CELLE. Zu dem angekündigten Rücktritt der CDU-Bundesvorsitzenden nimmt der Celler Oberbürgermeister Stellung:
„Annegret Kramp-Karrenbauer hat das jahrelang funktionierende System der politischen Unbestimmtheit fortgeführt. Dabei hat sie – wie viele andere Politiker auch – an den Wünschen und Bedürfnissen der Bürger vorbei agiert. Thüringen hat ein mangelndes strategisches Verständnis, eklatante Instinktlosigkeit sowie einen gefährlichen Umgang mit demokratischen Prozessen deutlich gemacht. Statt sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen, dass über 50% der Wähler in Thüringen extrem gewählt haben, agiert man ängstlich, mutlos und flüchtet sich in nicht mehr nachvollziehbare und teils widersprechende Überlegungen und Debatten.
Der Rücktritt auf dem Höhepunkt dieser Vorgänge, wenn doch eigentlich Führung benötigt wird, ist bezeichnend. Dies erweist der Demokratie einen Bärendienst und es ist zu befürchten, dass somit den extremen Parteien weiterer Wählerzulauf beschert wird. Dieser Rücktritt ist einerseits eine große Chance für die CDU, sich wieder klar zu positionieren und dies durch entsprechende Personalien zu verkörpern. Birgt auf der anderen Seite aber auch die Gefahr, mit einem „Weiter so“ in inhaltlichen und personellen Fragen in eine ähnlich dramatische Lage zu geraten wie die SPD.“
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