Sonntag, 15. Juni 2025

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90 Jahre Schwarze Könige in Winsen (Aller): Gedenkstein erinnert an Gustav Zeuner und gelebte Schützentradition

Mit einer feierlichen Zeremonie wurde heute in Winsen (Aller) ein Gedenkstein zu Ehren der „Schwarzen Könige“ enthüllt. Die Veranstaltung markiert das 90-jährige Bestehen dieser besonderen Gemeinschaft innerhalb des Winser Schützenwesens und würdigt zugleich die Verdienste ihres Begründers Gustav Zeuner.

Der Gedenkstein steht seit gestern vor der Sparkassenfiliale in der Poststraße 21 – einem symbolträchtigen Ort. Denn genau hier befanden sich einst das „Hotel zur Post“ und die „Schauburg“, die von Gustav Zeuner geführt wurden. Zeuner war es, der 1934 – in einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Umbrüche – eine neue Rolle im Schützenwesen etablierte: die des „Schwarzen Königs“. Nicht durch ein Schießen erlangt, sondern durch Engagement, Verantwortung und Gemeinsinn.

Würdige Worte zum Auftakt

Die Einweihung begann mit einer Rede von Mike Schönemann, Sprecher der Schwarzen Könige. In seiner Ansprache blickte er auf die Entstehung der „Schwarzen Monarchie“ zurück und würdigte die Grundidee, das Schützenfest nicht nur durch sportlichen Wettbewerb, sondern auch durch ideelle und organisatorische Unterstützung zu stärken. „Wir danken Gustav Zeuner – dem ersten unter uns“, sagte Schönemann. „Und wir danken allen Schwarzen Königen, die seither diesen Weg mitgegangen sind.“

Schönemann betonte, dass die Schwarzen Könige bis heute ein aktiver Teil der Dorfgemeinschaft seien: „Sie sind Unternehmer, Ehrenamtler, Vereinsmenschen. Sie tragen den Zylinder – aber vor allem tragen sie Verantwortung.“

Grußworte aus Gemeinde und Wirtschaft

Anschließend sprach Bürgermeister Dirk Oelmann. In seinem Grußwort hob er die Bedeutung der Schwarzen Könige für das gesellschaftliche Leben in Winsen hervor: „Die Namen derjenigen, die diese Würde getragen haben, liest sich wie ein Querschnitt durch das bürgerschaftliche Engagement unserer Gemeinde“, so Oelmann. Er betonte, wie sehr diese Gruppe durch ihren Einsatz zur kulturellen und sozialen Entwicklung des Ortes beigetragen habe.

Auch Stefanie Schmidt, Filialleiterin der Sparkasse in Winsen, richtete das Wort an die Anwesenden. Sie zeigte sich erfreut darüber, dass der Gedenkstein an diesem zentralen Platz errichtet wurde und betonte das Engagement der Sparkasse für das gesellschaftliche Leben vor Ort. „Wir wünschen der Gemeinschaft auch für die nächsten 90 Jahre alles Gute“, sagte Schmidt.

Unter den Gästen war auch Dirk Suhrkamp, Bereichsdirektor für vermögende Privatkunden und Direktor der Region Celle der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg.

Ein Denkmal mit Geschichte

Jürgen Höper, selbst Schwarzer König des Jahres 1993 („Jürgen der Zweite von der Wolfsburg“), berichtete von der Idee und der Umsetzung des Projekts. Ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2024 geplant, musste die Enthüllung wegen historischer Recherchen verschoben werden. Höper schilderte eindrücklich die Schwierigkeiten bei der Findung eines geeigneten Steins – ein Vorhaben, das von der Firma Gebauer unterstützt und durch das Blumenparadies Andreas gestalterisch ergänzt wurde.

„Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft berühren“, so Höper. Der Gedenkstein soll dabei nicht nur erinnern, sondern auch neugierig machen – auf das, was in Winsen durch Tradition möglich ist.

Der Moment der Enthüllung

Im Anschluss an die Ansprachen begaben sich die Beteiligten gemeinsam zum Gedenkstein vor dem Gebäude der Sparkasse. Dort lüfteten Mike Schönemann, Bürgermeister Dirk Oelmann, Jürgen Höper und der amtierende Schwarze König Jannik Randolph gemeinsam das Tuch, das das Denkmal bis dahin verhüllt hatte. Es folgte ein Moment des Innehaltens, bevor der Applaus der Anwesenden einsetzte. Im Anschluss versammelten sich alle noch lebenden Schwarzen Könige zu einem gemeinsamen Gruppenfoto – ein Bild, das die Verbundenheit dieser besonderen Gemeinschaft sichtbar machte.

Ein Ausklang mit Geschichte

Im Anschluss lud der amtierende Schwarze König Jannik Randolph – „Jannik, der PS-Starke Immobilienmakler“ – in seine Residenz in der Schulstraße 2 ein. Auch dieser Ort ist geschichtsträchtig: Früher wirkte hier Heinrich Winkelmann – „Heinrich, der Goldene Schütze“ –, Schwarzer König von 1969.

Der gesellige Umtrunk bot Gelegenheit zum Austausch unter Schützenbrüdern, Schwarzen Königen und Gästen – ganz im Sinne des Gemeinsinns, den die Schwarze Monarchie seit nunmehr neun Jahrzehnten pflegt.

Ein sichtbares Zeichen

Der Gedenkstein vor der Sparkasse ist mehr als ein Ort des Erinnerns. Er ist Ausdruck einer lebendigen, von Generation zu Generation weitergetragenen Idee – einer Tradition, die auf Haltung, Verantwortung und Zusammenhalt gründet. Die Schwarzen Könige von Winsen (Aller) haben sich mit dieser Einweihung nicht nur selbst ein Denkmal gesetzt, sondern auch ihrer Gemeinde ein bleibendes Zeichen geschenkt.

Die Inschrift

Zum Gedenken an Gustav Zeuner 
Begründer der Tradition der Schwarzen Könige in Winsen (Aller
Im Jahre 1934 wurde Gustav Zeuner, bekannt als „Gustav der Humorvolle“, zum ersten Schwarzen König in Winsen proklamiert. Mit dem Wachstum der Gemeinde und des Schützenfestes wurde zusätzliche Unterstützung für den Schützenkönig (Grünen König) notwendig. Seitdem ernennen die Winser Kaufleute jedes Jahr ihren Schwarzen König, der gemeinsam mit dem Grünen König das Schützenvolk repräsentiert und unterhält. 
An dieser Stelle stand einst das „Hotel zur Post“ mit dem Kino,,Schauburg“, das von Gustav Zeuner betrieben wurde. 
Zum 90-jährigen Jubiläum dieser Tradition ehren wir das Andenken an Gustav Zeuner und die Schwarzen Könige und bewahren ihre Bedeutung für das Winser Schützenwesen. 
Die Schwarzen Könige zu Winsen 
Anno Domini 2024

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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