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Landwirte spenden Schutzanzüge an Ärzte – Schutzkleidung war für Besucher gedacht – Landfrauen nähen Atemschutzmasken

NIEDERSACHSEN. Ärzte und Krankenschwestern arbeiten im Moment am Limit. Nun kommen auch noch logistische Probleme hinzu, denn Hausärzten und Kliniken gehen die Schutzanzüge und Atemschutzmasken aus. Da die niedersächsischen Bauern zurzeit keine Schulklassen oder andere Besuchergruppen auf ihren Höfen erwarten, wollen sie helfen und stellen tausende von Schutzanzügen, aber auch Atemmasken, Schuhüberzieher und Gummihandschuhe zur Verfügung, schreibt der Landvolk-Pressedienst.

Vereinigung Emsländisches Landvolk spendet Schutzanzüge, auf dem Foto Georg Meiners, Präsident VEL

„Der Karton mit den Anzügen würde hier sonst nur rumstehen und so erfüllen die Sachen noch einen guten Zweck“, sagt Josef Kolbeck aus dem Emsland. Er koordiniert die Bauernhof-AG in der örtlichen Grundschule und hat 120 Overalls in den Größen M und XL und 150 Schuhüberzieher gespendet. Der Schweinehalter ist sich sicher, dass er dieses Schuljahr keine Besucher mehr in seinem Stall empfangen darf. „Wenn die Lage sich entspannt hat, können wir sicher auch wieder Schutzanzüge für die Schüler bekommen“, sagt er. Denn ohne Anzug darf kein Besucher einen Stall betreten, um die Tiere vor Krankheitserregern zu schützen.

„Wir wissen, dass unsere Spende nur ein kleiner Beitrag in der Krise sein kann“, sagt Bernd Schwintowski, der beim i.m.a e.V. die Aktion angeregt hat. Er appelliert an alle Landwirte, die noch überschüssige Schutzanzüge haben, sie in ihrer Nachbarschaft an Arztpraxen und Rettungsdienste weiterzugeben. In Niedersachsen sammeln unter anderem die Landvolk-Kreisverbände im Emsland, Rotenburg-Verden und Cloppenburg die Spenden und geben sie geschlossen weiter. Viele Landwirte bringen ihre überschüssigen Anzüge aber auch direkt zu ihrem Hausarzt. Der Bundesverband der Maschinenringe hat zudem beschlossen, seine Plattform www.daslandhilft.de/schuetzen für dieses Thema zu öffnen und kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Damit soll Schutzausrüstung, die gerade noch in anderen Branchen lagert, möglichst schnell und regional in den Gesundheitssektor vermittelt werden.

Das Thema Atemschutzmasken haben sich die Landfrauen auf die Fahnen geschrieben. Nachdem einige Landfrauengruppen vor Ort angefangen haben zu nähen, hat der Niedersächsische Landfrauenverband Hannover e. V. (NLV) dies nun auf sein gesamtes Verbandsgebiet ausgeweitet. Er ruft seine Mitglieder dazu auf, sich an der „Aktion Mundschutz – Landfrauen helfen“ zu beteiligen. Dabei werden keine medizinischen Mundschutze hergestellt, sondern solche, die im Pflege- und Privatbereich zum Einsatz kommen können. Die beiden Vorstandsmitglieder des NLV, Marita Eschenhorst und Karin Plate, haben eine Nähanleitung erstellt und diese selbst getestet. „Übung macht den Meister, bleibt einfach fröhlich und kreativ beim Nähen“, lautet ihr motivierendes Fazit. Der NLV stellt bis zu 10.000 Euro für die Aktion zur Verfügung, um den Landfrauen die Kosten zu erstatten. (LPD 27/2020)

LPD

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