Donnerstag, 15. Mai 2025

✔ unabhängig ✔ überparteilich ❤ kostenfrei

Anzeige

Anzeige

Wie sehen die Ratsparteien die Zukunft der Congress Union?

Nach einer Umfrage bei den im Celler Stadtrat vertretenen Parteien liegen uns folgende Stellungnahmen vor. Allein die Grünen haben sich  dazu nicht geäußert :

Alexander Wille (CDU Fraktion): „Von meiner Seite muss ich Sie noch um ein bisschen Geduld bitten. Am kommenden Montagabend tagt die Gruppe aus CDU, FDP und Unabhängige u.a. auch zum Thema Congress Union. Im Anschluss können wir beide uns gerne austauschen, ich gehe aber davon aus, dass es bis zur abschließenden Haltung der CDU Fraktion noch ein wenig dauern wird.“ 

Torsten Schoeps (Fraktion WG/die PARTEI): „Unsere  Position können wir leider erst im Laufe des Oktober 2023 mitteilen. Zuvor gilt es, die Gespräche mit möglichen Investoren Anfang Oktober abzuwarten.“

Patrick Brammer (SPD Fraktion): „Nach der aktuellen Sachstandslage kommen wir zur folgende Position: Die Stadt soll das Gesamtprojekt nicht in eigener Verantwortung weiter betreiben. Die Gebäudeteile sind einzeln zu betrachten. Der Altbau muss stehen bleiben und möglichst durch andere weiter betrieben werden. Sollte das nicht gelingen, bliebe hier die Stadt am Zug. Allerdings sollte kein Veranstaltungsbetrieb mehr durchgeführt werden. Lediglich das Thaers muss weiter betrieben werden. Im Europasaal sollen neue Geschosse eingebaut werden, damit eine neue Nutzung möglich ist. In diesen Räumlichkeiten, wie auch in allen anderen im Altbau, sollen Arztpraxen, Geschäfte oder Wohnraum untergebracht werden. Sollte es nicht gelingen für den Neubau einen Käufer und Betreiber zu finden, so können wir uns auch eine Nutzungsänderung vorstellen, bei der dann dieser Gebäudeteil weichen müsste, um die Errichtung von gefördertem und nicht gefördertem Wohnungsbau an der Stelle zu ermöglichen. Die vorhandene Tiefgarage unter dem Neubau bietet eine solche Lösung an. Vielleicht sollte die städtische Tochter allerland darauf angesprochen werden. Der Neubau könnte auch Bestandteil einer größeren Quartiersentwicklung werden. Wir sind der Meinung, dass dieses Konzept durchdacht, zukunftsfähig und auch tragfähig ist und für die Stadt eine gute Lösung darstellt. Und auf Letzteres kommt es ja an.“

Joachim Falkenhagen (FDP): „Hier kommt unsere derzeitige Position zum Thema CUC: Der Stein ist ins Wasser geworfen worden und die Wellen erfreuen den Betrachter. Tatsächlich ist aber nichts anderes geschehen, als dass die finanzielle Lage der CUC und des damit zusammenhängenden Investments veröffentlicht und der Ist-Zustand des Baukörpers deutlich geworden ist. Welche Schlüsse daraus gezogen werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Wir raten dazu, den Sachverhalt in Ruhe und mit Sorgfalt zu beurteilen. Bei einer derart schwierigen Fragestellung können Entscheidungen nicht von Heute auf Morgen getroffen werden. Wir fühlen uns auch nicht unter Druck gesetzt. Klar ist aber auch, dass die Stadt nichts von einer Congress Union hat, wenn sie weder Gäste noch ausreichenden Ertrag hat. Die Teilnahme an der Immo-Messe in München könnte zwar Hinweise ergeben, wird aber noch keine konkreten Lösungen bieten können. Andere Lösungen müssten der Stadt Nutzen bringen und der Qualität des Standortes gerecht werden.“

Udo Hörstmann (UNABHÄNGIGE): „Sie haben völlig Recht. Es sind Diskussionen geführt worden. Nach den  Vorstellungen der UNABHÄNGIGEN aber noch nicht fundiert genug. Aus diesem Grund stehen für uns noch ganz vorn im Fokus:

1.     Wie wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach die Kongresssituation in Deutschland bzw. in Celle in der Zukunft entwickeln?  Wir möchten diese Frage gern geklärt haben auf wissenschaftlicher Basis (Bachelorarbeit). Zu diesem Zweck haben wir Kontakt aufgenommen mit der Hochschule Hannover Bereich Management und Marketing in der Veranstaltungswirtschaft. Auch eine Beratung von freiberuflichen Beratern von Kongressstätten könnten wir uns gut vorstellen.

