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Buntes Schlossfest: Trotz Regen alles „très charmant“

CELLE. „Alles Gute kommt von oben“ war ganz anders gemeint. Dennoch fanden sich beim ganz irdischen Programm im und um das Celler Schloss herum am Samstag und Sonntag viele Besucher ein, um zu schauen, was das Schlosstheater und das Residenzmuseum auf die Beine gestellt haben. Der Samstag bot eher düstere Wetterprognosen, und so wurden die geplanten Veranstaltungen teilweise kurzfristig „Indoor“ verlegt.

Granz im Zeichen Frankreichs stand das Programm. Das jahrhundertealte Celler Welfenschloss bot eine geeignete Kulisse für ein Fest „à la française“. Kein Wunder also, dass auch das Barockensemble Herrenhausen seine Aufwartung „bei der Verwandtschaft“ machte, um stilvoll an die Historie zu erinnern, die ihren französischen Ursprung in Eléonore d’Olbreuse hatte, die Hugenottin, die Zuflucht in Celle fand und zur Herzogin avancierte.

Bei zahlreichen Führungen an beiden Tagen konnten die Besucher das Residenzmuseum und das Schlosstheater kennenlernen. Unbeirrt von gelegentlichem Segen am Samstag von oben, fanden im Schlosspark Aktionen statt, die Kinder und Erwachsene unterhielten. „Manege frei“ hieß es im Theaterzirkus. Da spielte der Puppenspieler Stücke um Ritter, Räuber und Hexen. Von seinen Tourneen in Frankreich brachte Uwe Spillmann viele „Oh-là-làs“, „Mon Dieu’s“ mit, sehr zum Amüsement der Kinder. Aber auch „Los Pingouins“ boten ein Familientheater vom Feinsten. Da hatten sich doch Akteure des Schlosstheater als Pinguine verkleidet. Aber auch Monsieur Momo präsentierte visuelle und nonverbale Komik in frischer und frecher Art, ob im Kampf mit sich selbst oder mit dem Pubklikum

Das Ensemble des Schlosstheaters bot auf der „Seebühne“ einen Vorgeschmack auf die nächste Aufführung im Schlossinnenhof: die Operette „Im weißen Rößl“. Darin wurden Anspielungen auf aktuelle Celler Themen untergebracht – also mehr „Im weißen Rößl im Celler Schlossgraben“ statt „am Wolfgangsee“. Man darf gespannt sein, was die Operette noch für Überraschungen bereit hält, wenn das komplette Stück gespielt wird. Nachdem das Ensemble den  Regen regelrecht weggesungen hatte, präsentierte sich der Samstag eher trocken. Nur schade, dass bis dahin schon viele Besucher wegen des Regens das Fest verlassen hatten.

Denn dann ging der Spaß erst richtig los. Die Besucher konnten sich davon überzeugen, dass Celle das Trainingszentrum für Wintersportdisziplinen ist. Da hatte sich das Team des Schlosstheaters einen großen Jux ausgedacht. Am Südhang des Schlossberges wurde eine Abfahrtsstrecke abgesteckt. Drei Teams wurden gefunden, die sowohl eine Schlittenabfahrt, einen Skislalom- und eine Paraglidingdisziplin absolvieren mussten. Da muss man Bilder sprechen lassen. Johann Schibli vom Schlosstheater moderierte das Spektakel meisterhaft und mit großem körperlichen und stimmlichen Einsatz und war am Ende mehr aus der Puste als die Akteure. Als Sieger dieses Wettbewerbs wurden Christian Thurnhofer mit seinem Filius Moritz und Lysander Hilgers gekürt. Die wussten auch, was sie getan hatten.

Am Sonntag aber konnte die Feier bei strahlendem Sonnenschein wie geplant auch draußen ablaufen. Man konnte in einem Boot über den Schlossgraben gleiten, träumen und sich Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (bevorstehendes Theaterstück) vorlesen lassen, Martin Gehrmann spielte bekannte Lieder von Edith Piaf, Yves Montand oder Gilbert Bécaud auf seinem Akkordeon, und so mancher erinnerte sich an seinen letzten Frankreich-Urlaub.

Für die Kinder gab es wieder eine Fülle von Angeboten: Kiepen Kasper, Malen im Freien, Dosenwerfen, aus Kronkorken schöne Dinge herstellen, Freundschaftsarmbänder basteln oder das Zirkustalent ausprobieren; für Jeden war etwas dabei. Besonders interessant fanden die Kinder die Rallye mit der kleinen Hexe (kommendes Weihnachtsstück im Schlosstheater), um Abraxas zu befreien und der bösen Hexe Rumpelpumpel das geklaute Buch zu entreißen. Anschließend wurde auf dem Schlossberg nach der Musik von Caberet unter der Leiterin Teresa Rotemberg wild getanzt.

Die Hoheiten des Barockvereins Herrenhausen flanierten in ihren historischen Kostümen durch den Schlosspark und zeigten anlässlich der sommerlichen Temperaturen Contenance. Die Ordner Mick Dettmar und Michael Rutsatz waren zufrieden, alles sei gut abgelaufen, und es gab keinerlei negative Zwischenfälle.

Die Kulturdezernentin Susanne McDowell und die Leiterin des Residenzmuseums Juliane Schmieglitz-Otten waren ebenso mehr als zufrieden. „Für das Wetter kann man ja nichts, aber wir sind froh, dass wir so viel Unterstützung und Zuspruch hatten”, sagte Juliane Schmieglitz-Otten. Besondere Highlights waren die Einfahrt des Velo Vereins, der nach 30 km Fahrt mit lautem Klingeln am Schloss Pause machte und das große Frankeich Quiz, bei dem man sein Wissen über „la France“ unter Beweis stellen konnte. Den krönenden Abschluss bildete das Duo „Pour l’Amour“ bestehend aus Kai Thomsen und Sabine Roth, das mit ihren Chansons Jung und Alt magisch anzog. Kai Thomsen zeigte sich besonders erfreut über das Fest, da er Halbfranzose ist und seine Mutter aus Bordeaux kommt Was für ein schönes interkulturelles Fest.

Wenn auch das Schlossfest nicht vom Wetter begünstigt war, so wünschen sich die Celler sicher eine weitere Auflage.

Redaktion
Celler Presse

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