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Niedrige Preise nach enttäuschender Ernte – Höhere Erzeugungskosten belasten die hiesigen Ackerbauern zusätzlich

NIEDERSACHSEN. Unter Niedersachsens Ackerbauern herrscht große Enttäuschung: Die Ernte ist im Ertrag deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre geblieben. So ernteten die Landwirte in zehn Landkreisen bis zu 15 Prozent weniger als im Durchschnitt des langjährigen Vergleichszeitraumes von 2012 bis 2017. Gleichzeitig sind die Erzeugungskosten gestiegen, unter anderem durch höhere Auflagen, hier sind gesellschaftliche Erwartungen in politische Entscheidungen eingeflossen.

„Diese öffentliche Diskussion und die geringere Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaues drücken auf die Stimmung der Landwirte“, schildert Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr. Die geringere Erntemenge der hiesigen Landwirte wirkt sich an den Märkten bisher noch nicht aus. Im Gegenteil, die Landwirte erhalten allenfalls Preise, die gerade ihre Kosten decken. Das Preisniveau liegt inflationsbereinigt nach den Daten des Landesamtes für Statistik auf dem Niveau des Jahres 1993. Die Landwirte erlösen also nicht mehr als vor 26 Jahren. In dem Jahr hat die EU ihre erste große Agrarreform, die sogenannte McSharry-Reform, auf den Weg gebracht und einen grundlegenden Systemwechsel vollzogen. Die Preisstützung wurde aufgegeben, die Erzeugerpreise auch der niedersächsischen Landwirte orientieren sich seitdem am Weltmarkt. Da Bauern hierzulande aber mit deutlich höheren Kosten kalkulieren müssen, gibt es die Ausgleichszahlungen in Form der Direktbeihilfen. Sie werden in diesem Jahr erneut die Einkommen der Landwirte absichern müssen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher hingegen dürfen sich weiter über die EU-weit günstigsten Lebensmittelpreise freuen. Selbst die starken Ertragseinbrüche des Vorjahres haben nahezu keinen Einfluss auf die Verbraucherpreise gezeigt.

Aktuell nähern sich die Weizenpreise der unteren Auffanglinie der noch bestehenden Getreidemarktordnung, hier wurde ein sogenannter Schwellenpreis von 155 Euro je Tonne festgelegt. Grund für die Schwäche des Getreidemarktes sehen Marktbeobachter in hohen Lagerbeständen weltweit sowie deutlich besseren Ernteergebnissen in Nachbarländern wie beispielsweise Frankreich. Internationale Rahmendaten wie Welternten und auch Welthandelsbedingungen spielen deutlich stärker in die regionalen Märkte als die hiesige Nachfrage. Die Erzeugungskosten allerdings werden sehr stark durch regionale Faktoren bestimmt. Ein Ventil für die Getreidevermarktung stellt bislang noch der Futtermittelmarkt dar, aber auch im Exportgeschäft und für die Erzeugung von Bioenergie nutzen Landwirte jede sich bietende Chance.

LPD
Foto: Landvolk Niedersachsen

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