Jahreshauptversammlung der Jägerschaft – Hans-Heinrich Matthies neuer Vorsitzender

BERGEN. Auf der Hegeschau und Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Landkreises Celle e.V. gab es im Stadthaus Bergen nicht nur Ehrungen, Wahlen und den üblichen Rückblick auf das Jagdjahr. Eines der Themen die Waffengesetzgebung vom 20.02.2020. Neben der allgemeinen Überprüfung der Zuverlässigkeit muss zukünftig ebenfalls eine Auskunft beim Verfassungsschutz eingeholt werden.

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Erster Kreisrat M. Cordioli berichtete über die Afrikanische Schweinepest.  Alle 395 abgegebenen Blutproben waren negativ ausgefallen. Gerade bei Schwarzwild-Todfunden, die unverzüglich an die Veterinärämter gemeldet werden müssen, könne man auch die App des Tierfund-Katasters des DJV nutzen. (www.tierfund-kataster.de) Bei der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 19.12.2019 um Umgang mit Wölfen bei Übergriffen auf Nutztiere, sehe man das Land Niedersachsen in der Pflicht, entsprechende Regelungen möglichst bald umzusetzen.

Kreisjägermeister Hans Knoop gab die Zahlen zum Jahresstreckenbericht 2019/20 bekannt. Hinsichtlich des Schwarzwildes verwies er auf eine Rekordstrecke von 4868 Stücken. Durch die Anwesenheit des Wolfes sei das Schwarzwild aggressiver geworden, mit der Folge, dass die Jagdhunde schneller angegriffen und verletzt würden. Es sei wichtig, dass die Hundeversicherung weiterhin aus Mitteln der Jagdabgabe finanziert werde.

Herr Jan-Peter Dralle, als 1. Vorsitzender eröffnete die Mitgliederversammlung und begrüßte die Mitglieder, Ehrengäste und den Referenten und Vizepräsidenten der LJN Herrn Josef Schroer.

Der stellv. Bürgermeister der Stadt Bergen, Herr Dr. R. von Borke, überbrachte die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Bergen. Der Bundestagsabgeordnete Henning Otte zeigte in seiner Rede die Wertschätzung gegenüber den Jägern/innen als Fachleute für Wald und Wild.

Der stellvertr. Vorsitzende Hans-Heinrich Matthias verlas die Namen der zu Ehrenden. Herr Dralle überreichte die Urkunden und Nadeln mit dem Kreisjägermeister Knoop und dem Vizepräsidenten der Landesjägerschaft Niedersachsen.

Erstmalig konnte ein Mitglied für seine 80-jährige Mitgliedschaft geehrt werden.

Heinrich Weide aus Wardböhmen wurde vor 80 Jahren Jäger, eine große Leidenschaft des Rentners. Gerne erinnert sich Weide an seine Zeit als aktiver Jäger. Auch wenn die Mobilität nachgelassen hat und Heinrich Weide auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat er es sich nehmen lassen, die Ehrung auf der Jahreshauptversammlung in Bergen entgegen zu nehmen.  Das Bläsercorps der Jägerschaft Celle, mit 30 Bläsern angereist, lies für diesen besonderen Anlass die Ehrenfanfare für den Heinrich Weide erklingen. Den 100. Geburtstag feiert Heinrich Weide am 18.03.20 im Kreise seiner Familie, mit seinen Kindern, deren Partner, 7 Enkelkinder und 8 Urenkeln.

Weiter Ehrungen

40 Jahre Blashorntätigkeit

Ellen Kronhardt

60 Jahre Mitgliedschaft:

Gerd Wietfeldt, Eitel Raffalski, Prof. Herbert Lemmer

50 Jahre Mitgliedschaft:

Dr. D. Alfke, Horst Behler, Henning Rohde, Hermann Lehmann, Günther Schneider, Dr. M. Hemmerich, K-B. Klingels, Hans Steding, Peter Grünhagen, G-H. Strickstrack, Wilhelm Heine, Günter Ilper, Horst Plesse, Gerhard Wolters, Julius Brandes.

