Dienstag, 22. April 2025

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Emotionale Feierstunde zum Gedenken an den Luftangriff auf den Celler Güterbahnhof

Am Samstag, den 22. Februar, jährte sich der erste Luftangriff auf den Celler Güterbahnhof zum 80. Mal. Dieser tragische Tag forderte das Leben von über einhundert ungarischen Soldaten. Aus diesem Anlass wurde im Rahmen eines zweijährigen Projekts des Celler Garnison-Museum e.V., des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der Stadt Celle der Ruheort der ungarischen Soldaten auf dem Waldfriedhof Celle neugestaltet.

Im Zuge dieser Initiative wurde der Eingangsbereich zum Grabfeld durch den Fachdienst Grün- und Friedhofsbetrieb der Stadt Celle erweitert. Zudem wurden von dem Celler Garnison-Museum e.V. gestiftete, zweisprachige Geschichts- und Erinnerungstafeln aufgestellt. Diese Tafeln wurden im Rahmen einer Feierstunde feierlich enthüllt. Anwesend waren unter anderem Stadtbaurätin Elena Kuhls, Heiko Wolff vom Celler Garnison-Museum, Vertreter der Stadt, des Rates und des Landkreises Celle, der Bundeswehr sowie des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Kristoph Nagy, Schriftführer des Celler Garnison-Museum e.V., erinnerte in einer bewegenden Rede an die dramatischen Ereignisse des 22. Februar 1945. Er betonte, dass das Bombardement unermessliches Leid verursacht habe. Gleichzeitig hob er hervor, dass aus den Ruinen des Krieges eine neue, wertvolle Verbindung zwischen den früheren Gegnern entstanden sei. „Wir haben die Lektionen der Geschichte angenommen und den Weg zur Versöhnung und zum Dialog gemeinsam beschritten“, so Nagy. Die Freundschaft zwischen Deutschland und Ungarn sei ein Zeichen dafür, dass aus der Dunkelheit des Krieges Brücken gebaut werden können. Er appellierte an die Anwesenden, die Lehren der Vergangenheit zu bewahren und sich weltweit für Frieden und Menschlichkeit einzusetzen.

Stadtbaurätin Elena Kuhls griff in ihrer Ansprache die Mahnung „Nie wieder“ auf, die von Schülerinnen und Schülern anlässlich des Volkstrauertages hervorgehoben wurde. Auch Oberstleutnant Thomas Lischitzki, Vertreter der Bundeswehr, sowie Jan Effinger, Geschäftsführer des Bezirksverbands Lüneburg/Stade des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge, unterstrichen die Bedeutung des Gedenkens und der historischen Aufarbeitung. Heiko Wolff vom Celler Garnison-Museum warnte vor den aktuellen geopolitischen Spannungen und rief dazu auf, demokratische Werte zu verteidigen und von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Die Gedenkfeier basierte auf umfangreichen historischen Recherchen. Kristoph Nagy und Manfred Kastern haben sich intensiv mit den Ereignissen des 22. Februar 1945 befasst. Ihre Erkenntnisse wurden bereits in einem zweiteiligen Artikel im „Sachsenspiegel“ veröffentlicht. Zudem wird eine erweiterte Fassung der Analyse in der Celler Chronik erscheinen.

Hintergrund: Der Luftangriff auf den Celler Güterbahnhof

Celle blieb bis 1945 weitgehend von den direkten Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs verschont. Dies änderte sich am 22. Februar 1945, als im Rahmen der alliierten „Operation Clarion“ ein massiver Luftangriff auf die Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur des Deutschen Reiches erfolgte. Dabei wurden der Güterbahnhof und ein vollbesetzter Zug mit ungarischen Rekruten getroffen. 119 ungarische Soldaten des 1. Bataillons des 84. Ausbildungsregiments sowie ihr Kommandeur Oberstleutnant Pál Muraszombati verloren dabei ihr Leben.

Mit der Enthüllung der Erinnerungstafeln auf dem Waldfriedhof Celle wird den Opfern dieses tragischen Kapitels der Geschichte gedacht. Die Feierstunde erinnerte eindringlich daran, wie wichtig es ist, die Vergangenheit nicht zu vergessen und sich aktiv für Frieden und Demokratie einzusetzen. Die Veranstaltung wurde mit einer Gedenkminute beendet.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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