Dienstag, 17. September 2024

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Grüne lehnen verpflichtenden „Imker-Führerschein“ ab – „Imkerei unterstützen statt reglementieren“

NIEDERSACHSEN. Die Hobby-Imkerei in Niedersachsen boomt. Die Landtagsfraktionen von SPD und CDU stehen diesem Umstand jedoch nicht uneingeschränkt positiv gegenüber. In einem Antrag fordern sie die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für einen einheitlichen „Imker-Führerschein“ einzusetzen. Für einen solchen Sachkundenachweis sehen die Grünen im Landtag hingegen gar keinen Grund. Die Kurse der Volkshochschulen und Imker-Verbände seien seit Jahren extrem gut besucht und auch über Patenschaften mit Hobby- und Berufsimkern, würden die notwendigen Kenntnisse verlässlich an die nächste Generation weiter gegeben.

Die regionale Landtagsabgeordnete der Grünen, Miriam Staudte, sieht in dem „Imker-Führerschein“ ein Ablenkungsmanöver: „Bienenvölker sterben nicht, weil die Imker nicht genug wissen, sondern weil die Landschaft ausgeräumt ist, weil Bienen ein mangelndes Nahrungsangebot an vielfältigen Blühpflanzen vorfinden und weil Pflanzenschutzmittel zu viel und falsch angewendet werden,“ betont Staudte. Deshalb seien die Bienen geschwächt im Kampf gegen Parasiten wie die Varroa-Milbe.

Staudte sieht sich bestätigt darin, dass sich auch Hobby- und Berufsimker klar gegen einen verpflichtenden „Imker-Führerschein“ aussprechen. Dass durch die Imkerei als Hobby derzeit so viele Menschen für die Natur und ihren Schutz begeistert werden, gelte es zu unterstützen, statt dem mit höheren Auflagen und bürokratischen Anforderungen entgegenzuwirken. Staudte vermutet daher noch ein ganz anderes Anliegen hinter der Initiative der Regierungsfraktionen: „Vielleicht ist es einigen ein Dorn im Auge, dass sich aufgrund des Interesses am Imkern derzeit so viele Menschen gegen den Einsatz von Pestiziden und Monokulturen einsetzen.“

Es sei anzunehmen, dass die Initiative Ministerin Otte-Kinast gut ins Konzept passe. Staudte kritisiert: „Otte-Kinast setzt sich aktiv für die Wiederzulassung bienenschädlicher Neonikotinoide ein. Die Imker will sie hingegen in Schranken weisen, angeblich um die Bienen zu schützen. Das ist fatal.“ Die Grünen richten deshalb auch einen klaren Appell an CDU und SPD: „Wenn Sie etwas für die Imkerei und die Bienen tun wollen, sollten sie dafür sorgen, dass Imker auch in Niedersachsen direkt von der EU-Förderung profitieren können, um das Blüten- und Nahrungsangebot für Bienen von Frühling bis Herbst durchgängig zu verbessern.“

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