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Gegen den Trassenneubau: Aktionsbündnisse zeigen Stärke

Von Harburg, Lüneburg, Uelzen bis in den Landkreis Celle hinein, loderten am Samstag die Mahnfeuer gegen eine Neubautrasse zwischen Hamburg und Hannover. Die Stimmung war trotz des schlechten Wetters gut und die Menschen kamen zahlreich zu den Feuern.

Den Bürgerinitiativen war es wichtig, angesichts der aktuellen Lage auf die Gefahren einer Neubaustrecke hinzuweisen und den Schulterschuss zu üben. Der Deutschen Bahn wollte man zugleich Stärke und Verbundenheit signalisieren.

„Wer seine Heimat liebt, der setzt sich dafür ein“, war unter anderem von einer Teilnehmerin zu hören. Christoph Kohrs, Bürgermeister von Wardböhmen, sieht durch das Handeln und der Planungen der Bahn zur Neubautrasse, dass es nun konkret werde. Die geplante Strecke werde für alle sichtbar und damit sind die Menschen vor Ort nicht einverstanden.

Claudia Dettmar-Müller, Bürgermeisterin der Stadt Bergen, unterstützte ebenfalls die Veranstaltung in Hoope. Gemeinsam beobachte und prüfe man genau die Planungen der Deutschen Bahn und überlege auch zusammen mit anderen Gemeinden und dem Landkreis Celle sich Rechtsbeistand einzuholen.

Obgleich die Deutsche Bahn nach Medienberichten nach wie vor offen für alle Varianten ist, weise sie darauf hin, dass sie verpflichtet sei, in alle Richtungen zu planen. Zwar habe man sich bei dem Ausbau der Bestandsstrecke mit einem breiten Bündnis im Dialogforum Schiene Nord auf die „Alpha-E Neu“-Variante geeinigt, doch laut der Deutschen Bahn müssen darüber hinaus auch weitere Aus- und Neubauvarianten unabhängig davon geprüft werden.

Zuletzt hatten sich jedoch Informationen verdichtet, dass die Deutsche Bahn nicht nur eine Neubaustecke an der A7 überprüfe, sondern genau diese favorisiere. Der Streckenverlauf täusche dabei allerdings, denn Hannover ist dicht besiedelt und eine Streckenführung könne von dort nicht direkt an der Autobahn entlang gebaut werden. Die Planung sieht somit vor, die Strecke über Celle laufen zu lassen und sie nördlich der Stadt quer durch den Landkreis bis Soltau entlang laufen zu lassen.

Hier werde jede Menge Natur und Lebensqualität der Menschen aus der Stadt und dem Landkreis zerstört, wie am Samstag auch Karlheinz Krüger, aus dem Beirat des Aktionsbündnisses gegen Trassenneubau (AGT), kritisierte. Letztendlich gehe es bei dieser Neubaustrecke und der damit verbundenen Trassenführung um lediglich 9 Minuten Einsparung für die Reisenden, aber einen maßgeblichen Einschnitt für die Menschen hier vor Ort. Krüger kritisierte zugleich die von der Bahn zu teuer bewerteten neu zu bauenden Brücken auf der Bestandsstrecke. Hier sollte die Einigung der „Alpha-E Neu“-Variante konkret teuer gerechnet werden, obwohl genau diese Brücken eh in den nächsten 20 Jahren saniert werden müssten. Die Planung der kompletten Neubaustrecke zeige zudem, so Krüger, dass die Trasse genau entlang an dem geschichtsträchtigen Ort der Verladerampe geplant werde. Es entstünde ein riesiges Bauwerk aus 3 Brücken, die das Denkmal schneiden. Elke von Meding, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen e. V., zeigte sich besorgt, schließlich wären Führungen und Gedenkveranstaltungen in diesem Rahmen nicht mehr möglich.

Karlheinz Krüger machte auf die aktuell noch laufende Petition für die „Alpha-E Neu“-Variante zum geeinigten Bestandsausbau aufmerksam: https://www.change.org/Bahnsinn-2023

Im Sommer 2023 soll der Bundestag über die Bahnstrecke Hamburg – Hannover entscheiden. Hierzu üben  bereits Politiker, Kommunen und Initiativen den Schulterschluss.

Redaktion
Celler Presse

Der Vollständigkeit halber hier einige Links zu Veröffentlichungen auf Celler-Presse.de zu der Thematik der Trassenführung:

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