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Sommer, Sonne, Liebe kann Regen nichts anhaben – Sommerkonzert im Garten mit Dietmar Sander, Betty Garcés und Johannes Nies

AHNSBECK. Wer bisher dachte, dass auf dem Lande die Menschen keinen Zugang zur Kultur finden, der wurde am vergangenen Sonntag eines Besseren belehrt. Denn im Heidehof Ahnsbeck trudeln eine Vielzahl unterschiedlicher Menschen zum Sommerkonzert im Garten ein. Die kolumbianische Sopranistin Betty Garcés und der Bariton Dietmar Sander reisen mit dem Pianisten Johannes Nies durch Zeit und Raum.

Der Einstieg in den Abend beschreibt Dietmar mit „Wochenend und Sonnenschein“ von den Comedian Harmonists, wie gern er mit seiner Angebeteten im Wald allein wäre. In einem weiteren Liebeslied des Vokalenensembles verlangt es dem Bariton-Sänger danach, seiner Liebsten das Badewasser auszuschlürfen. Betty Garcés, gekleidet in einem Sonnenschein, besingt im Vilja Lied die Leidenschaft zwischen einem Waldmägdlein und einem Jägersmann. Das einst von Franz Lehár geschriebene  Operettenstück aus „Die lustige Witwe“ trägt sie mit voller Inbrunst vor. Johannes Nies transponierte die Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ aus der Operette „Das Land des Lächelns“. So ermöglicht er dem Bariton-Sänger, dieses Operettenstück für seine Liebste, welche im Publikum sitzt, zu singen. Betty Garcés berührt mit ihrer kräftigen aber hohen Stimme die Besucher. In der Rolle der Marietta geschlüpft besingt sie die ewig währende Liebe, die ein Auferstehen nach dem Tod beinhaltet. Mit der Geige tritt Dietmar auf die Bühne und bietet ein Potpourri mit 3 Geigenstücken. Beim zweiten Stück klatscht das Publikum begeistert im Takt mit. Die Sopranistin begehrt sehnsuchtsvoll die Nähe der geliebten, fehlenden Person in „Melodia Sentimental“ aus dem brasilianischem Kantatenstück „Floresta do Amazonas“ von Heitor Villa-Lobos. Ihre voluminöse Stimme kommt ohne Mikrofon aus und erschallt bis in die hinteren Reihen. Dietmar Sander besingt die Matrosen aus „Amsterdam“ von Jaques Brel und stellt sich entgegen der Behauptung der Seemänner, dass Frauen untreu seien. Denn sie würden ja selbst mit sich darbietenden Frauen verkehren. In dem Duett „Tonight“ von Tony und Maria  aus dem Musical „West Side Story“ brillieren die beiden und zeigen erstmals an dem Abend eine gemeinsame schauspielerische Darbietung. Passend zum starken Crescendo beider Stimmen kommt ein stürmischer Wind auf.

Bewegt und beschwingt geht das Publikum in die Pause. Eine Besucherin ist begeistert: „Ich habe fünf Zentimeter Gänsehaut bekommen durch ihre richtig gute Stimme!“ In einem Kurzinterview erzählt Dietmar Sander, wie die beiden zusammengefunden haben und es zu diesem Sommerkonzert gekommen ist. Zu Corona-Zeiten habe er mehrere kleine Balkonkonzerte gegeben. Eine Nachbarin wurde auf ihn aufmerksam und habe ihn angesprochen, ob sie ihm jemanden vorstellen könne. Die kolumbianische Sopranistin wäre in Celle gestrandet. So käme es, dass Betty mit ihm gemeinsam auf seinem Balkon „Summertime“ gesungen habe. Begeistert von ihrer kraftvollen und hohen Stimme habe er gemeinsam mit ihr mehrere Auftritte geplant. Dieses Sommerkonzert sei eine ganz spontane Geschichte gewesen. Vor erst einer Woche besichtigten sie die räumlichen Gegebenheiten vor Ort mit André Thalau. Einige Tage vor dem Konzert startete die Werbekampagne von Owen Jennings. Innerhalb von einer Woche sei es ihnen gemeinsam gelungen dieses Gartenkonzert mit Niveau zu organisieren. André Thalau gesellt sich hinzu und erzählt, dass im Heidehof Ahnsbeck bereits seit 1993 verschiedene Familienfeiern und Events stattfinden würden. Coronabedingt seien die Familienfeiern gerade ausgefallen, so dass es ihnen möglich gewesen wäre, dieses Event auf die Beine zu stellen. Es sei geplant, dass jedes Wochenende solche Events stattfinden sollen. Seit Corona verzeichne der Heidehof nur 35% des Umsatzes und hätten kaum Personalkosten abdecken können. Nun habe er dieses Coronaloch schließen wollen und mit neuen Inhalten gefüllt. So sei für das kommende Wochenende ein Weinfest geplant. Dieses Konzert habe 119 Gäste in den Garten des Heidehofs gebracht. So wären die Personalkosten für die kommende Zeit besser abzudecken.

Nach der Pause ermutigt Dietmar Sander das Publikum beim Lied „Summertime is coming“ von The Irish Rowers mitzusingen und zu summen. Obwohl die Sonne bereits von Wolken verdeckt wird, bleibt die Stimmung sonnig. Wir bleiben im Sommer: In dem Wiegenlied „Summertime“ der Oper „Porgy & Bess“ beschreibt Betty Garcés das sorgenfreie Leben eines Kindes von Besitzern einer Baumwollplantage. Ebenfalls aus der Oper entstammt das gemeinsam gesungene Duett „Bess, You Is My Woman Now“, in der beide sehr glaubhaft in die Rollen der jungen Bess und des verkrüppelten Porgy schlüpfen. Beide beteuern darin ihre Liebe zu einander und dass sie froh sind, endlich zueinander gefunden zu haben. Dietmar Sander verteilt dunkelrote Gladiolen beim Lied „Dunkelrote Rosen [Gladiolen] bring ich“ aus der Operette „Gasparone“. Zu seiner liebsten Ehefrau singt er: „Was mein Herz empfindet, sagen ich’s nicht kann – Dunkelrote Galdiolen deuten zart es an!“ Danach überreicht er ihr die restlichen Gladiolen. In dem Duett „Lippen schweigen“ zeigt Betty als Hanna, eine junge reiche Witwe, heimlich ihren Wunsch den Liebsten Danielo, verkörpert durch Dietmar, küssen möchte, aber dies noch nicht vermag. So tanzen sie eng umschlungen und sehnen sich danach die Lippen des anderen zu berühren. In „Salida de Cecilia Valdés“ aus der gleichnamigen cubanischen Operette „Cecilia Vadés“ von Gonzalo Roig versprüht Betty Garcés Lebensfreude pur. Kokett und verspielt stellt sie die Lebenslust versprühende Hauptfigur dar. In „That´s Amore“ von Dean Martin besingt Dietmar Sander die Liebe und vergleicht sie mit Spezialitäten wie Pizza, Pasta und Wein aus Neapel. Dabei lädt er das Publikum ein, gewisse Worte mitzusingen und damit die aussagen zu betonen. Beim einsetzenden Regen verabschiedet sich der Bariton-Sänger mit „Buonanotte Fiorellino“ von Konstantin Wecker.

Standing Ovations unter den ersten Regenschirmen prasseln wie der Regen auf Betty, Dietmar und Johannes. Danach packen alle beim Wegräumen der Stühle an und retten sich vor dem nun stärker werdenden Regen.

Redaktion
Celler Presse

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