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AfD-Landesdelegierte im Bürgerhaus Unterlüß: Historischer Ort und umstrittenes Datum

AfD-Landesdelegierte im Bürgerhaus Unterlüß am 20. April 2024: Historischer Ort, umstrittenes Datum. Die Gemeinde steht vor Fragen zur Verhinderung. Dieser Ort war bereits 2021 Teil eines Wahlendspurts. Für dieses Jahr deutet sich ein stärkerer Widerstand an. Die Wahl des Datums, Hitlers Geburtstag, intensiviert die Kritik. Die geplante Veranstaltung wirft politische und geschichtliche Fragen auf, spaltet die Meinungen und erinnert an den umstrittenen Landesparteitag der AfD im Celler Congress Union im August 2023.

Die Gemeinde Südheide steht vor der Frage, ob sie die AfD-Landesdelegierten vor der Europawahl hätten verhindern können. Mit einem demokratischen Mandat und als nicht verbotene Partei hat die AfD das Recht, Veranstaltungsorte zu nutzen. Das Bürgerhaus, in öffentlicher Hand, war zum Zeitpunkt der Buchungsanfrage verfügbar, wodurch der übliche Ablauf eingehalten wurde.

Bereits im August 2021 fand ein AfD-Wahlendspurt im Bürgerhaus Unterlüß statt, unterstützt von prominenten Persönlichkeiten wie dem ehemaligen Bundesvorsitzenden Prof. Jörg Meuthen. Im Gegensatz zu 2021, als etwa 100 Bürgerinnen und Bürger im Saal teilnahmen und über 100 Gegendemonstranten sich vor dem Gebäude versammelten, zeichnet sich für dieses Jahr eine andersartige Stimmung ab. Der Landesparteitag wird namhafte AfD-Politiker in Unterlüß versammeln, und die Vorzeichen deuten darauf hin, dass der Widerstand in der Bevölkerung deutlich größer sein wird.

Die jüngste Entscheidung der AfD, erneut einen Landesparteitag im Landkreis Celle abzuhalten, weckt Erinnerungen an das Geschehen im August des Vorjahres. Damals kam der Landesverband in der Celler Congress Union zusammen, was fast 2.000 Demonstranten auf die Straßen brachte. Der Protest richtete sich nicht nur gegen die AfD als Partei, sondern auch gegen den Landesparteitag selbst. Die Demonstration, organisiert unter verschiedenen Flaggen von Bündnissen wie der IG Metall und Solidarisches Celle, zog vom Bahnhof bis zur Congress Union. Die Teilnehmerzahl stieg auf fast 2.000 an, und Redner wie Wilfried Manneke und Thorsten Gröger mahnten vor den Gefahren der AfD und betonten die Grundfesten der Demokratie. Die Geschlossenheit der AfD als Landesverband stand dabei im Kontrast zu internen Querelen und Unsicherheiten. Die Gegendemonstranten kritisierten nicht nur die Partei, sondern auch die Wahl des Veranstaltungsortes in Celle.

Wilfried Manneke vom Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus äußert sich besorgt: „Am Wochenende um den 20. April werden in Unterlüß die Landesdelegierten der AfD vor der Europawahl zusammenkommen. Der Ort trägt eine belastete Geschichte im Kontext der NS-Geschichte durch die Anwesenheit von Rheinmetall. Die Wahl des Datums, Hitlers Geburtstag, lässt Raum für Spekulationen und wirft bereits im Vorfeld einen Schatten auf die politische Veranstaltung. Wilfried Mannecke, vom Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus, sieht in der Wahl des Datums eine fast offenbarte Absicht der AfD und betrachtet es als Vorlage für den aufkeimenden Gegenprotest. Mannecke ist überzeugt, dass keine andere Partei ein solches Datum gewählt hätte. Die AfD, so seine Einschätzung, ähnelt immer mehr der NPD. Die Zukunft der AfD wird von einem zunehmenden Gegenwind geprägt sein, insbesondere nach einem Geheimtreffen der Partei in Potsdam. Dieses Treffen hat eine Welle des Protests in der Gesellschaft ausgelöst und hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.

Auf Social Media äußerte sich die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten auf Bluesky: „Niedersachsen-AfD plant Landesparteitag 2024 in Unterlüß, Landkreis Celle, einem Ort mit reichhaltiger NS-Geschichte durch die Anwesenheit von Rheinmetall. Der gewählte Termin am 20.4. ist zugleich Hitlers Geburtstag. Ein bedenklicher Zufall?“

Ein Nutzer kommentierte auf Twitter: „Die niedersächsische #AfD plant am 20.4. Hitlers Geburtstag in jenem Dorf, das 1944/45 Standort eines Außenlagers des #KZ #BergenBelsen war und in dem es 20 weitere Zwangsarbeitslager gab.“

Die geplante Veranstaltung wirft somit nicht nur politische, sondern auch geschichtliche Fragen auf und spaltet die Meinungen in der Region.

edaktion
Celler Presse
Foto: Celler-Presse.de (Archiv)

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