Sonntag, 15. Juni 2025

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BUND-Testaktion in Niedersachsen – auch Celle betroffen: Pestizide in „bienenfreundlichen“ Pflanzen

Besorgniserregende Ergebnisse förderte eine umfangreiche Testaktion des BUND Niedersachsen anlässlich des Weltbienentages zutage. Im April wurden 85 als „bienenfreundlich“ deklarierte Pflanzen in 43 Baumärkten, Supermärkten und Gartencentern von BUND-Gruppen in Niedersachsen verdeckt gekauft und in einem Labor auf Pestizide untersucht. Drei davon kamen von der BUND Kreisgruppe Celle. Eine dieser Pflanzen  war alles andere als „bienenfreundlich“, denn sie war mit dem Fungizid Tebuconazol und dem für Bestäuber besonders gefährlichen Insektizid Lambda-Cyhalothrin kontaminiert. Leider kein Einzelfall, der BUND kritisiert daher den massiv erhöhten Einsatz von gefährlichen Pestiziden, der nicht nur Insekten, sondern auch die menschliche Gesundheit gefährden kann.

Vorständin Susanne-Soula Bakas von der BUND Kreisgruppe Celle: „Fast alle der 85 in Niedersachsen entnommenen Stichproben enthielten Pestizide, teils in großem Umfang und hochgiftig, bis zu verbotenen Substanzen.“ Das ist besonders bitter, denn die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen mit den als bienenfreundlich deklarierten Pflanzen eigentlich Gutes tun. „Insgesamt wurden vom beauftragten Labor 561 Pestizide nachgewiesen“, so Bakas weiter, „In über der Hälfte der Proben fanden sich wie auch im Fall unserer Dianthus Hybride Stoffe, die für Bestäubungsinsekten eindeutig als giftig einzustufen sind.“ 

In ganz Niedersachsen wurden von Untergruppen des BUND Testkäufe getätigt und wie hier bei der Kreisgruppe Celle für die Analyse in einem Umweltlabor präpariert.

Lediglich 3 von 85 Proben wiesen keine Pestizidrückstände auf. In 33 Fällen wurden sogar Stoffe nachgewiesen, die das Potenzial haben, beim Menschen möglicherweise Krebs auszulösen oder Fruchtbarkeit und Erbgut zu schädigen, wie Epoxiconazol und Propiconazol. Dr. Bernd Alt, Pestizidbeauftragter beim BUND Landesverband Hannover„Obwohl Pestizide für die Verbraucher*innen unsichtbar sind, haben sie einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit.“ Pestizide tragen zum weltweiten Artensterben bei, was langfristig durch fehlende Insekten unsere Ernährungssicherheit bedroht. Zudem stehen sie im Verdacht, schwerwiegende Krankheiten auszulösen. Besonders betroffen sind hierbei Landwirt*innen, die im direkten Kontakt mit Pestiziden arbeiten und dadurch ein erhöhtes Risiko haben, zum Beispiel an Parkinson zu erkranken.“

Kritisch sieht der BUND auch, dass die im Rahmen der Testaktion befragten Verkaufsstellen kaum Kenntnis über die Kulturmethoden ihrer Lieferbetriebe hatten. Nur wenn die Handelsstellen Verantwortung übernehmen und ihren Zulieferern konsequent strengeren Kontrollen unterziehen, können Gesundheit und Umwelt vor giftigen Pestiziden geschützt werden.

Hintergrund:

Im Rahmen der Testaktion wurden in verschiedenen Städten und Landkreisen in Niedersachsen, unter anderem in Hannover, Celle, Lüneburg, Göttingen, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Vechta, Rotenburg, Wolfenbüttel, Stade, Osterholz und Salzgitter Pflanzenproben in verschiedenen Gartencentern, Baumärkten und Supermärkten gekauft und anschließend zentral in einem Speziallabor auf Pestizidrückstände analysiert. Der Fokus lag auf als „bienenfreundlich“ etikettierten Pflanzen. Alle Proben wurden mittels eines Multitests untersucht, der rund 600 Einzelsubstanzen erfasst. Die Auswertung erfolgte unter Nutzung des Ökotox-Index, der die Giftwirkung auf unterschiedliche Arten von Organismen in Luft, Wasser und Boden sowie die Schädlichkeit für Menschen, Boden und Gewässerpersistenz berücksichtigt.

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