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Bündnistreffen norddeutscher Friedensorganistionen in der Heide kritisiert Großmanöver „Defender2020“

NIEDERSACHSEN. 45 Delegierte norddeutscher Friedensorganisationen aus Hamburg, Bremen und Niedersachsen trafen sich zu einer Konferenz in der Heide. Darunter auch Vertretungen aus Celle, Heidekreis, Verden und Rotenburg. Die Gastgeber Arne Hilbich, Initiative Biosphärengebiet und Charly Braun von der gewerkschaftlichen Friedens- und Konversionsinitiative freuten sich über die unerwartet große Beteiligung so unterschiedlicher Gruppen wie Deutsche Friedensgesellschaft, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Friedensforen, Bildung ohne Bundeswehr, kirchliche, gewerkschaftliche und andere Friedensgruppen sowie VertreterInnen mehrerer Parteien.

Die Tagung startete mit einem Vortrag über Europas größten Truppenübungsplatz zwischen Bergen und Bad Fallingbostel und zu den Forderungen nach ziviler wirtschaftlicher Nutzung und UN-Biosphärengebiet.

Im Mittelpunkt der Beratungen stand das Großmanöver „Defender 2020“. Die USA wollen mit Unterstützung vieler europäischer NATO-Staaten im neuen Jahr Manöver vor den Grenzen Russlands durchführen. Mit 37.000 Soldaten ist das eine riesige Militärübung wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Überprüft werden solll im großen Maßstab die Belastbarkeit der Infrastruktur. Eine besondere Bedeutung soll den deutschen Häfen, Verkehrswegen und militärischen Einrichtungen wie Garlstedt und vor allem dem Truppenübungsplatz zwischen Bergen und Bad Fallingbostel zukommen.

Die Friedensgruppen befürchten einen neuen hochgerüsteten „Kalten Krieg“ und sehen die Gefahr für einen heißen Krieg gegen Russland. Darüber hinaus wurde kritisiert, dass auch Deutschland seinen Militäretat erhöht. „Geld dass uns dringend im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen fehlt“, konstatierte Gewerkschaftssprecher Charly Braun. „Die ohnehin besonders stark militarisierte Heideregion wird die Manöverbelastungen auf vielfältige Weise zu spüren bekommen“, erklärt Arne Hilbich, der seit einigen Jahren für die Einrichtung eines UN-Biosphärengebiets rund um den großen Truppenübungsplatz wirbt.

Aus den Informationen, die die verschiedenen Friedensgruppen zusammentrugen, geht hervor, dass es Vorrang fürs Militär auf den beanspruchten Verkehrswegen geben soll. Zumal zu den Manöveraufgaben schnelle Verlegungen großer Truppen geprobt werden soll.

Die Friedensorganisationen sind sich einig, dieses riesige Manöver mit Protesten zu begleiten.

Klaus Schulz
Foto: Klaus Schulz

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