DJV-Verdienstnadel Bronze

Jan-Peter Dralle (JS Vors)
Patrik Luhmann (HRL)
Dorit Rabe (Hundeobfrau HR H-M)

Martin Nickel (HRL) Winfried Gajek (HRL)
Heiko Hinrichs (HRL)
Jörg Plesse (HRL)
Heinz Schümer (Wildwarnreflektoren)

LJN-Verdienstabzeichen für Jagdhornbläser in SILBER

Bruno Winzig

LJN-Verdienstplakette SILBER

Jürgen Schulte

Ehrenmitgliedschaft

Albert-Peter Brehme

Anschließend berichtete der erste Vorsitzende J.-P. Dralle von der aktiven und guten Vorstandsarbeit. Ein besonderer Dank sprach er an Herrn Hans-Eckhard Meyer aus, der nach 28 Jahren sein Amt als Schriftführer zur Verfügung stellt.

Jan-Peter Dralle, der nach 9-jähriger Tätigkeit im Vorstand der Jägerschaft, davon vier als Vorsitzender, nicht mehr zur Verfügung steht, übernimmt die Wahlen des zukünftigen Vorstandes als Wahlleiter.

Zum neuen Vorstand der Jägerschaft des Landkreises Celle e.V wurden einstimmig gewählt:  Vorsitzender: H-Heinrich Matthies, Stv. Vorsitzender: Edgar Frick, Schatzmeisterin: Sibylle Emmann, Schriftführerin: Vivienne Vieillot-Culemann

Zum Ende der Veranstaltung gab es einen Vortrag LJN Vizepräsident Josef Schröer: „Niederwild im Wandel der Kulturlandschaft“

Der Vizepräsident Herr Josef Schröer aus dem Emsland begann zunächst den Vortrag mit seiner persönlichen Vorstellung als aktiver Landwirt und passionierter Jäger. Mit einer großen Leidenschaft für das Niederwild habe er den Strukturwandel in der Landwirtschaft, verstärkt durch die Flurbereinigung, miterlebt. Dadurch gingen die Strukturen und die Artenvielfalt verloren. Aus den Naturlandschaften wurden Kulturlandschaften mit einzelnen Biotopinseln. Der vermehrte Anbau von Mais für die Biogasanlagen (von der Politik gewollt) und die neue Mähtechnik auf den Wiesen und Feldern lassen dem Niederwild keine Chancen. Um dem entgegenzuwirken ist es erforderlich, ganzjährig Deckungsmöglichkeiten und Randstreifen zu schaffen. Hier sollten die Jagdausübungsberechtigten mit den Landwirten reden und mehrjährige Saaten ausbringen. Die Saatgutmischung der LJN eignet sich dafür sehr gut. Finanzielle Mittel für diese Artenvielfalt gibt es. Hinweise dazu sind auf der Homepage der LJN zu finden.

Neben biotopverbessernden Maßnahmen sei aber auch die großräumige Bejagung von Prädatoren (Fuchs, Dachs, Marderhund und Waschbär) von entscheidender Bedeutung zur Stabilisierung der Niederwildbesätze. Dies sei nur mit hinreichender, tierschutzgerechter Fallenjagd z.B. mit Betonrohrwippfallen, zu erreichen. Erfahrungen haben gezeigt, dass ein für das Niederwild positiver Effekt bei 5 Fallen/100ha zu erreichen ist. So konnte durch ein Zusammenwirken beider Maßnahmen in einem Referenzrevier der Frühjahrsbesatz des Hasen innerhalb von drei Jahren von einem nicht mehr bejagbaren Ausgangsbesatz um 400% gesteigert werden. Auch bei den Fasanen gab es entsprechende Erfolge.

Hans-Heinrich Matthies, als neuer Vorsitzender, schloss die Veranstaltung mit einem Waidmannsheil für das kommende Jagdjahr.

PR