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„Der Niedersächsische Weg ist ein Glück für uns“

NIEDERSACHSEN. Der Weg war lang, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Der Niedersächsische Weg ist ein Glück für uns“, sagt Johannes-Heinrich Schrader aus Groß Flöthe. Aus dem einst viehstärksten Betrieb im Landkreis Wolfenbüttel ist über Generationen ein viehloser Hof geworden, dessen traditioneller Anbau von Zuckerrüben, Wintergetreide und Winterraps mittlerweile von Dinkel, Mais und der Vermehrung von heimischen Wildkräutern für Renaturierungszwecke ergänzt wird. Zudem ist der Landwirt eine Kooperation mit fünf weiteren Landwirten eingegangen, mit denen er als Mehrfamilienbetrieb über die Landwirtschaft hinaus auch in Solar- sowie Windkraftanlagen investiert.

„Wir machen alles, was die Gesellschaft möchte und hoffen, dass das reicht“, sagt Schrader. Neben der umweltfreundlicheren Bewirtschaftung durch den Einsatz weniger Maschinen, ermittelt er den Düngerbedarf über Satellitenbilder und hat 25 Hektar (ha) für Blüh- und Brachflächen als ökologischen Ausgleich reserviert. Ein Teil des Dinkels verkauft er direkt an regionale Mühlen und Bäckereien, andere Partien seiner Ernte handelt er über die Pariser Börse. „Diversifizierung ist die einzige Chance, unser Einkommen zu sichern, da ein Wachstum über die Fläche nicht mehr möglich ist“, erläutert der Agraringenieur. Immerhin leben durch die Kooperation 30 Menschen von der Agrar Vorharz GbR.

Johannes-Heinrich Schrader zeigt Simon W. Schlüter vom Deutschen Bauernverband seinen Bauernhof

Zu kämpfen hat Schrader mit den geringen Niederschlägen im Schatten des Harzes, den erschreckend hohen Mineraldüngerpreisen und den Zumutungen durch die Politik. „Das Ende der EU-Zuckermarktordnung, das Verbot der Beize von Zuckerrüben und das Insektenschutzgesetz treffen uns hart“, nennt er einige Beispiele. Die politischen Rahmenbedingungen änderten sich geradezu rasant, von der nächsten Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erwartet er eine weitere Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit. Vor allem die überbordende Bürokratie empfindet der Landwirt als geradezu entmündigend.

„Für die Kompensationsmöglichkeit im Niedersächsischen Weg sind wir sehr dankbar, trotzdem würden wir gerne selbst entscheiden“, fasst Schrader seine Gemütslage zusammen. Der Anbau von Wildkräutern ist daher eine gute Möglichkeit, seinen beruflichen Erfolg und sein Hobby, das Imkern, in Einklang zu bringen. „Im Sommer ist das Feld eine wahre Blütenpracht“, schwärmt der 46-Jährige. Für den Landwirt gehören solche Innovationen zu den Notwendigkeiten, aber auch mit zu den schönsten Seiten seines Berufslebens.

PR
Foto: Landvolk Niedersachsen

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