Montag, 24. März 2025

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Die Königin und der Besuch des Leibarztes – Eine Geschichte über Freiheit, Liebe und Verrat feierte im Schlosstheater Celle Premiere

Caroline Mathilde ist eine der prägendsten Figuren in der Celler Geschichte. Anlässlich des Caroline Mathilde Jahres, brachte Andreas Döring den Roman von Per Olov Enquist auf die Bühne des Schlosstheaters.

Das Historien Drama erzählt warum die dänische Aufklärung den Kopf verlor, und Celle ein Schlosstheater gewann. Es ist die Geschichte von der dänischen Königin Caroline Mathilde und dem deutschen Arzt Johann Friedrich Struensee, deren Aufklärungsideale und Reformen an Intrigen, Medienhetze und Verrat scheitern und tragisch enden.

Die englische Prinzessin Caroline Mathilde wird im Alter von 15 Jahren mit dem dänischen Thronfolger Christian VII verheiratet. Ein Jahr später wird das Paar gekrönt. Trotz aller Bemühungen findet Caroline Mathilde keinen Anschluss an das öde schnöde Hofleben, ihr Mann missachtet sie. Er hat auch keine Lust die Regierungsgeschäfte zu führen, sondern geht lieber ins Theater, und amüsiert sich mit einer Prostituierten, seiner „Stiefel Anna“, von der er sich verstanden fühlt

Es zeigt sich, dass König Christian an einer Geisteskrankheit leidet, die sich immer deutlicher ausprägt. Für ihn ist das Hofleben ein Theaterstück, und er ein Schauspieler. König Christian benimmt sich immer kindischer, den Sinn für die Realität hat er komplett verloren.

Mit Ach und Krach kommt es dann doch noch zu einer verspäteten Hochzeitsnacht, Caroline Mathilde bekommt einen Sohn, den späteren König von Dänemark und Norwegen Friedrich VI.

Bald geht König Christian ohne Caroline Mathilde auf Reisen, und lernt in Altona den fortschrittlichen Arzt Johann Friedrich Struensee kennen. Dieser begleitet ihn, weiß mit dem König umzugehen und gewinnt sein Vertrauen – er wird zum Leibarzt und Berater des Königs, der sich außerdem immer mehr den Regierungsgeschäften widmen soll.

Struensee lernt am Hofe die einsame Königin Caroline Mathilde kennen. Auf Anraten des Königs kümmert er sich um die Königin, um sie aufzuheitern. Anfangs ist Caroline Mathilde sehr argwöhnisch, weiß aber bald die Persönlichkeit und die Qualitäten Struensees zu schätzen.

Caroline Mathilde blüht auf, wird selbstbewusster und reitet in Reithosen auf einem Herrensattel, damit erregt sie Aufsehen, und fällt in Ungnade bei der biederen Gesellschaft.  

Struensee und Caroline Mathilde verlieben sich, die Liebe bleibt nicht ohne Folgen, und eine Tochter wird geboren. Dem König ist das gleichgültig, es scheint ihm sogar willkommen, die Tochter wird von ihm sogar voll anerkannt. Die Regierungsgeschäfte überlässt er nun vollständig und mit allen Vollmachten Struensee, von dessen Reformideen er sich begeistert zeigt.

Struensee wirkt nun als Minister im Sinne der Aufklärung, und mindert die Macht des Adels. Er verändert das gewohnte System komplett – feudale Privilegien werden abgeschafft, bürgerliche Freiheiten werden eingeführt. Klassenunterschiede, Folter und Leibeigenschaft werden abgeschafft, die Meinungs- und Pressefreiheit wird eingeführt, die ihm später zum Verhängnis werden soll.

Caroline Mathilde unterstützt Struensee bei der Umsetzung seiner Reformen, warnt ihn aber auch vor den Konsequenzen.

Johann Friedrich Struensee wird der mächtigste Mann im Staat – zu mächtig. Seine Liebe zur Königin, Gerüchte, Verdächtigungen, Klatsch und böswillige Unterstellungen bringen ihn schließlich aufs Schafott, und Caroline Mathilde ins Exil nach Celle. Dabei wollte er Dänemark Fortschritt und Freiheit bringen.

Ein Großteil von Struensees Reformen wurde nach seiner Hinrichtung wieder aufgehoben.

Caroline Mathilde lebte die letzten drei Jahre ihres kurzen Lebens im Celler Schloss, das 70 Jahre nicht genutzt wurde. Für sie wurde es renoviert und möbliert. Das Schlosstheater wurde ganz neu gestaltet, und strahlt bis heute in diesem Glanz.

In Celle wurde Caroline Mathilde mit Freude empfangen, und konnte nun einige Reformideen aus Dänemark umsetzen. Der Hof stand jetzt allen Schichten der Bevölkerung offen, und das kulturelle Leben der Stadt wurde gefördert.

Die Königin und der Besuch des Leibarztes, zeigt, in der Bühnenfassung von Andreas Döring, immer wieder Parallelen zu unserem heutigen politischen und gesellschaftlichen Leben auf, das durch Hetzkampagnen, Falschmeldungen, Meinungsmache und Missgunst geprägt ist.

Es stellt sich auch die Frage: „Wieviel Veränderung und Freiheit verträgt die Gesellschaft?“ Gut gemeinte Reformen werden häufig nicht gut umgesetzt, ein Zuviel überfordert die Gesellschaft, schafft Unzufriedenheit und Unsicherheit.

Die Premiere hinterließ ein begeistertes, aber auch nachdenkliches Publikum.

Editha Urich
Redaktion Celler Presse
Fotos: Marie Liebig

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