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70 Jahre Feuermeldestelle bei der Freiwilligen Feuerwehr Celle – Der Weg zur modernen Feuerwehreinsatzleitstelle

CELLE. Heute ist es selbstverständlich, wir sehen ein Feuer und wählen den Notruf 1 1 2, ein professioneller und freundlicher Mitarbeiter der Feuerwehreinsatzleitstelle nimmt den Notruf entgegen und alarmiert, unterstützt von modernster Computertechnik, die Feuerwehr nach einer festgelegten Alarm- und Ausrückordnung. Doch was heute selbstverständlich ist, war früher ganz anders.

Im März dieses Jahres begeht die Feuerwehr Celle 70 Jahre Feuermeldestelle bei der Freiwilligen Feuerwehr in der Bergstraße. Im Jahre 1951 wurde im damaligen Feuerwehrgerätehaus in der Bergstraße eine Feuermeldestelle eingerichtet. Zwei Wachmänner wurden durch die Stadt Celle eingestellt, die jeweils in 12-Stunden-Schichten ihren Dienst taten. Die Feuermeldestelle ist der Vorgänger der heutigen Feuerwehreinsatzleit- und Rettungsleitstelle des Landkreises Celle in der Trift.

Doch um die Geschichte genau zu betrachten, muss man noch einige Jahre zurückgehen. Bereits im Jahr 1925 nahm die Freiwillige Feuerwehr Celle eine Feuermelde- und Alarmierungseinrichtung der Firma Siemens & Halske in Betrieb. Bis dahin wurde die Freiwillige Feuerwehr in der damals rund 28.000 Einwohner zählenden Stadt durch Hornisten alarmiert. Schon damals war die Celler Feuerwehr ein Vorreiter und stellte bereits mehrere Jahre zuvor fest, dass die Alarmierung modernisiert werden muss. Hauptproblem der damaligen Zeit, wie auch heute so oft, die Finanzierung. Da der damalige Magistrat der Stadt Celle die Anlage nicht finanzieren konnte, wurden verschiedene Zuschüsse als Unterstützung beantragt und auch die Celler Bürger spendeten zahlreich und ermöglichten so die Anschaffung der neuen Anlage.

Bei Inbetriebnahme 1925 standen zwei Meldeschleifen mit 27 öffentlichen Feuermeldern zur Verfügung, um einen Brand zu melden. Vier Alarmschleifen mit jeweils 18 bis 20 Weckern konnten zur Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehrleute genutzt werden. Eine weitere Alarmschleife wurde zur Alarmierung der Feuerwehrführung genutzt. Außerdem stand eine Alarmschleife für die Polizei zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgte hierbei über einen Draht, der quer durch die Stadt lief. In den Wohnungen und Häusern der Feuerwehrmitglieder waren Glocken angebracht, die im Falle eines Einsatzes laut klingelten. Betrieben wurde die Anlage durch die Polizei Celle.

Im April 1950 wurde in einem Schreiben an den Regierungspräsidenten in Lüneburg die Erweiterung und Verlegung der Feuermeldeanlage als Vorhaben berichtet. Am 08. März 1951 war es dann soweit. Die Verlegung der Feuermeldeanlage von der Polizei in das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Celle war vollzogen. Durch die Stadt Celle wurden Gerhard Asmus und Philipp Müller als Wachmänner eingestellt. Ihnen wurde mitgeteilt: „Sie sind ab 05. März als Wachmann angestellt. Die Dienstzeit beträgt täglich 12 Stunden“.

Fortan erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Celle durch die Feuerwehr Celle aus der Bergstraße. Und die Feuermeldeanlage wurde ständig erweitert. So waren zum 100-jährigen Bestehen der Feuerwehr Celle im Jahr 1964 bereits 73 öffentliche Feuermelder angeschlossen, um einen Brand zu melden. Auch die Notrufe über Telefon aus der Stadt Celle gingen hier ein.

Die Entwicklung zur modernen Feuerwehreinsatzleitstelle konnte nicht mehr gestoppt werden. So erfolgte ab 1974 die Ausstattung der Feuerwehren mit 4-Meter Band Funk. Funkpläne wurden erarbeitet und die Fahrzeuge nach und nach mit Funkgeräten ausgestattet. Da seit Jahren nur noch böswillige Alarmierungen über die öffentlichen Feuermelder eingingen, wurden diese am 1. März 1986 abgeschafft. Auch die alte Alarmierungseinrichtung – über Draht veraltete – wurde durch eine Alarmierung über Funkmeldeempfänger abgelöst, die bis heute anhält, sich jedoch von einer analogen Alarmierung über Tonfolgen zu einer digitalen Alarmierung gewandelt hat.

Die ursprüngliche Feuermeldestelle wandelte sich zur Feuerwehreinsatzleitstelle. Im Rahmen der Gebietsreform 1973 verlor die Stadt Celle ihre Kreisfreiheit und wurde Teil des Landkreises Celle. Die Freiwillige Feuerwehr Celle wuchs durch die Eingliederung der angrenzenden Gemeinden in die Stadt Celle um acht Ortsfeuerwehren.

Im Jahr 1979 wurde ein Vertrag über die Zusammenarbeit des Landkreises Celle und der Stadt Celle im Bereich der Feuerwehr geschlossen. Zukünftig wurden aus der Stadt Celle nicht nur die städtischen Feuerwehren alarmiert, sondern auch die Feuerwehren der Gemeinden im Landkreis Celle und der Stadt Bergen im Kreis Celle.

Der Platzbedarf der Leitstelle wurde immer größer, so dass die Räumlichkeiten im Feuerwehrhaus in der Bergstraße mehrfach erweitert wurden. 1998 endete die Zeit der ehemaligen Feuermeldestelle in der Bergstraße. Die Aufgaben wurden durch den Landkreis Celle als originär zuständige Behörde übernommen. Im Kreishaus in der Trift wurde eine moderne Feuerwehreinsatzleit- und Rettungsleitstelle errichtet. Seit 1998 werden die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Celle sowie der Rettungsdienst aus der Trift alarmiert und natürlich auch die Notrufe entgegengenommen. Vor der Zusammenlegung verfügte der Kreisverband Celle des Deutschen Roten Kreuzes über eine eigene Leitstelle für den Rettungsdienst.

Auch die neue Leitstelle in der Trift steht im ständigen Wandel der Zeit. Die Digitalisierung macht auch vor der Feuerwehr keinen Halt, so wurde die Alarmierung und der Funk auf den digitalen Betrieb umgestellt. Die Disponenten nehmen 24 Stunden am Tag Notrufe der Bürger entgegen und disponieren die Einsätze des Rettungsdienstes und der Feuerwehr.

Im sogenannten Heideverbund arbeiten die Landkreise Celle, Gifhorn, Uelzen und Lüchow-Dannenberg im Bereich der Feuerwehreinsatzleit- und Rettungsleitstelle eng zusammen. So können sich die Leitstellen bei größeren Einsätzen oder bei einer hohen Anzahl von Schadensmeldungen und Notrufen gegenseitig unterstützen. Notrufe aus allen Landkreisen können im Verbund in allen Leitstellen entgegengenommen und die entsprechenden Rettungskräfte alarmiert werden.

Florian Persuhn

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