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Museum am Mittag im Kunstmuseum – Christine Schulz spricht über ihre Installation

  • Celle

CELLE. Am Mittwoch, dem 6. März 2019 um 13 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher von „Museum am Mittag“ eine besondere Vortragende: Christine Schulz, Medienkünstlerin aus Garbolzum, spricht über ihre Installation „Halfway“ im Kunstmuseum Celle. Aus 12 Leuchtkästen, Plexiglas, Spiegeln und einer Pappsäule konstruiert sie ein Gebäude aus Licht und Bildern.

Christine Schulz mit ihrer Installation im Kunstmuseum Celle

Was Fossilien, Haie und Bits und Bytes mit der Erdgeschichte zu tun haben, verrät die Künstlerin in einem kompakten 10-Minuten-Gespräch mit Kuratorin Mona Hesse. Mit einer frisch zubereiteten Kartoffelsuppe der Fleischerei B. Zimmermann passt der genussvolle Zwischenstopp im Kunstmuseum mühelos auch in gedrängte Terminkalender.

Treffpunkt für „Museum am Mittag“ am Mittwoch, 6. März 2019 um 13 Uhr, ist das Foyer des Kunstmuseums. Teilnahme inkl. Vortrag, Suppe und Getränk: 7,50 €.

Interview mit Christine Schulz über ihre Installation „Halfway“

Mona Hesse: Wenn man den Ausstellungsraum betritt, sieht man eine Konstruktion aus Leuchtkästen, Plexiglas, Spiegeln und einer Pappsäule. Das Ganze sieht aus wie ein Gebäude aus Licht und Bildern – schön, aber auch rätselhaft. Können Sie mir helfen, das zu verstehen?

Christine Schulz, Halfway, 2016/2018 Installation aus Leuchtkästen mit Fotomaterial, Glas, Harztropfen, Plexiglas, blaue Malerei auf Leinwand, Spiegelscheiben, Rohrkonstruktion, Karton

Christine Schulz: Grundbestandteil meiner Installation ist eine Rohrkonstruktion in Form eines Sechsecks. Das Hexagon ist eine der häufigsten geometrischen Strukturen in der Natur. Außerdem sind in die Installation insgesamt 12 Leuchtkästen eingebaut. Ich betrachte das Licht als Baustein jeglichen Lebens überhaupt. Auch die farbigen Plexiglas-Platten in den Grundfarben stehen für ein gesamtheitliches Spektrum.
Die kastige Form der Leuchtkästen macht sie für mich zu guten „Bausteinen“, aus denen ich meine Architekturen zusammensetze. Die Leuchtkästen sind von vorne und von hinten zu sehen. Sie sind räumlich und wirken auch in den Raum hinein. Dadurch entstehen Querbeziehungen innerhalb der Installation, eine geflechtartige Struktur, die einen netzartigen Denkprozess abbildet. Die Installation zeigt im Grunde genommen ein gedankliches Geflecht.

Warum trägt das Werk den Titel „Halfway“?
„Halfway“ heißt übersetzt ja „halbe Strecke“, bezeichnet also den Zwischenstand einer Entwicklung. Ich beziehe mich mit der Installation auf die Erdgeschichte, es geht um die Wahrnehmung von Zeitverhältnissen. Was war wann? Was besteht wie lange? Was verändert sich und wo gibt es Konstanten?
Wenn man sich den Zeitraum von der Entstehung der Erde bis zur Gegenwart anschaut, fällt auf, dass die Geschichte der Menschheit relativ kurz ist – ganz im Gegensatz zur Erdgeschichte. Diesen Ansatzpunkt fand ich sehr interessant. Ich bin auf das „Anthropozän“ gestoßen. Dieser Begriff wird unter Wissenschaftlern als Bezeichnung für das jüngste Erdzeitalter diskutiert. Er benennt, dass erstmals der Mensch die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde beeinflusst. Er wird als Gestalter der Welt erkennbar. Das ist schon faszinierend. Aber es birgt auch Gefahren.

Ist das auf den Leuchtkästen zu sehen?
Für die Leuchtkästen habe ich Abbildungen ausgewählt, die auf verschiedene Zeitdimensionen verweisen. Zum Beispiel erkennt man eine Abbildung mit Haien. Diese Meerestiere hatten schon vor etwa 400 bis 350 Millionen Jahren eine sehr ähnliche Gestalt wie die heutigen Haie. Mich beeindruckt, dass sich das Tier über die ganze Evolution hinweg nur wenig verändert hat. Der Hai war praktisch schon immer ein so perfekter Fisch wie wir ihn heute kennen.

Gibt es für Sie theologische Anknüpfungspunkte?
Ein Motiv im Leuchtkasten hat einen direkten Bezug: In einer Kirche auf Sizilien fand ich die Abbildung eines Totenschädels mit gekreuzten Knochen. Das Symbol war in eine Marmorplatte eingeritzt und in den Fußboden eingelassen. Den Totenschädel habe ich fotografiert und in die Installation aufgenommen, um auf die Kürze des menschlichen Lebens hinzuweisen. Die Existenz der Menschheit ist schon relativ kurz im Vergleich zur Erdgeschichte. Aber was ist im Vergleich die Dauer eines einzigen menschlichen Lebens? Nicht mehr als ein Wimpernschlag.

Aktuelle Ausstellung:

LIGHT BOX
18 aktuelle Positionen
Bis 17. März 2019

Kunstmuseum Celle
mit Sammlung Robert Simon
Schlossplatz 7
29221 Celle
Tel. (05141) 12 45 21
www.kunst.celle.de

Di – So 11 – 17 Uhr (im Museum | Sammlung, Sonderausstellungen)
Täglich 17 – 11 Uhr (von außen | Internationale Lichtkunst)

PR
Fotos: Mona Hesse, Thomas Langreder

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