent der in Deutschland befragten Mädchen und jungen Frauen an, bereits im Internetbeschimpft, belästigt oder bedroht worden zu sein. Das hat Folgen für die Meinungsfreiheit: Einer Studie des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft zufolge bekennen sich 54 Prozent der Befragten wegen Hassrede im Internet seltener zu ihrer politischen Meinung. 15 Prozent der Befragten haben wegen der Hasskommentare ihr Profil bei einem Online-Dienst deaktiviert oder gelöscht. Bei den unter 24-Jährigen gilt das sogar für jeden Vierten. Dieser Rückzug verändert die abgebildete Meinung im öffentlichen Raum. Die Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes verzeichnet für 2019 insgesamt 8585 Fälle von politisch motivierter Hasskriminalität. Das sind aber nur dieangezeigten Taten. Die meisten Fälle von Hass und Hetze vor allem im Internet werden gar nicht erfasst: Die Betroffenen zeigen es nicht an, weil ihnen die Rechtslage unklar erscheint – und weil nur die wenigsten angezeigten Taten verfolgt und bestraft werden.

“Wir wollen allen Betroffenen Mut machen, sich Unterstützung zu holen”, sagt Anne Wycisk, “Der Weisse Ring ist auch in Pandemie-Zeiten für sie da. Niemand muss allein bleiben, wenn er Hass und Hetze erfahren hat.” Die 2900 professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und Opferhelfer in den fast 400 Außenstellen des Weissen Rings stehen allen Betroffenen in der Notlage persönlich zur Seite. Rechtzeitig zum “Tag der Kriminalitätsopfer2021” hat der Weisse Ring seine neue Presse-Webseite gestartet mit zahlreichen Recherchen und Texten zum Thema “Hass und Hetze”: http://presse.weisser-ring.de“. Hass und Hetze ist nicht das einzige aktuelle Thema was uns bewegt”, ergänzt Anne Wycisk, ”in der jetzigen Zeit geht es vielen Menschen wegen der Einschränkungen nicht so gut. Daraus entstehen oft Ärger und Frust, welches sich zur häuslichen Gewalt entwickelt. In diesem Fall helfen wir, indem wir Wege aufzeigen, um aus der Gewalt herauszukommen. Wir sind in ständigem Kontakt mit den Frauenhäusern, um eventuell auch finanziell helfen zu können.“

„Ein weiteres Thema, welches z.Zt. aktuell ist, sind die Straftaten durch Telefonbetrüger oder Internetbetrüger. Gerade ältere Menschen werden von den Tätern als Opfer ausgewählt. Die Täter sind sehr intensiv geschult, um die Menschen um ihr Geld zu bringen. Sie betreiben solange Telefonterror, bis das Opfer nicht mehr weiß, was Recht oder Betrug ist. Wir warnen immer wieder davor, dass es kein Gewinnspiel gibt, wo man Geld im Voraus bezahlen muss. Auch die Verwandtschaft läßt kein Geld von Fremden abholen. Vergewissern Sie sich immer wieder, ob der Anruf echt ist und holen Sie sich von einem Vertrauten eine 2. Meinung. Auch holt die Polizei niemals Geld oder Schmuck persönlich ab. Die Coronaspritze muss keiner bezahlen. Die gibt es kostenfrei! Ich könnte noch viele Straftaten aufführen, bei denen wir Opfern zur Seite stehen, doch in der Zeit der Pandemie ist mir vor allem sehr wichtig, Menschen die Hass und Hetze, Gewalt oder finanziellen Betrug erleiden müssen, durch Informationen und eventuellen Hilfen zu unterstützen.“

Seit 1991 macht der Weisse Ring mit dem Tag der Kriminalitätsopfer alljährlich am 22.März auf Menschen aufmerksam, die durch Kriminalität und Gewalt geschädigtwurden. Er soll das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland stärken und Informationen zu Prävention, Schutz und praktischenHilfen geben. Inzwischen ist der Aktionstag fester Bestandteil im Kalender vonInstitutionen aus den Bereichen Politik, Justiz und Verwaltung aber auch Vereinen und Schulen geworden.

„Die Außenstelle Celle hat sich dieses Jahr zum Tag der Kriminalitätsopfer entschieden, wieder eine Plakataktion zu starten, damit Opfer die Möglichkeit haben, auf den Weissen Ring aufmerksam zu werden. Zu meiner großen Freude hat sich der Geschäftsführer der CeBus Stefan Koschickbereit erklärt, uns bei dieser Aktion aktiv zu unterstützen. In allen Linienbussen (ca. 100 Busse) werden ab sofort Plakate vom Weissen Ring eingestellt, damit die Bürger wissen, wie sie sich Hilfe holen können. Viele Opfer haben uns schon mitgeteilt, dass sie durch den Aushang im Bus auf den Weissen Ring aufmerksam wurden und dann auch den Mut hatten, sich bei uns zu melden. In der heutigen Zeit sollte kein Opfer allein gelassen werden. Wir müssen den Tätern zeigen, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft Zivilcourage besitzen und nicht wegschauen, wenn ein Mensch Hilfe braucht, egal wie er aussieht und wo er herkommt.In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und halten Sie sich an die Regeln!“

Der Weisse Ring wurde 1976 in Mainz gegründet als gemeinnütziger Verein. Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität.Er unterhält ein Netz von rund 2900 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der Verein finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Der WEISSE RING erhält keine staatlichen Mittel.

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