2.     Unsere Durchsicht des Gutachtens zu den Kosten für die Restaurierung der Congress Union hat zu weitergehenden Fragen geführt. Wir möchten hier eine neutrale Überprüfung der Zahlen haben, da manch ein Punkt nicht schlüssig erscheint. 

Man kann natürlich argumentieren , dass das alles noch Zeit und evtl. auch Kosten in Anspruch nehmen wird. Wir sind uns dessen bewusst. Da es sich bei diesem Projekt aber um Entscheidungen handelt, die von sehr weiter Tragweite sind, sollten wir entsprechend informiert sein, wenn wir dann endgültig votieren. Wir sind in diesem Fall wohl doch gründlicher in der Vorbereitung als andere Fraktionen im Rat der Stadt, die bereits vorgefertigte Meinungen nach kürzester Zeit zu dem gesamten Themenkreis entwickelt haben.“

Jörg Rodenwaldt (Zukunft Celle): „Ist das Szenario wirklich so düster, wie es sich in den Printmedien darstellt? Stand heute: Nein. Was die Stadt meines Erachtens betreibt, ist pure Meinungspolitik. Von einem Gutachten ist die Rede, initiiert von der Verwaltung. Ich möchte demnächst Einblick nehmen in die zahlreichen von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten der vergangenen Jahre.

 Selbst wenn man von den genannten 30 Mio. Euro ausginge, wäre das nach meiner Einschätzung machbar. Das gibt der Haushalt her. Man saniert ja in Stufen. Das zieht sich über viele Jahre, und für die energetische Nachrüstung gibt es ja auch Fördergelder vom Bund. ABRISS IST KEINE LÖSUNG. Eine Sanierung wäre für die Celler Bevölkerung wahrscheinlich langfristig sehr viel positiver als eine Veräußerung. In der Congress Union steckt Potential. Man muss sie nur zukunftsfähig aufstellen.“

Behiye Uca (Die Linke): „Seit über zehn Jahren habe ich – zwischen 2011 und 2021 – gemeinsam mit Oliver Müller auf das „Millionengrab“ CongressUnion aufmerksam gemacht und Veränderungen eingefordert. Jetzt zeigt sich, wie richtig unsere Position war. Die betriebswirtschaftliche Situation des Kongresszentrums ist von Beginn an desaströs. Das Parkhaus eingeschlossen wurde faktisch Jahr für Jahr ein Millionendefizit eingefahren. Lange wurde dies beschönigt mit der Rede von einer Umwegrentabilität, also Besucherinnen und Besucher von Kongressen würden ja Geld in Celle lassen (Übernachtung, Shopping). Tragfähig war dies nie; jetzt ist diese Argumentation vollends weggebrochen. Wir haben lange gesagt, dass ein Ausweg nur in einer Optimierung der Betriebsstruktur oder in der Privatisierung. Der erste Weg ist vom Tisch. Ob einen Privatisierung möglich ist, muss jetzt geprüft werden. In keinem Fall darf die Stadt erneut 30 Millionen Euro in einen Betrieb stecken, der in der aktuellen Konstruktion ein Millionengrab bleiben wird. Gelegentlich wird der Nutzen hervorgehoben, den die CongressUnion für die Celler Bürgerinnen und Bürger hat. Abgesehen vom Gastro-Bereich Thaers, der aber auch nur subventioniert funktioniert (ich erinnere an die 570.00 Euro für eine neue Küche), gibt es diesen Nutzen für die allerallermeisten Celler Bürgerinnen und Bürger nicht. Meine Meinung: Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“

Anatoli Trenkenschu (AfD): „Aktuell ist die Faktenlage zu den Sanierungskosten der Congress -Union sehr unüberschaubar. Um eine Entscheidung treffen zu können, braucht meine Fraktion konkrete, fundierte Informationen. Sobald wir diese bekommen, wird die AfD-Fraktion eine Entscheidung treffen.“

Redaktion
Celler Presse

Foto: Celler-Presse.de

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.

WhatsApp-Kanal Immer bestens informiert! Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und Updates jetzt auch direkt auf Ihr Smartphone. Folgen Sie unserem WhatsApp-Kanal und bleiben Sie schnell und unkompliziert auf dem Laufenden. Hier klicken und abonnieren!



Anzeige